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25. November 2024

Filmkritik: Für immer Sommer

Symbolbild für alles mit Polizeihund Muchtar

Am Freitag lief auf der ARD eine Bewegtbildsammlung, die von der degeto produziert wurde.

Die degeto ist eine Firma, der man vorne ganz viel Geld ins Maul stopft, auf daß hinten Schrott rauskommt. Insofern war ich nicht enttäuscht, denn meine Erwartung hat sich bestätigt. Der unter Spielführer Michael Rowitz gedrehte Film war Schrott. Einzig über den Ton kann ich mich nicht schlecht äußern, der war unauffällig hinterhältig.

Immer dann, wenn der Ton eines Films unbemerkt bleibt, war er gut und dem Bildmaterial angemessen. Das wundert bei dem Film nicht. Als Ver­antwortlicher ist der Porschefahrer Helmut Zerlett verzeichnet. Unver­gessen der Reifenwechsel in der Harald-Schmidt-Show.

Der Film spielt auf Teneriffa, also die Schauspieler spielen, als ob es auf Teneriffa für immer Sommer gibt, was nicht stimmt. Nur hartgesottene Deutsche machen im Winter im Norden der Insel Urlaub, alle anderen kampieren im Süden, was im Film auch mit sehr vielen Szenen zum Ausdruck gebracht wurde. Außerdem ist auf Teneriffa auch für immer Calima, zumindest solange es die Sahara gibt. Das ist sehr unschön und vermiest einen den Sommer gar mächtig gewaltig. Auch dem Egon.

Es kann gut sein, daß ich insofern Probleme mit dem Film habe, daß ich die Insel rundum ganz gut kenne und damit der Bildschnitt sehr viel Unlogik erkennen lies.

Das Verheerendste an dem Film ist die grottenschlechte Schaupieler­leistung, ausgenommen die Szenen am Ausschank vor dem Flaschpoint.

Dass sich die Protagonistin an Caro Lüttich (Lana Cooper) ranwirft, die eine kleine Bar betreibt und von der sie denkt, dass sie beim Unfall beteiligt war, ist sicher nicht das, was man sich unter Polizeialltag vorstellt.
Nun, solange sich Polizisten ihre Liebesdiener mit einer Penispumpe willig machen, solange kann man sich solche Szenen durchaus vorstellen. Nur eben nicht am Flashpoint, denn da wirste angeraunzt, wenn du den Betrieb störst oder Leuten zu dicht auf die Pelle gehst.

Das war dann aber auch die einzige gut gespielte Szene, wobei die Frau Cooper da nicht viel spielen mußte.

Was eine lesbische Amourösität in dem Film verloren hat, erschließt sich nicht, denn die hat keinerlei daramaturgischen Effekt und Schauwert. Schauwert schonmal deswegen nicht, weil die Bettszene nicht gezeigt wurde. Mit so einer Affäre wäre die nicht vorhandene Handlung nicht beschleunigt worden, auch nicht verschleiert, nicht auf ein neues Level gehoben worden. Sie hat keine Funktion, die für den Film von Nutzwert ist, mit Ausnahme des für teuer Geld billig produzierten Materials. Der Nutzwert besteht hier also in Geldwäscherei.

Wer sich dafür interessiert, was früher mal am Flashpoint war, dem sei der Kuko-Report empfohlen, als der dachte, er sei El Jefe, der er nicht war, denn der Chef von's Janze war damals eine weiße Wölfin.

Es ist der gleiche Effekt wie das lesbische Techtelmechtel, der später im Film eine Fahrt im Polizeiauto zeigt. Die kommen aus Rich­tung Las Arenas, wollen zurück zum Hotel Medano, auf einmal sagt die deutsche Polizistin rechts abbiegen. (Da gehts zum Supermarkt und weiter Richtung Autobahnauffahrt San Isidro.) Dieser kurze Schnitt hat keine Funktion im Film, ist deplatziert, war aber billig produziert und füllt 10 Sendesekunden.

Einige Kritikpunkte. Der eigentliche Polizeifilm beginnt mit einer Verbre­cherjagd an La Teresitas, die mit der weiteren "Handlung" (Der Film hat keine Handlung) nichts zu tun hat. Wenn man über Las Teresitas spielfilmen will, dann ist das ein anderer Film. Da spielen dann Santa Cruz, Sant Andres, La Laguna und das Anaga-Gebirge die Hauptrollen.

Eine auf einen Heiratsschwindler hereingefallene Frau wird blutver­schmiert auf ihrem Weg von den Los Roques zum kleinen Parkplatz an der TF-21 im Llano Ucanca gezeigt. Leute, die in Sepia-Tönung generierten Bilder, das ist wie auf den Flachbildschirm scheißen, also Dünnschiß. So präsentiert man keine Landschaft von Weltklasse, auch dann nicht, wenn ein möglicher Totschlagsversuch dahinersteckt, denn unabhängig davon ist die Landschaft immer noch Weltklasse. Wäre ich Rektor einer Film­hochschule, ich hätte den dilettierenden Drehbuchautoren exmatrikuliert, um Schaden vom Volk der Fernsehenden abzuwenden.

Abgesehen davon, das ist einer der empfehlenswertesten Wanderungen in der Caldera. Das Auto da unten parken, dann immer geradewegs Richtig Dom und zum Ende der Los Roques wanderstiefeln. Oben rauf kraxeln, Picknik machen, im Uhrzeigersinn bis zum Mirador (oder Einkehr im Pa­rador), nach getaner Fotoarbeit wieder runter, links am Dom vorbei und zurück zur TF-21. Bei schönen Wetter kommt man mit zwei Kilo Fotos und ganz viel Glückshormen dort wieder an.

Eine nächste Szenerie. Die deutsche Polizistin wird mit dem Polizeiauto bis an die Pforte des Hotels Medano gefahren, da sie dort Qartier geordert hat. (Eine Szene mit ihr spielt dann auch in einem dieser Zimmer.) Nie­mals wird ein Polizeiauto an dieser Stelle abgestellt, es sei denn sie unter­suchen einen Mord im Hotel. Die Polizei hat ihre Parkplätze 75 Meter ent­fernt am Rande der Plaza und die POlizisten fahren nur sehr selten die kleine Gasse zum Playa Chica hoch und runter. Ich habe da mal eine Ver­brecherjagd beobachten können, eine richtige, die fand aber per pedes statt und wurde von Zivis veranstaltet. Mit Erfolg.

Wie die für sowas eine Drehgenehmigung bekamen, das ist mir schleierhaft.

Die Szenenbilder aus El Medano sind soweit okay, auch wenn sie mangels gutem location scout weitaus bessere Motive haben liegen lassen. Die Sur­ferei kommt viel zu kurz und der Montana Roja wurde nicht standes­ge­mäß in Szene gesetzt, auch wenn ich Ansätze dazu erkennen konnte. Die richtig schönen Bilder sind alle dem Teufel am Schnittcomputer zum Opfer gefallen. Oder die kommen dann im zweiten Teil, der von der ARD diesen Freitag auf den Flachbildschirm geströmt wird.

Die Schauspieler, außer Statisten, kommen einem völlig überkandidelt vor, übermotiviert und übertreibend in fast jeder Szene, als wenn man einem kleinen Kind, das eingekleidet wurde, sagt, daß es sich jetzt ganz doll anstrengen muß, um richtig gut rüberzukommen. Das macht das dann auch und wirkt in dieser Angestrengtheit auf einmal wie ein Erwachsener unter Zwangshandlung. Dem Filmpersonal geht jede Lockerheit im Spiel ab. Sie wissen nicht, was das ist, einfach nur zu sein, im Bild zu sein. Sie selbst. So wirken sie also durch die Bank wie kleine Kinder, denen man sagte, sie sollen sich gefälligst anstrengen. Das Hitler-Tagebuch-Magazin kopiert das staatsoffiziellen dpa-Geschreibsel.

Anke Retzlaff (35, "Über die Grenze") und Félix Herzog (31, "Inga Lindström") spielen ihre Figuren mit gehörigem Einsatz

Sag ich doch.

Es gibt allerdings eine wirklich gut inszenierte Szene, die einzig richtig gute in den 90 Minuten. Ganz am Schluß schlendert die deutsche Poli­zistin mit einem Monster von Hund friedlich durch die Vulkanland­schaft, als sie die Hunderunde beginnt. Ja, so ist das dort. Die Leute haben keine Zeit für ihre großen Hunde und sind heilfroh, wenn sich ab und zu mal jemand findet, der das Tier bespaßt und ihm Auslauf gibt. Sie sind dann die friedlichsten Hunde der Welt und ziehen einen sanft den Berg hoch, darauf achtend, daß man auch im Zweierrudel nicht verloren geht. Haupt­sache vier oder fünf Kilometer werden geschafft. Dann sind auch Hunde richtig dankbar.

Wozu taugt eigentlich so ein Film? Nun, zu zweierlei. Erstens können sich ein paar degeto-Größen die Taschen mit monströs viel Euros vollstopfen, um billigen Klamauk zu liefern und Schauspieler mit einem Taschengeld abzuspeisen. Der Wert des Drehbuches bei diesem Film liegt in etwa gleichauf mit dem eines Groschenheftes, aber deutlich höher als bei Merkels Erinnerungen.

Natürlich sind da die hübschen Landschaftsaufnahmen, die ein bisschen den grauen Alltag hierzulande vergessen lassen. Das allein reicht aber nicht aus. Die etwas erzwungenen Reibereien zwischen der deutschen Polizistin und dem spanischen Kollegen langweilen zudem.

Zu den schönen Landschaftsaufnahmen gehört auch der Roque Imoque, aber das läßt sich defacto nicht verhindern, wenn man schon mal in der Gegend ist, auch nicht mit Anstrengung. Den Roque del Conde hingegen haben sie sträflichst links liegen lassen, auch wenn er kurzzeitig rechts in einer Szene zu sehen war. Man kann diese schönen Aufnahmen aber heftig versauen, wie es einer Teilmenge des Filmteams ja auch fürtrefflich gelang (siehe oben).

Zweitens eignen sich die Bilder sehr gut für ein Mentaltraining bei Depri­wetter, seit 4 Wochen keine Sonne in Berlin. Man kann sich selber dahin­gehend motivieren, den Arsch hochzukriegen, um sich eine Flucht in den Süden zu organisieren, nicht für immer, aber um sich für ein paar Tage im tiefsten Winter im südlichen Sommer die Eier wärmen zu lassen, so nach dem Motto, wenn es da so schön ist, dann muß man da auch hin. Jetzt erst recht.

Wann wurde der Film gedreht? Die Dreharbeiten waren im Januar. Der Ausschank vor dem Flashpoint wurde nach 4 Tagen wieder abgebaut, oder so. Ich denke, die haben sich 4 Wochen lang eine schöne Zeit auf der Insel gemacht, wo 14 Tage für die Filmerei völlig ausgreicht hätten. Ich dächte, ich hätte die Bilder vom Dreh, den Catering-Trucks, dem Kloschüssel-LKW usw. im Blog gezeigt. Habe ich nicht. Ist auch egal. Der Film lohnt die ganze Aufmerksamkeit nicht, die ich hier in ihn vertrödel, ausgenom­men, den Motivationspart.

Einmal mehr zeigt sich, daß mit einem grottigen Drehbuch kein Film gedreht werden kann, völlig egal, wie gut die beteiligten Filmgewerke ihre Jobs durchziehen.

2. Dezember 2024

Filmkritik: Für immer Sommer (Teil 2)

Symbolbild für alles mit prima Klima ganz ohne Calima auf Teneriffa

Es gab von der kürzlich diskutierten Aneinanderreihung von kurzen Clips noch einen pupslauen Aufguß. Der macht nichts besser, führt nicht über das hinaus, was zu Teil 1 gesagt wurde.

Der einzige halbwegs überzeugende Grund, warum man sich Für immer Sommer: Enthüllungen anschauen kann, sind mal wieder die Bilder. Das ist aber ein wenig dürftig, um einen vollständigen Film zu rechtfertigen.

Die Dramaturgie vons Janze schaffte es, stücka 13 bis 19 Handlungssträn­ge in einen zweimal 90 Minüter unterzubringen, die alle an einem losen Ende endeten. Wenn das die zeitgemäße Art der Filmerei ist, dann wun­dert mich nicht, daß die Branche als solche hierzulande in Verruf geraten ist und die nonlinearen Streamingdienste mit ihren Angeboten das Ren­nen machen.

Was mir allerdings noch auffiel. Ich schätze den Aufwand an Dreharbeiten auf 14 Tage. Die Crew wird sicher 4 Wochen in die Abrechenbücher rein­geschrieben haben. 4 Wochen am Jahresanfang auf Teneriffa verbringen, das ist honorables Verhalten, wie ich finde. An der Stelle kann ich nieman­dem einen Vorwurf machen.

Nur ist irgendwann während der Drehtage das Geld alle gewesen, merkt man ja in so gut wie jeder Szene, auf daß die Filmcrew die wertvollem Kamerastative ins Pfandhaus bringen mußte, damit ein paar Euros in die klamme Filmkasse reinkommen.

Das war dann jedoch die falsche Entscheidung, denn die Kameraleute mußten das schwere Equipment fürderhin auf der Schulter hucken. Unter dieser Last zitterten sie so sehr, daß die Bilder verwackelten und auch am Computer nicht mehr stabilisiert werden konnten. Wackelbilder sind zwar was anderes, für die ARD womöglich der state of the art, um Geld zu spa­ren, solange die Verblödungssteuer nicht erhöht wird.

Selbst die Tagesschau verzichtet darauf, den Spannungsgehalt ihrer Vor­le­sung durch wacklige Bilder erhöhen zu wollen.

Bleibt unterm Strich das Resümee: der Film war Schrott, eignet sich aber ganz gut, der Selbstmotivation auf die Sprünge zu helfen, ein Ticket für die Flucht auf die Kanaren zu ergattern, um im Flashpoint den besten Apfel­strudel südlich der Berchtesgadener Alpen zu vertilgen.

6. Mai 2018

Der Deal

Viele Kommentatoren vermuten hinter dem Klamauk-Prozeß am OLG-Stadl zu München einen Deal, der dazu führte, daß Zschäpe über Nacht der Name der Kanzlei Borchert und Kollegen einfiel, damit deren Staranwälte sie vor dem Strang retten. Sicher darf man einen solchen Deal vermuten, denn verboten ist das nicht. Aber ist das auch praktisch so gelaufen?

Der erste Deal war relativ simpel, auch wenn sie ihn mit sich selber ausmachte und jenem Personkreis, der sie zum Advokaten in Jena chauffieren ließ.
"Ich habe mich nicht gestellt, um nicht auszusagen", sagte Beate Zschäpe 2011.
Nach sechstägiger Flucht, sei hinzugefügt, da dieser wesentliche Aspekt des Geschehens von den Hauptstrommedien immer wieder verschwiegen wird, weil es nicht in den Kram paßt, denn wenn sie ab spätestens 2.11. 2011 Auf Abschiedstournee durch Deutschland war, ist nur schwer vorstellbar, warum sie extra für's Zündeln schnell mal nach Zwickau zurückkehrte.

Der erste Deal, ihr ich mach jetzt reinen Tisch, der war so schnell vergessen, wie gesagt. Der nächste zeichnete sich dann erst vor Gericht ab. Schnauze halten, Brandstiftung gestehen, aber Explosion war so nicht geplant. Das war ein Versehen mangels Kenntnissen über das thermischen Verhalten von Gasen.

Irgendwann platzte dieser Deal. Dann passiert das. Im Sommer 2015.

Der Fürsorgeverantwortliche für Zschäpe rückt in der JVA ein, erörtert ihr, daß sie es im Innenministerium, anders wie versprochen, leider etwas verkackt haben, sie aber doch noch eine Lösung fanden, wenn sie in Gottvertrauen auf die Parlierkunst von Borchert und Grasel die Gusche hält. Sie wird da schon rausgehauen und anschließend in Zeugenschutz verbracht. Man habe schon mit Diemer und Götzl Kontakt aufgenommen, die machen das Spiel mit.
Bei Absprachen im Strafprozess halten sich Deutschlands Richter überwiegend nicht ans Gesetz. ...

Aus den Angaben der Juristen wird deutlich, dass die "Erforschung der Wahrheit" - zu der das Gericht auch bei Absprachen verpflichtet ist - in der Praxis häufig unterbleibt. Zwar wird in diesen Fällen fast immer ein Geständnis abgelegt. Typischerweise wird dies aber vom Verteidiger in knapper, formalisierter Form vorgetragen. 28 Prozent der Richter räumen ein, dass sie allenfalls teilweise Geständnisse überprüfen; aus Sicht der Verteidiger und Staatsanwälte sind die Richter hier sogar noch deutlich nachlässiger. Zudem beschränkt sich die Kontrolle häufig auf einen Abgleich mit den Akten, was "beweisrechtlich problematisch" ist, wie Altenhain schreibt. Alarmierend: Mehr als die Hälfte der Rechtsanwälte berichtet von wahrscheinlichen Falschgeständnissen ihrer Mandanten, die damit einer angedrohten höheren Strafe entkommen wollten.
Halten wir fest, was aus Bequemlichkeitsgründen Praxis ist. Falsche Geständnisse, ein Handel um diese, um den Strafrahmen erheblich zu mildern. Das öffentliche Gespreize ist nur dazu gedacht, das Hinterzimmergetue zu beschönigen.

Halten wir auch fest, was nicht erforscht und somit auch nicht gesagt wurde. Falsche Geständnisse, um jemand anderen in freier Wildbahn zu schützen und sich die Verrottung im Bau anzutun.
Die Anmerkung am 27. April 2018 um 10:35

Tja, es gibt auch Dinge in der Causa NSU, die sind persönlich gemeint. So zum Beispiel die Fragen des Christgenossen Schuster.

„… das ist einfach eine persönliche Frage, die ich für mich auch klären will: War das eigentlich Beate Zschäpe, die da aus dem Haus kam? Und wie kommen wir alle zusammen zu der Auffassung, dass es so sein muss? Wodurch kann man das erhärten?“
--
parlograph am 28. April 2018 um 9:09

Er meint sicher eigentlich, daß es ihm Rätsel ist, warum Zschäpe für andere freiwillig im Bau verrottet. Das nehme ich ihm sogar ab. Wer fragt sich das nicht.
Wer also von einem Deal in München redet, der muß auch erklären können, wie dieser praktisch funktioniert. Der Schlüsselmoment des Deals schlechthin ist jene Nacht, in der Zschäpe von knackigen Edelverteidigern träumte. Als sie nächsten Tages aufwachte, ein ordentliches Frühstück eingenommen, ihrer Katzen selig gedacht und sich stadtfein gemacht hatte, war ihr Traum auch schon in Erfüllung gegangen. Ein adrett aussehender Advokat harrte ihrer im Besprechungsraum der JVA.


obige Mitteilung wurde später auf den 421. Verhandlungstag korrigiert

Das Gespräch ist kurz. Er komme im Auftrag von, na sie weiß schon, und hat die Aufgabe, sie da rauszuhauen. Die Kiste ist verfahren, so schnell geht das alles nicht, aber sie soll ihn machen lassen. Das wird schon. Geld spielt keine Rolle, da brauche sie sich keine Sorgen machen. Und er macht das richtig gut, wird Wiebke Ramm Jahre später konstatieren.

Zschäpe nickt das ab und der erste Deal ist geritzt. Grasel fährt zum Gericht, klopft an die Tür vom Götzl und bittet um ein kurzes Gespräch. Er habe da eine Idee, wie man das stark überteuerte und mit sinnlosen Anträgen der Opferanwaltsmafia, hat er das so gesagt???, egal, wie man also den Prozeß zügig zu Ende bringen kann. Die Angeklagte lege ein Geständnis ab und fertig. Sack zu. Ob man sich das bei Gericht so vorstellen könne? Dann möge er alles in die Wege leiten, denn hochverehrten Kollegen Diemer davon Depesche zuleiten, damit dies umgehend realisiert werden kann.

In einfachen Worten beschreiben bedeutet das:
Bestandteil jeder Verständigung soll ein Geständnis sein (§ 257c Abs. 2, S. 2 StPO). Bei der Verständigung über das Strafmaß darf nicht eine bestimmte Strafhöhe als Punktstrafe vereinbart werden. Zulässig ist es lediglich, einen Rahmen zwischen einer mindestens zu erwartenden Strafe (Strafuntergrenze) und einer höchstens zu erwartenden Strafe (Strafobergrenze) zu vereinbaren.

Die Verständigung kommt dadurch zustande, dass das Gericht den Beteiligten einen Vorschlag unterbreitet, zu dem sie dann Stellung nehmen können. Zugleich ist - bereits vor Abschluss der Verständigung - der Angeklagte gemäß § 257c Abs. 4, Abs. 5 StPO darüber zu belehren, dass die Bindung des Gerichts an die Verständigung unter bestimmten Voraussetzungen entfällt, dass dann aber das Geständnis des Angeklagten nicht verwertet werden darf. Die Verständigung ist dann wirksam getroffen, wenn Staatsanwaltschaft und Angeklagter dem Vorschlag des Gerichts zustimmen.
Verteidiger sind damit bei einem Deal außen vor.

Unter diesen Voraussetzungen ist die Vorstellung über einen Münchener Deal kaum noch möglich. Wie soll das bei den beweisfrei, dafür aus Haß und Ekel vor Nazis zusammengeklöppelten Schlußvorträgen von Diemer, Weingarten und Greger gehen? Die müßten ja so einer fixen Idee von Götzl zustimmen? Genauso wie die Angeklagte.

Borchert und Grasel haben trotzdem den Rahmen des Deals abgesteckt. Maximal 10 Jahre für eine bißchen Ladendiebstahl und Zündelei.

Abgesehen davon, daß es zwischen Götzl, Diemer & Genossen als auch Borchert und Kollegen nicht menschelt, gibt es ein zweites wesentliches Hindernis für einen Deal.
(3) Das Gericht gibt bekannt, welchen Inhalt die Verständigung haben könnte. Es kann dabei unter freier Würdigung aller Umstände des Falles sowie der allgemeinen Strafzumessungserwägungen auch eine Ober- und Untergrenze der Strafe angeben. Die Verfahrensbeteiligten erhalten Gelegenheit zur Stellungnahme. Die Verständigung kommt zustande, wenn Angeklagter und Staatsanwaltschaft dem Vorschlag des Gerichtes zustimmen.
Per Gesetz ist de facto ausgeschlossen, daß es Hinterzimmerdeals gibt. Sie werden zwar in den hinteren Räumlichkeiten des Gerichts eingefädelt, eigentlich ganz woanders, nicht wahr Klaus-Dieter?, aber sie müssen transparent sein, also offen kommuniziert werden. Im Prozeß. Der Deal ist in der Hauptverhandlung zu verkünden, zu beraten, und darüber ist zu belehren.

Es ist bisher weder durchgesickert noch durchgetröpfelt, daß es eine solche Verkündung gab. Vergessen wir also gleich wieder die Idee, daß es einen Deal auf rechtskonformen Wege gibt. Der wird nicht stattfinden. Nie. Die Regelungen aus §257c StPO schließen das aus. Zumal da auch noch §244 im Wege steht.
(2) Das Gericht hat zur Erforschung der Wahrheit die Beweisaufnahme von Amts wegen auf alle Tatsachen und Beweismittel zu erstrecken, die für die Entscheidung von Bedeutung sind.
Diemer hat den 160er mit Füßen getreten. Genauso würde er es im Falle eines Deals mit dem 244er machen. Beweise, erst recht entlastende Tatsachen, interessiere ihn nicht.

Ist also ein Deal gänzlich ausgeschlossen? Nein, denn es gibt noch einen anderen Verfahrensweg, der wiederum seinen Ausgangspunkt bei der unbefleckten Verteidigergeburt hat.

Es ist jene Dienstebene, von der Diemer nicht mal träumt, so weit entfernt ist sie von seinen Karriereträumen. Der vom Innenminister bestellte Fürsorgebeauftragte für Zschäpe wird beim Generalbundesanwalt vorstellig, aber eben genau nicht beim Diemer. Das Verfahren ist immer das gleiche, seit Jahrzehnten erprobt und zuverlässig praktiziert. Es kostet nicht mal Zeit, da man auf Anhieb versteht, welche Mechanismen greifen müssen.

Wird veranlaßt. Ob es funktioniert, steht wie immer in den Sternen.

Wird schon schief gehen.

Der GBA beauftragt den Dealer seiner Wahl, beim Gerichtspräsidenten in München die entsprechenden Maßnahmen zu erörtern. Der Dealer fährt nach München und erklärt dem Gerichtspräsidenten, daß es so zu laufen hat, wie es immer läuft. Der nickt mit dem Kopf, verweist aber darauf, daß der Richter ein sturer Kopf ist und als unbelehrbar gilt.

Herr Präsident, es ist ihre Aufgabe, den Sturkopf zu bekehren. Haben sie doch bisher noch immer geschafft.

Ja, aber hier ist das schon etwas vertrackter.

10 Jahre, das kriegen sie schon hin. Man vertraut ihnen. Und dieser ganze Psychotrallala fällt aus. Die ist nicht bekloppt.

Ja, ich weiß.

Oder wie es bekir in seiner trefflichen Zustandsbeschreibung ausdrückt:
Die für Zschäpe angestrebte Sicherungsverwahrung setzt eigentlich eine „Wiederholungsgefahr“ voraus – nur für welche Art von Tat eigentlich? Für das Sich-Verlieben und Bekochen mordlustiger Neonazis? Gibt es solche Exemplare in Zschäpes Altersgruppe (fünftes Lebensjahrzehnt) überhaupt noch in nennenswerter Zahl und mit entsprechendem Interesse an einer nicht mehr so jungen Köchin? Wird man für die Urteilsfindung Heiratsmarkt und Zschäpes Heiratschancen sorgfältig genug analysieren?
Auch wenn der rechtskonforme Deal inzwischen ausgeschlossen ist und nur ein Verfahren denkbar erscheint, das dem dritten hier dargestellten Deal entspricht, halten wir fest, was Udo Vetter aus seinem Anwaltdasein berichtet.
Darf ein Anwalt eine Freiheitsstrafe für seinen Mandanten „fordern“? Das eher nicht, aber im Sinne eines dringenden Wunsches haben es Zschäpes Verteidiger sicher auch nicht formuliert. Anders als Carsten meine ich aber schon, dass auch ein Verteidiger sich zu einem Strafmaß äußern kann und sogar soll – zumindest wenn eine Verurteilung aus sachlichen Gründen zu erwarten ist.

Vornehme Zurückhaltung in dem Bestreben, dem Mandanten nicht zu schaden, zahlt sich nach meiner Erfahrung nämlich am Ende gar nicht positiv aus. Die Situation ist ähnlich, wie wenn man als Verteidiger mit der Staatsanwaltschaft oder dem Gericht vor oder während der Verhandlung (informell) über einen Deal spricht. Auch hier ist es fast immer sinnvoll, wenn der Anwalt als erster eine konkrete, im Idealfalls natürlich nicht ganz zu absurde Vorstellung äußert. 

4. Juli 2006

guter Tag

Merkel verteidigt Gesundheitskompromiss
03. Juli 2006 19:54 Uhr
Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Gesundheitskompromiss mit der SPD verteidigt. «Das ist ein guter Tag für Versicherte», sagte Merkel in Berlin.
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Ich bin versichert. Ein guter Tag war es gestern aber nicht. Vielleicht heute, wenn die Azzuros beene beene machen.

Im übrigen erinnert dieser Satz zu auffällig der kolportierten Aussage von Herrn P. Hartz: "Heute ist ein guter Tag für alle Arbeitslosen!". Die so nirgends zu finden ist. Wohl trotzdem seiner Geisteswelt entsprungen sein könnte.

Alse nehme ich mal die Kugelsuche daher, lasse mir "heute ist eine guter Tag" finden und habe als erste Resultate die folgenden:

BMFSFJ - Pressemitteilungen - Bundesministerin Ursula von der ...
'Heute ist ein guter Tag für die jungen Familien in Deutschland. Die Beschlüsse zeigen, dass es ein gemeinsames Anliegen der Gesellschaft ist, ...
www.bmfsfj.de/Kategorien/Presse/pressemitteilungen,did=75322.html - 16k - Im Cache - Ähnliche Seiten

fastvergessen
Abnehmender Mond im Zeichen Widder, Heute ist ein guter Tag für Hautreinigung, um ein Peeling zu machen, Schimmel zu entfernen, Betten und Matratzen zu ...
www.fastvergessen.de/index.php?rubrik=42&zeitraum=Woche&datum=2506 - 13k - Im Cache - Ähnliche Seiten

fastvergessen

Zunehmender Mond im Zeichen Jungfrau, Heute ist ein guter Tag für Hautpflge und Gartenarbeit. Heute ist ein schlechter Tag für schweres Essen. ...
www.fastvergessen.de/index.php?rubrik=42&zeitraum=Woche&datum=2806 - 13k - Im Cache - Ähnliche Seiten

CDU/CSU Fraktion im Deutschen Bundestag | Aktuelles

Heute ist ein guter Tag für die Zukunft der Biokraftwirtschaft ... Heute ist ein guter Tag für die Zukunft der Biokraftwirtschaft und für die ...
www.cducsu.de/section__1/subsection__6/id__4258/Meldungen.aspx - 91k - Im Cache - Ähnliche Seiten

Bildungsportal NRW - Barbara Sommer: "Kurzfristige ...

Barbara Sommer: "Heute ist ein guter Tag für unsere Schülerinnen und Schüler. Es ist ein guter Tag für die Schulen und unser Land. ...
www.bildungsportal.nrw.de/BP/Presse/Meldungen/PM_2005/pm_19_08_2005.html - 13k - Im Cache - Ähnliche Seiten

Sony Ericsson - Handy-Forum :: Thema anzeigen - Heute ist ein ...

Heute ist ein guter Tag für das Geburtstagskind des Forums Gehe zu Seite 1, 2, 3 ... 26, 27, 28 Weiter · Neues Thema eröffnen · Neue Antwort erstellen ...
www.se-community.com/forum/viewtopic.php?t=9403 - 103k - Im Cache - Ähnliche Seiten

hh-heute :: nachrichten für hamburg » Blog Archive » Hamburg: SPD ...

und nicht: “Heute ist ein guter Tag für Familien in Deutschland, deren Kind nach dem 01. Januar 2007 geboren wurde”. Bockmist 25. Juni 2006 um 13.13 Uhr ...
www.hh-heute.de/index.php/2006/06/14/185/ - 27k - Im Cache - Ähnliche Seiten

Comments on: Ist die CDU eine schizophrene Partei?

Dateiformat: Unerkennbar - HTML-Version
Und immerhin sagte Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen: "Heute ist ein guter Tag für Familien in Deutschland" und nicht: "Heute ist ein guter Tag ...
www.lautgeben.de/2006/04/27/ist-die-cdu-eine-schizophrene-partei/feed/ -

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Na dann guten Tag auch!

Wenn wer irgendwann wissen will, warum genau heute ein guter Tag für was auch immer ist, der möge bitte heute ist ein guter Tag auswürfeln.

19. April 2021

Politiker sind strunzdumm - ein Rant von Thomas Panke

Wer sich mal klarmachen möchte, daß man mit gut frisiertem Schädel jeden dahergelaufenen Blauhaarenden in Grund und Boden reden kann, weil man in der Lage ist, zwanzig Minuten hintereinander weg zu reden und dabei auch noch was zu sagen hat, der sollte sich das Video von Thomas Panke reinziehen. Das Beste, was man im Vergleich über Rezo sagen kann, ist, daß er ein intelligenzverwahrloster Stümper ist.

Das Script entstand aus den runtergeladenen Untertiteln, gibt also nicht die wörtliche Rede wieder, sondern Googles KI-Meinung, was Panke gesagt haben könnte, wenn er nicht so hesseln täte.

Panke faßt die Lage der Situation unter Berücksichtung strulledoofer Politker vom Weib ganz oben bis ins letzte Glied in einer beeindruckenden Rede zusammen.

Jeder ist befugt, die Aussagen von Panke am Wackelpudding des Bundestages schlechthin zu prüfen, Merkels Rede letzten Freitag, die ich notgedrungen mithören mußte, weil der Bettnachbar das Gestammel und Gesülze unbedingt beim Frühstück auf laut hören mußte, statt mit Kopfhörern, während ich noch am Tropf hing. Wenn ich was zu sagen hätte in diesem Land, täte ich erstens Merkel entlassen, weil sie zu blöd ist, ihren Redenschreiber zu entlassen, der ihr fürchterlichen Stuß aufgeschrieben hat, den sie nicht verstand, was jeder geschulte Redenhörer auch sofort bemerkt hat, der sich mit freier Rede auskennt, und zweitens den redenschriber zu 5 Jahren verschärfter Rechtschreibhaftung verdonnern, da die Vergewaltigung der deutschen Sprache ein Straftatbestand ist.

Unsere Politiker sind Stümper, da muss ein Held her! Der Held am Freitagabend

Welt, seid mir gegrüßt. Willkommen in meinen kleinen Kanal, hier im Herzen von Europa, in Frankfurt am Main, an einem ganz wunderbaren Tag. Ich hoffe, es geht euch gut und ihr hattet eine schöne Woche im Jahr. Ja, richtig.

Passt mal auf. Ich hab's ja gerne nett, ihr wißt, ich bin ein ruhiger Fahrer. Man muss es sich schön machen.

Hin und wieder stoße ich auf das ein oder andere Thema, bei dem ich ein bisschen Puls bekomme. Kennt ihr, hab ich schon mal drüber gesprochen.

Ich könnte jetzt hier regelmäßig Videos machen über das Autofahren, Stadtplanungen und so weiter und so fort. Das macht mir nicht den ganz großen Spaß. Internetanbieter auch so ein Thema. Und ich hab das mal zusammengeführt, hab mir gedacht, wer ist eigentlich das Problem an dieser Front. Gibt es irgendwie einen gemeinsamen Nenner, auf den ich das herunterbrechen kann, dass ich weiß, das ist mein Problem, da geh ich ran.

Weil, ihr wisst ja ich möchte es netter haben. Ich möchte mich freuen, gute Laune haben, vielleicht ein bisschen gute Laune verbreiten, auch ein paar Meinungen, die ich dann habe, aber vielleicht über die wichtigen Dinge wie die Borkenkäfer zum Beispiel, und mich nicht ärgern.

Und da habe ich gemerkt, es sind die Politiker. Die sind mein Problem, die Stümper. Das habe ich ja auch schon immer wieder mal erwähnt, glaube ich und abgekriegt, ja man darf, politiker beschimpfen, das ist so einfach. Ja, sie machen halt auch so viel falsch. Das ist dann Stammtisch, und der hatte manchmal dann wohl recht anscheinend, obwohl ich von Stammtischparolen wenig halte. Sie sind zwar unterhaltsam, häufiger mal, aber bei politikern, muss ich sagen, gebe ich denen dann wohl Recht, wenn das, wenn man sagt, dass Politiker doof sind, das Stammtischniveau wäre, dann hat er Recht, der Stammtisch, an der Stelle, und zwar auch auf ganz intellektueller Ebene hat er Recht, ist dann vielleicht ein blindes Huhn, das ein Korn gefunden hat.

Aber das ist mir egal. Passt mal auf. Darüber möchte ich mit euch reden, und ich glaube, ich muss das besser machen, kann ja viel erzählen und sich beschweren, aber ich glaube, das, was unsere Politiker machen, ist so grotesk schlecht, also schlechter mache ich das auf gar keinen Fall, und da habe ich gedacht, dann kann ich es noch besser machen. Ich glaube, ich muss das werden, ich glaub, wir machen das heldenhaft, wir gehen das ganze Thema mal an, weil so irgendwann werde ich schlechte Laune kriegen. Und wegen so ein paar Hohlköppen und Hohlköppinnen, ich möchte die Frauen auf keinen Fall ausschließen sie sind genauso doof wie die Männer und inkompetent und borniert.

Dann ja also das nee, die machen mir schlechte Laune, die amchen mir schlechte Laune.

Paßt auf. Ich ich ziehe das ganze Ding neu auf. Ich glaube, wir müssen die alle los werden. Anders geht es, glaube ich, nicht. Ich glaube auch nicht, dass das ein Einzelfall ist. Man soll ja nicht alle über einen Kamm scheren, tue ich auch gar nicht. Das haben die als Einzelleistung geschafft, also jeder für sich. Das ist eine, eine kombinierte leistung, dass man Politiker nicht mehr leiden kann und dass, wenn man hört, der bis Politiker, man denkt, oh gott was ein Trottel. Das ist die erste Reaktion.

Und dann denkt man sich aber, wie haben die das geschafft, es muss doch auch diesen einen guten Politiker geben, der hehre Ziele hat, der die Welt voranbringen möchte oder vielleicht sein kleines Gebiet erst mal, je nachdem, aber ich habe da wirklich jede Hoffnung mittlerweile verloren.

Ich glaube nicht mehr dran, ich glaube wirklich nicht mehr dran. Es tut mir Leid für den einen, einen eine, die da jetzt überall, die jetzt mitgeht, ja die über den Kamm geschoren wird tatsächlich, also wirklich die, die gelitten hat. Aber wenn man sich halt so einen Job aussucht, in dem die Seuchenquote so hoch ist, dann kann man sich aber später nicht darüber beschweren, dass man auch für die Seuche gehalten wird. Oder? Ist irgendwie schwierig.

Und das Versagen der Politiker ist so offensichtlich, und ich meine da sind wir einer Meinung. Oder?

Kennt ihr diese Geschichte mit den Versuchen, die gemacht worden sind, dass man einen Affenhirn nachgebastelt hat, nachgebastelt also deren Entscheidungsfindung, und man hat die dann Aktien aussuchen lassen, und dass der Affenindex hat den normalen Aktienindex immer geschlagen und die Fondsmanager, die den abgebildet haben, geschlagen, immer.

Ich glaube, wir sollten das auch mit politischen Entscheidungen so machen also bis ich da bin und es noch besser mache.

Aber ich glaube, wir sollten gucken, dass wir diesen diese Primatennummer laufen lassen. Die Entscheidungen werden qualifizierter und besser zu begründen sein als das, was aktuell läuft. Ganz sicher. Und mit der aktuell meine ich die letzten 20 Jahre, weil seitdem verfolge ich die Plitik erst.

Die Älteren unter euch werden sich vielleicht noch an graue Urzeit erinnern wo es vielleicht mal lief, aber seit ich die Politik verfolge, und das ist gut 20 Jahre jetzt der Fall, sehe ich einen konstanten Abstieg und keine eine gute Entscheidung glaub ich, die mir gefällt. Ich kann mich wirklich an keine, ich hab's versucht, ich habe ein bisschen durch die jährige gescrollt und geguckt, was so passiert ist. Und ganz ehrlich, tut es nicht. Eure Laune wird nicht steigen.

Aber wir versuchen das, wir können es nicht schlechter machen. Ich bin mir sicher, und ich möchte nur mal zwei Themen rauspicken, die mich besonders interessieren. Gewiss, ich halte nichts von Parteipolitik, ich möchte keine Partei hier in irgendeiner Form loben, wirklich nicht, wirklich nicht. Alle schlecht, wirklich alle schlecht, also wirklich alle schlecht. Nicht dass ihr denkt, ich kenne eine Partei gut. Oh Gott, oh Gott. Aber auch keine einzelnen Politiker. Auch da kann ich euch wirklich entspannen.

Aber wir nehmen jetzt nur mal zwei Themen Infrastruktur und Bildung. Das sind zwei Themen, die mich politisch stark angehen, weil das sind für mich die die Essenzthemen. Alles andere spielt sich dann irgendwie ab. Aber Infrastruktur und Bildung ist die Basis eines Landes. Und jetzt Obacht, halten wir uns alle an den Händen fest, keiner muss Angst haben. Das ist auch Einzige, was wir hier in unserem Land haben, Infrastruktur und Bildung. Also, wir hätten das gerne, das sind die beiden Sachen. Wir haben keine Bodenschätze, wir haben irgendwie keinen Tourismus oder irgendwas in die Richtung, ja. Ist nicht. Wir haben Infrastruktur und Bildung, und wenn man das aufbaut und hochzieht und qualitativ bringt, kann sich etwas hier entwickeln. Das ist das, worauf du dich bei uns wirklich runter-, zusammenfassen lässt. Und das sind zwei Kerngebiete, bei denen glaube ich, auch Parteipolitik keine große Rolle spielt. Da ist auch wenig Ideologie dahinter.

Kann es tatsächlich jemanden geben in Deutschland, der sagt, wisst ihr was, eine schlechte infrastruktur wäre besser als eine gute? Und gibt es vielleicht jemanden, der sagt, ein niedrigeres Bildungsniveau, eine niedrigere Bildungsqualität wäre erstrebenswert? Gibt es diese eine Person? Es würde mich wirklich interessieren.

Wir brauchen nicht über die über den Weg diskutieren, dass der eine sagt, ich hätte gerne so ein Bildungssystem oder so ein Bildungssystem, ich hätte gerne was weiß ich, geschwungene Straßen oder mehr Gleise oder so. Egal. Völlig. Braucht man gar nicht diskutieren. Es geht erst mal nur darum, wäre besser eine schönere Welt? Wäre es nett, wenn wir gute Lehrmaterialien hätten? Wäre es nett, wenn wir funktionierende Schulen hätten, so mit Heizung und so Sachen, so abgefahrenes Zukunftszeug. Aber vielleicht Schulen, die auch Internetzugang haben, ausreichende Lehrkräfte, gut ausgebildete Lehrkräfte, kleinere Klassen.

Wir brauchen gar nicht über so: wißt ihr, verlieren uns dann in so g8 oder g9 oder duales Bildungs-Blablabla. Nein. Es geht erstmal darum, wollen wir überhaupt die basics haben? Sind wir interessiert daran, dass wir eine Schule haben, in die man gehen kann und in dem man sein Kind schicken kann, ohne dass man sich schämen muss? Weil für unsere Politiker schäme ich mich sehr.

Ich habe nicht so dass Stolz auf mein Land, ich schäme mich für mein Land. Das habe ich nicht so, aber für meine Politiker schäme ich mich. Das definitiv, die Gefühlsebene finde ich. Und die habe ich, sehr stabil. Es ist wirklich, wenn ich die sehe, schäme ich mich. Und wenn ich den zuhören muss, gruselt's mich.

Als denk ich mir, wir sind jetzt noch mal bei so Sachen wie Bildung und Infrastruktur. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand etwas dagegen haben könnte, wirklich belehrt mich bitte, ich kann mir nicht vorstellen dass jemand was dagegen haben könnte. Und diese Themen muss man dochmal voranbringen, denn wir leben aus der Substanz. Diese Themen werden nämlich nicht vorangebracht.

Also nicht, dass ich mich falsch versteht. Es wird nichts getan für Infrastrukturen und Bildung in unserem Land. Wird ständig zusammengekürzt. Die Zustand wird immer kritischer. Und das sind Themen, da sind wir wie ein Tanker. Bis der gewendet hat, der fährt noch ewig weiter. Ewig. Das dauert. Und wir sind in einem Sinkflug, seit ich dabei bin, also wie gesagt, sehr gut 20 Jahren beobachte ich das aktiver und seitdem sind wir in einem Sinkflug.

Es wird immer schlechter, an allen Fronten. Das heißt, 20 jahre Grusel, auch wenn wir jetzt anfangen 180 Grad Kehrtwende, wird es mindestens 20 Jahre dauern, bis wir auf dem alten Level wieder sind, das übrigens nicht Weltklasse war. Nicht dass wir uns falsch verstehen.

Wir leben rein aus der Substanz. Das können Politiker besonders gut. Ist auch immer wieder überraschend mit den Kindern Geldsack, sind die 6/7 und wollen in die Schule. Wer hätte damit rechnen können, wir haben die Kindersterblichkeit von 80/90 Prozent rechnet doch keiner damit, dass auf einmal einen Jahrgang stark in die Schule kommt. Und dass ein kind innerhalb von sechs Jahren sechs Jahre alt wird, dass kannst du die Politiker auch nicht genau erklären. Und dann auf einmal sind da die ganzen Kinder und dann langen die Schulen wieder nicht. Jedes Jahr die gleiche Überraschung. Das ist so circa wie mit der Infrastruktur bei der Deutschen Bahn. Da kommt der Winter dann friert's, dann kommt der Sommer, da wird's heiß.

Es ist verblüffend, weiß keiner. Nimmste schäbigen Asphalt, ja dann wird er brechen, wenn's friert. Ja, das ist so. Reparierst du eine Brücke 50 Jahre nicht, wird 'se irgendwann marode sein.

Aber ich sage euch, das sind Geheimnisse, da mußte für studiert haben. Die kriegst du nicht irgendwie aus dem gesunden Menschenverstand raus, nein da mußte studiert haben und ab in die Politik, am besten Berufspolitiker werden. Eine glorreiche Menschengruppe. Und dann wird alles super. Und ich möchte wirklich alle Frauen mit einbeziehen, also auch wenn ich Berufspolitiker sage, ich meine die Frauen mit. Die sind, also ich möchte die da nicht irgendwie diskriminieren.

Ich glaub, 'ne Frau kann genauso doof sein wie ein Mann. Die muss vielleicht mehr Mühe geben, aber sie schafft's. Ich glaube an euch. Und ich glaub, die schaffen's. Die Politikerinnen sind auch echt Oh Gott.

Also, aber wir wollen ja nicht auf die Politiker einhauen. Also, das ist auf jeden Fall der status quo des Gruselns in unserem Land. Und wir sind weit entfernt von irgendwas gutem. Und nur mal so als ... Ihr kennt ja meine Infrastrukturidee, was Internet und sowas angeht. Wir leben ja in einer Steinzeit, was das Internet angeht. Ihr kennt meine Probleme, die ich hatte in Frankfurt am Main. Ich sehe den Internetknoten von hier aus, den größten übrigens. Ich hab's nicht geschafft, eine stabile Leitung über Monate zu bekommen. Steff am Frankfurter Stadtrand, mit ihrem Stelastone-Kanal, keine stabile Internetleitung seit Monaten bei der Deutschen Telekom. Nichts gegen die Techniker dort und die first level support. Alles nette Leute, sehr bemüht. Aber die infrastruktur ist so schlecht, die Kabel sind so mies.

Es ist einfach, es wird nichts gemacht. Es wird nicht investiert. Kann man natürlich sagen. ja ist alles, Privatisierung ist Schuld. Wer Schuld an der ganzen Sache ist, von vor irgendwann, hilft heute jetzt nicht mehr wirklich. Klar hätt' man's vielleicht beim Staat lassen sollen, dann wird es bestimmt gut klappen, ist ja auch egal. Der Staat schafft die Bedingungen, die Rahmenbedingungen. Ob er sie selbst schafft oder ob er das als Auflage rausgibt, bei der Privatisierung ist mir egal als Bürger. Das Zeug muss funktionieren. Das ist mir auch als Unternehmer egal, das Zeug muss funktionieren, und zwar wettbewerbsfähig funktionieren.

Das Problem ist, Politiker erkennen keinen Wettbewerb, die haben das nicht, da sind die auch nicht schlau genug für. Die haben auch diese Idee nicht, dass das in der Welt so läuft, wissen die auch nicht, dass man versucht, besser zu werden, das wissen die auch nicht, dass manche Dinge messbar sind, wissen die auch nicht. Das ist das Problem. Und dadurch dass die nichts wissen und vor allem nichts von ihrem Ressort wissen. Schaut euch mal die Videos an... Oh Gott. Da gibt so viele Videos, da machen die sich über einzelne Politiker lustig bei einzelnen Parteien lustig. Die Videos sind auch korrekt und richtig und man kann sie nachvollziehen. Da sind auch fast bei allen dieser Videos, die ich angeschaut habe, Quellenangaben dabei. Das ist haarsträubend.

Aber ich möchte gar nicht über einzelne Politiker reden oder über einzelne Parteien. Das machen andere komödiantisch sehr viel besser als ich. Mir geht es nur in meiner kleinen Welt um Bildung und Infrastruktur. Das ist alles. Ich gucke nur diese beiden Sachen an. Ich fange gar nicht an mit all den Krisen, die die Politiker ja gelöst haben. Wirtschaftskrise, Flüchtlingskrise gibt es ja alles nicht mehr, kein Wort mehr. Anscheinend haben die das kompetent gelöst. Möchte ich mich gar nicht einmischen. Wenn die das so gut erledigt haben, dann können die das anscheinend. Ich gucke nur Bildung und Infrastruktur, und ich sehe die Katastrophen. Das kann ich besser. Das kann ein Primat besser. Der einfach ... dem machste 10 Lösungsmöglichkeiten hin, er wirft einen Pfeil auf eine, das wird die bessere gewesen sein. Ganz sicher.

Und ich möchte mich auf die lustigen Dinge konzentrieren. Ich möchte Entertainment leisten eigentlich, was ich nicht kann, wenn die Infrastruktur nicht geht. Und darüber sollte man halt auch mal nachdenken. Weil, wenn ich schon mein Entertainment, was nicht wichtig ist, also ich finde ein Ausgleich ist eine schöne Sache, aber ich bin nicht strukturell wichtig für das Land, nicht für die Gesellschaft, läuft alles. Aber wenn ich nicht mal das kann, was das geht dann noch nicht?

Ich wollte eine Firma an der Mosel aufmachen vor ein paar Jahren. Ging nicht auf Grund der fehlenden Infrastruktur. Ja, so eine strukturschwache Gegend, hat man mir gesagt, bißchen schwierig. Sach ich, ja warum ist es denn strukturschwach? Weil ihr hier keine Infrastruktur hingelegt habt. Das ist eure Aufgabe, Aufgabe der Politik, Infrastruktur schaffen. Danach kommen die Unternehmer. Danach kommen die Ideen. Dann kann etwas entstehen. Bildet die Leute gut aus. Zugang zu kostenloser hochqualitativer Bildung. Welchen Weg dann jeder wählt, es muss nicht jeder an die Uni gehen, ich bin der letzte, der an die Uni gehen will, es muss da nicht jeder hin. Man muss aber die Chance haben, wenn man möchte. Eine Chancengleichheit beim Bildungszugang von hoher Qualität, das würde eine top Gesellschaft auszeichnen.

Wir sind weit davon entfernt, und zwar weit, und das muss sich ändern. Ich werde das ändern. Ich bin mir ziemlich sicher.

Und alle diese Dinge, ich würde hier jede Woche, wenn ich mich hinsetze und überleg, über welches Thema spreche ich, habe ich im Kopf, was ich die Woche über erlebt habe. Und ich würde mich eigentlich gerne immer mal wieder in Rage reden über die stümperhaften politischen Versuche bei uns Infrastruktur aufzubiegen. Und wenn ich mir dann die Schulen und die Kitas, all die Sachen angucke, wie es da zugeht, dann denkt man, das ist da, wo wo sind wir? Da ist das Potenzial, wir sind hier. [Panke hebt die Hand zuerst über Kopf, dann Richtung Fußboden.]

Und dann wird immer verglichen, ja es gibt irgendwo ein Land, da gibt es nicht mal fließend Wasser. Ja herzlichen Glückwunsch, wenn ich mich mit so einem Land vergleichen muss, ja dann dann weiß ich ja, wo wir angekommen sind. Ich vergleiche mich nicht mit irgendwas. Ich vergleiche mich mit dem Potenzial, das möglich wäre. Das ist mein Vergleich. Was wäre hier möglich? Und dann gucke ich mir an, was wir geschaffen haben, oder was unsere Politiker hingewürgt haben, also wirklich das widerlichste Zeug und dann, dann krieg ich's Grauen.

Klar werden die bezahlt von großen Firmen, damit sie den Schrott machen, den sie tun. Die sollten auch so Sticker haben, so hier wie früher so taxofit und so, wo es dann draufsteht bei den Fußballtrainern. Da wusste man wenigstens, wer der Sponsor ist. Na klar, ist so laut, und bei den ganzen Sport und irgendeine Kappe aufsetzen nach jedem Rennen, ja okay, dann weiß ich, dass die von denen gesponsert werden. Könnten unsere Politiker auch mal machen. Dann würde ich vielleicht deren Reden verstehen.

Momentan halte ich sie für strunzdumm. Wenn ich wüsste, während der die Rede hält, von welchen Unternehmen er Geld bekommen hat, dann würde ich sagen, der ist nicht dumm, der ist nur gierig. Alles klar. Dann wäre das ja in Ordnung für mich, dann könnte ich es irgendwie einordnen.

Ich übrigens bin als Entertainer gezwungen, wenn ich bezahlt werde, unterm Video Werbung hinzuschreiben und dann die Verlinkungen anzugeben, für die ich bezahlt werde. Ja, ich gebe ja sogar meine Affiliate-Links an. Dazu bin ich, glaube ich, gar nicht ver... Ich weiß nicht, Anwaltszeug. Kenn ich mich nicht mit aus.

Ich bin aber gezwungen, immer Werbung ranzuschreiben, wenn product placement oder sowas stattfindet. Ich ja, für mein Entertainment, was völlig wurscht wäre.

Aber wenn ich irgendwie 5/6-stellig Geld kriege, damit ich im Bundestag Schwachsinn erzähle. Aber das ist ja nicht so, die kriegen das Geld für einen Vortrag. Im Bundestag reden so völlig frei und nur auf Ehre und für das Volk und so. Also, ihr wisst, was ich meine.

Wir müssen das ändern, Freunde, für die gute Laune müssen wir das mal ändern. Und damit der Stammtisch wieder unrecht hat, wenn er sagt*, dass die Politiker alle dämlich sind, oder gierig oder korrupt oder irgend sowas. Und wir wollen ja, dass der Stammtisch nicht recht damit hat. Und momentan beschleicht mich das Gefühl, er könnte damit Recht haben.

Ich glaube also, wie sagt, guckt euch mal auch andere Videos an, vielleicht auch mal über spezielle Personen und spezielle Parteien. Dann wird das ein bisschen konkreter, und dann kann man da sehr viel Freude haben. Also, wenn man, wie gesagt, sich nicht zu viel ekelt, kann man daraus Freude gewinnen.

Aber ich glaube, wir müssen es einfach ändern. Die müssen weg. Da müssen neue Leute hin, neue Leute, die noch nicht das Leben schon hinter sich haben und nur noch, wie gesagt, versuchen, sich zu retten, sondern Leute die Lust haben auf die nächste Generation, die noch zwei drei Visionen haben, die vielleicht gucken wollen, dass was läuft, die spaß daran haben wenn was läuft, einfach nur so, und möglicherweise, jetzt haltet euch alle an den Händen, Kompetenz haben. Das wäre der absolute Knüller. Stellt euch das mal vor. Dann könnte man, wenn die mal irgendwo was sagen, auch nicht die ganze Zeit einfach nicht nur so schütteln und sich denken, wie kann man so'n Stümper und Stümperinenn da hin setzen. Das wäre mal richtig schön. Das würde mir richtig Freude machen, und dann könnt' ich mal wieder die Nachrichten anhören, oder ich könnte mal diese Bundestags-Übertragungen anmachen und würde mich nicht ekeln.

Ich hätte wirklich richtig Lust darauf. Es würde mir Spaß machen und euch ja vielleicht auch, möglicherweise.

Und jetzt muss ich erst mal nachlesen, wie die das mit der mit der Wirtschafts- und der Flüchtlingskrise, wie die das gelöst haben, es interessiert mich, glaube ich. Ich glaube, die haben das gelöst, und das das muss ich nachforschen. Es wird der absolute Knüller. So ist es.

Und ich muß, ich brauche für die gute Unterhaltung und irgendein schönes Thema als nächstes. Ich glaube, ich darf die nächste Woche einfach nicht online sein, nicht Auto fahren und mich nicht um die Schule kümmern, damit ich nicht mit diesen Dingen konfrontiert werde und damit der Geist frei wird und ich mich auf schöne Dinge konzentrieren kann. Das wär', ich glaube, das wär' für uns alle prima. Ich guck mal, ich finde was. Borkenkäfer habe ich auch gefunden. Ich finde ein anderes Thema und dann berichte ich hier davon. Aber ich wollte noch mal kurz abschließend das so in diese in Richtung Politiker winken und sagen ihr macht einen tollen Job [Panke macht den rechten Daumen hoch.]. Ich bin stolz auf euch. Habt eine gute Zeit.

Bis bald

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* Anmerkung von Die Anmerkung: Der Stammtisch hat immer Recht.

3. September 2014

NSU: ein Mord für alle Fälle

Im folgenden wird eine Geschichte erzählt, eine Märchen, ein Produkt der Phantasie, das von realen Ereignissen durchaus inspiriert wurde, aber, das sei dem Künstler gestattet, trotz allem Ereignisse darstellt, die der Phantasie des Autors entsprungen sind. Da es eine Geschichte ist, die in einem Blog steht, kann sie jederzeit ergänzt, in Teilen gestrichen, präzisiert und sprachlich verwohlfeilert werden, wie es beliebt, denn wir sind hier nicht im Spiegel oder der Bild. Wir dürfen das.

Anregungen sind willkommen, um die Geschichte, die zum Ende hin erzählt wird, rund zu machen. Die werden eingearbeitet. In Analogie zur "Ode an Putin" stellen wir uns dem Anspruch, am Schluß des Entstehungs- und Reifeprozesses eine schöne, runde, wohlfeile, kleine, leckere Kriminalgeschichte vorlegen zu können, die wasserdicht ist und keinerlei Interpretationsspielraum zuläßt. Raum für eigene Phantasien hingegen schon.

Veronica Ferres kriegt auch die Hauptrolle. Versprochen!
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Das Staatstheater am Münchner Folgsgericht geht alsbald in die letzte Runde und es fragt sich, wem das Gericht folgen wird. Den klagenden Staatsanwälten und Medien, die bezüglich der angeklagten Delikte an materiellen Beweisen außer Gejammer nichts vorgelegt haben. Die Vorstellung ist dermaßen schlecht, daß es angebracht erscheint, kurz vor dem allerletzten Vorhang und dem darauf folgenden tosenden Beifall der Kritiker in den Medien, eine eigene Stilkritik vorzubringen, die in Logik und Konsistenz mehr Gehalt aufweist, als die gesammelten Spiegel-Werke der letzten 3 Jahre.

Es gibt wenigstens 4 große Themenbereiche, über die die Farce mit dem NSU-Phänomen als das enttarnt werden kann, was sie ist, ein für den hochwillkommener Nationalsozialistischer Obergrund, der als Multifunktionswerkzeug für Staatstreue in allen erdenklichen Situationen herhalten kann. Wenn er nicht damals erfunden worden wäre, dann hätte man ihn erfinden müssen, so gut hat er bis heute funktioniert.

Man kann den NSU allerdings dekonstruieren und recht gut nachweisen, daß es einen Nationalsozialistischen Untergrund nie gegeben hat, es sei dann in der symbiotischen Imagination von Politik und Medien. Wie bringt diese hanebüchene Anklage jedoch zu Fall? Indem die Verteidigung und Nebenkläger ihren Job machen und die richtigen Fragen und Beweisanträge stellen. Mehr ist nicht erforderlich. Dafür böten sich die folgenden Themenkomplexe an:

1. Geständnis-DVD, die der Spiegel für Geld erworben und zu Geld gemacht hat, aus der letztlich auch der Begriff Nationalsozialistischer Untergrund relativ zügig in die Titelzeilen der Medien blubberte.

2. Mord an Michelle Kiesewetter und Mordversuch an Martin Arnold

3. Doppelmord an Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Huch? Mord, an beiden? Dazu später mehr.

4. Sprengung einer Wohnung in der Zwickauer Frühlingsstraße

Es gibt sicherlich mehr, was man machen könnte, doch das sind die vier, die den größten Erfolg versprechen.

Es gibt noch eine Möglichkeit. Man nimmt ein magisches Schwert und haut alle vier auf einmal in Stücke, indem man den magischen Knoten durchhaut. Bevor wir das tun, seien zum Verständnis des folgenden Kurzkrimis ein paar Eckdaten dargelegt, die sehr gut belegt sind bzw. sehr gut belegt werden können.

Zu 1. Grundlegenden forensischen Untersuchungen des Trägermediums DVD haben nicht stattgefunden.

Alleine, das Video einer begrenzter Öffentlichkeit vorgeführt zu heben, die sich davon überzeugen kann, daß alle darüber geschriebenen Berichte einer Fieberphantasie des Spiegel entspringen, reicht nicht aus. Das Video muß allgemein zugänglich sein, damit sich die interessierte Öffentlichkeit ein eigenes Bild des Clips machen kann, statt die gefilterten Wertungen der großen Medien konsumieren zu müssen.

Für die Kenner der Materie seien die folgenden Gedankengänge hinzugefügt. Nach einigem Hickhack wurde den Uwes die Erstellung des Videos zugeordnet, dessen Fertigstellung auf Ende 2007 datiert wird.

Die Kenner wissen, daß Eminger den Film angefertigt hat. Gegenthese. Hat er gar nicht. Das Video ist ein Produkt aus dem staatlichen Bereich des Landes Baden-Württemberg LKA. Man hat die Festplatte EDV-11 in den Brandschutt der Frühlingsstraße gelegt, jedoch vergessen den Auffindern zu sagen, wie sie die Platte verarzten sollen. Weder Eminger noch BMZ haben mit dem Video zu tun. Sie werden der Produktion des selbigen bezichtigt. Materielle Beweise für diese Zichtigung gibt es nicht, da die keine Fingerabdrücke der molekulargenetischen Spuren der verfügbaren Medien genommen wurden.

Zusatzfrage. Wurde denn bei der Durchsuchung von Emingers Wohnung wirklich ein PC gefunden, der dessen Urheberschaft nachwies, schnell die platte ausgebaut und in den Brandschutz geschmissen?

Im Grunde ist das alles belanglos. Legt die DVD der Prozeßöffentlichkeit vor und der Prozeß ist so gut wie geplatzt.

Ist er nicht? Dann eben

Zu 2. Hier muß man nur eines wissen. Im Zusammenhang mit dem Mord und Mordversuch in Heilbronn wurde nie nach Böhnhardt und Mundlos gesucht. Es wurde auch nie eine Spur nach Sachsen oder Thüringen verfolgt. Die Ermittlungen konzentrierten sich alle richtigerweise auf den Großraum Heilbronn.

Zu 3. Mittlerweile gesteht sich sogar der Untersuchungsauschuß des Thüringer Landtages die Überlegung zu, daß Böhnhardt und Mundlos ermordet wurden. Der BKA-Präsident Ziercke hatte Abgeordnete des Deutschen Bundestages vorsätzlich belogen, als er ihnen von den rußgeschwängerten Lungen, um deren Selbstmord zu untermauern. Ein Blick in den Obduktionsbericht hätte ihn eines besseren gelehrt. Nix da Ruß. Ergo Mord und anschließend das Wohnmobil angezündet. So war der Verlauf.

Zu 4. wäre nur so viel zu sagen, daß Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe im Jahr 2011 durchaus in der Frühlingsstraße 26 gewohnt haben könnten. Spätestens im Sommer 2001 jedoch sind sie da raus, haben ausgiebig Urlaub auf Fehmarn gemacht, sich anderweitig Quartier besorgt und sind von dannen gezogen. Dabei wurden sie die ganze Zeit beobachtet. Sie ahnten es, beobachteten zurück, doch geholfen hat es nichts, denn am Ende wurden beide Männer tot fernab ihres früheren Wohnortes aufgefunden.

Wir erwähnen an dieser Stelle schon mal, daß in der Wohnung Frühlingsstraße die meisten Fehler gemacht wurden. Nicht die entscheidenden, aber die meisten, denn ab dem 04. November war die Dynamik der Entwicklung für die Täter nicht mehr beherrschbar, obwohl sie ihr ganzes Können in die Waagschale warfen.

Wir kümmern uns nicht um die Details, wir sind keine Kriminalisten. Wir gehen aufs Ganze und setzen die Entwicklung unseres kleinen Kriminalspiels fort. NSU – Ermittle auch du! Das machten wir auch und hatten die Gelegenheit, der Klofrau am Alex unser fertiges Script für den Tatort-Zweiteiler zu präsentieren. Die Klofrau war eine Masseurin, krimiaffin, die sich an den Polizistenmord erinnern konnte, und daß das diese toten Nazis waren.

Wir hatten nicht mal eine halbe Stunde Zeit, sie von einem andern Verlauf des Geschehens zu überzeugen und haben es locker geschafft, sogar mit vielen Details garniert. Das Doppelpack an Tatort ist so gut, daß wir es auch gleich dem Chef der Degeto zwecks Verfilmung vorlegten. Der war so begeistert, daß er gleich mal 7 Mille hat springen lassen, allerdings mit der Auflage, daß die Veronica Ferres die Hauptrolle spielen darf und die Gute ist. Geht klar, haben wir gesagt. Die bekommt den Dreh und ist die Gute.

Wie sind wir eigentlich drauf gekommen? Was passierte, daß uns die Lösung des Kriminalpuzzles auf einmal an der vorderen Stirnwand in greller Neonschrift erschien?



Nun, wir hatten gesehen, daß uns jemand für ein eigentlich belangloses Tatort-Script eine Note 1 verliehen hatte und haben es nicht verstanden, denn so wichtiges stand ja in dem post nicht drin. Ergo haben wir den noch einmal aufgerufen, bei der Gelegenheit 6 Rechtschreibfehler korrigiert und uns einen heftigen Schlag auf die Stirn mitgegeben, denn da stand sie vor uns, die Lösung. Da lag es, unser magisches Schwert, mit dem wir alles auf einmal erschlagen können.

Und was stand da auf dem Bildschirm?



Die Ermittlungen wurden am 4.11.2011 eingestellt. Im Fall Kiesewetter / Arnold.

So stand das zwar nicht da, so leuchtete es aber in dicken Buchstaben von der vorderen Stirnwand.

Warum wurden die Ermittlungen am 4.11. eingestellt, es gab doch am 4. November gar keinen Grund? Mord verjährt nicht, die Akte wird immer wieder gezogen, bis man den Mörder gefaßt hat. Die Aufklärungsquote bei Mord liegt bei um die 90% und höher. Bei Polizistenmord ackern die Ermittler doppelt und dreifach, denn es war einer von ihnen. Das gebietet die Ehre der Polizei.

Es war das schlampige Aktendeutsch, daß uns die Lösung präsentierte. Normalerweise hätte ein Beleg vorhanden sein müssen, derart 09.11. KOK Weißnix , Fall erledigt, die Mörder waren die Nazis aus dem Wohnmobil. Ein solcher Beleg existiert nicht.

Ermittlungen eingestellt. Doch warum? Und genau da wußten wir es. Wir gingen also zurück auf den 8.11.2011 und unsere Darstellung des Geschehens in Stregda. Der Verfassunsgschutz hatte seine zwei V-Leute wiedergefunden, die ihm abhanden gekommen waren und machte die Endrechnung auf. Beide tot, Fall gelöst. 10 Morde geklärt. Ein Mord für alle Fälle. Das war der Deal zwischen den Geheimdiensten. Ihr beendet eure sinnlosen Mördereien auf unserem Gebiet, wurde dem türkischen Gebiet, dafür sorgen wir für die Entsorgung der Fälle, medienwirksam, damit ist beiden Seiten gedient. Was wir nicht brauchen können ist diese ständige Unruhe in den türkischen Wohngegenden. Wir wollen Ruhe.

Eigentlich hatten die Täter bis zu diesem Zeitpunkt alles richtig gemacht. Fast alles. Mit dem Abfackeln des Wohnmobils in Stregda unterlief ihnen jedoch der erste Fehler, danach war alles Improvisation und fast nichts lief mehr so, wie es hätte laufen sollen. Sie hatten es zu gut gemeint, doch die beiden Uwes übertötet. Der Mord an ihnen hätte gereicht. Doch nein, sie wollten ganz sicher gehen und fackelten das Auto ab, in der Hoffnung, das die beiden Leichen so bis zur Unkenntlichkeit verbrennen, daß eine Identifizierung nur noch schwer möglich ist. Den Fachbegriff dafür kennen wir nicht, aber es handelte sich um ein Verbrechen, um eine anderes Verbrechen zu vertuschen, den Mord an den Uwes. Hätte ja auch fast geklappt, wenn die Feuerwehr nicht so schnell da gewesen wäre und gute Arbeit geleistet hätte.

Ein Blick von oben auf die Szenerie, mit Kenntnis der Auffindesituation hätte jedem erfahren Ermittler sofort auf die Spur bringen müssen. Hier sollte ein Mord vertuscht werden. Es ist so einfach.

War es so? Nein es war ganz anders. Ganz kurz, aber nur ganz kurz, blitzte nämlich in grellen Neonbuchstaben der Gedanke auf, die haben am 4.11. schon gewußt, daß sie die Dienstpistolen von Kiesewetter (und Arnold) gefunden haben. Deswegen wurden am 4.11. die Ermittlungen eingestellt.

Und genau mit diesem Gedanken ist die Story rund, unangreifbar. Sie muß nur von kriminalistischen Fachleuten mit den materiellen Paßstücken befüttert werden. Wir kümmern uns um das Script, die Detektive um die Beweise. Das ist der Deal, den wir mit der Öffentlichkeit eingehen.

Das magische Schwert des NSU.

Abfackeln des Wohnmobils und Sprengung der Zwickauer Wohnung waren Übertötung und und der Versuch, einen Mord zu vertuschen, indem man massig falsche Spuren legt und diese sogleich wieder vernichtet. Deswegen Brand und Sprengung. Doch welcher Mord sollte vertuscht werden? In Stregda.

Der Mord an Michelle Kiesewetter.

Was war der allererste mediale Indianerschrei der Polizei, nachdem sich noch nicht mal der Rauch verzogen hatte? Genau. Wir haben die Schweine, die unsere Michelle umgebracht haben. Wir haben sie, wir haben die Dienstpistolen gefunden.

In genau diesem Augenblick wußten die Täter, daß sie verloren hatte, fingen in hektischer Betriebsamkeit an, zu improvisieren und machten einen Fehler nach dem anderen.

In Windeseile wurde jener kleine und feine Personenkreis geordert, der sich mit Tatortermittlungen auskennt, in der Hoffnung, Tatortspezialisten man können einen Tatort so präparieren, daß sie damit durchkommen. Kamen sie auch, denn am 11.11.11 um 11:11 Uhr präsentierte der Generalbundesanwalt den staunenden Krimifans eine Zauber-Ceska, die alle ungeklärten Mordfälle seit der Bismarckschen Reichsgründung auf sich vereinigt. Auch das hatte wieder einen Haken, zu diesem Zeitpunkt war schußwaffenforensisch überhaupt nichts geklärt. Und sie hatten vier Tage gebraucht, um den Fauxpas wenigstens für die Öffentlichkeit zu korrigieren

Parallel lief das ganze hektische Programm ab, Geständnis-DVD via Apabiz und Spiegel. BILD hatte die Gelegenheit verpennt. Teaser zur DVD verschickt, was ein Fehler war, denn man fertigt keinen Anfixer für ein 15-minütige DVD an. Das ist Blödsinn.

Der entscheidende Fehler war abr der Jubelschrei über die aufgefundenen Dienstpistolen, danach ging alles schief, weil nur noch geflickt wurde, eine Loch nach dem anderen. Das muß in die Katastrophe führen.

Mord verjährt nicht. Die Akte wird immer wieder gezogen, bis der Fall geklärt ist. Ziehen wir also die Akte und schreiben einen Tatort-Krimi rein. Veronica Ferres ist die Gute und klärt den Fall auf, weil sie nicht korrupt ist.

Ähnlichkeiten mit realen Ereignissen sind rein zufällig, Produkt der Phantasie und haben nichts, aber auch gar nichts mit einem Gespenst namens NSU zu tun, daß durch die Medien geistert. Der folgende Plot ist eine Geldbeschaffungsmaßnahme. Liebe Dramaturgen und Regisseure, die ihr wißt, wie es geht. Der letzte richtig gute Thriller, wo korrupte Bullen und kriminelle Politiker so richtig überzeugend vorgeführt wurden, war „Die Sieger“. Bitte kauft uns diesen Plot hier ab. Der Film wird besser.

Here we go. Ab jetzt chronolgisch.

2007

Sie war eine junge Polizistin, frisch von der Schulbank weg und in einer Eliteeinheit tätig. Sie war gut. Sehr gut.

Sie ging mit dem Leiter des Referats für interne am Fluß spazieren. Fernab des Dienstortes. Wohlkalkuliert, damit sie niemand sieht. Der Ermittler hatte nur mit schweren Jungs zu tun, mit kriminellen Polizisten. Die gab es zuhauf. Das Nest galt es auszuräuchern. Er läuterte die Aufgaben, die sein Referat im Interesse der Sauberkeit der Polizei wahrnimmt, erläuterte das an ein paar Altfällen und fragte sie, ob sie sich vorstellen könne, eine solche Aufgabe zu bewältigen, schwerkriminelle Polizisten zu überführen. Sie müsse keine Zusage geben, das hat Zeit.

Bei einem späteren Treffen sagte sie zu, denn sie wurde auch in ihrer Diensteinheit für Ermittlungen in Zivil eingesetzt. Das hat Spaß gemacht, ihr eine scheiß Angst eingejagt, aber es hat sie gestählt. Sie fühlte sich der Aufgabe gewachsen und gab die Zusage, als verdeckte Ermittlerin für interne Schweinereien tätig zu werden. Es war kein leichter Job, denn es betraf ihre Kollegen, die Polizisten aus ihrem unmittelberen dienstlichen Umfeld.

Die Einheit hatte Urlaubswoche. Nur ein paar Trödler bettelten um Zusatzschichten, um auf die nötige Zahl von Sollstunden zu kommen, die man zwingend bringen mußte. Nach einigem Hickhack konnte die Polizistin eine ruhige Schicht ergattern. Für wenig Polizeiarbeit die volle Stundenzahl aufgeschrieben bekommen, das brauchte sie. Ein ruhiger Tag mit viel nix los.

Bis sie bei einer Kontrolle an einem Umschlagplatz für Rauschgift mitbekam, wie ein paar ihrer Kollegen tonnenweise Koks in ihre PKWs verluden. Da sie selber in solch verdeckte Ermittlungen involviert war, wurde sie stutzig, denn davon hätte sie wissen müssen.

Sie griff zum Telefon und machte sich sachkundig. Sie hatte den falschen Mann angerufen, denn der hatte soeben ihr Todesurteil beschlossen. Das ganze leicht verdiente Geld, die dicken Autos, die Weibernächte mit all den kostenlosen Nutten, all das war auf einen Schlag futsch, wenn die Polizistin tiefer schürfen würde. Er hatte die ganze Zeit die Ahnung, daß sie noch für eine andere Firma tätig ist.

Mit einem Anruf wurde das Problem gelöst.

Am Nachmittag des selben Tages wurden die Polizistin exekutiert. Ihr Partner im Dienst überlebte den Mordanschlag schwerverletzt.

2011

Die Ermittlungen der Sonderkommission Parkplatz waren immer unergiebiger, die meisten Spuren waren abgearbeitet, ein vorläufiges Ende der Suche nach den Mördern absehbar. Da wurde die Entscheidung gefällt, den Ermittlern noch ein Chance zu geben und den Personenkreis infrage kommender Zeugen massiv auszuweiten. Der Fahndungsdruck sollte erhöht werden. Das Mordmotiv könne ja auch in dienstlichen Beziehungen begründet sein, nicht nur in privaten oder als Rache der weltweiten Rauschgiftmafia.

Nach 4 Jahren wurde beschlossen, die Polizisten der damaligen Diensteinheit zu Zeugenvernehmungen zu laden. Nach 4 Jahren.

Die Täter wurden nervös, denn sie waren längst auseinander, hatten inzwischen wenig Kontakt untereinander und konnten sich absolut nicht sicher sein, daß alle dicht halten. Verplappert sich einer, würde man sie dran kriegen.

Sommer 2011

Auch Polizisten brauchen mal Urlaub und unterscheiden sich in ihrer Interessenlage nicht von anderen Menschen. Berge, Sonne, Südsee, Französische Atlantikküste, Skifahren. So viele Polizisten, wie es gab, so viel Urlaubspräferenzen gab es.

Den Polizisten zog es schon immer nach Fehmarn. Die Insel hatte was. Er kam jedes mal tiefenentspannt von seinen Aufenthalten zurück.

Diesmal war alles anders, denn während seines Urlaubs sah er zwei Kerle, die ihm bekannt vorkamen. Sie hatten ganz markante Gesichter, für ihn jedenfalls, den Polizisten, der auf Verbrecher und Verbrechen geeicht war. Eine kurze Recherche ergab, daß er Recht hatte. Sie standen mal zur Fahndung aus, wurden allerdings nicht mehr gesucht. Das, was er zu diesem Zeitpunkt nicht verstand, sie existierten auch nicht. Waren sichtbar unsichtbar. Führten ein schnödes bürgerliches leben, ohne zu existieren.

Egal. Die Lösung für das heranziehende Gewitter schien gefunden. Zwei junge Männer, die niemand suchte, niemand mehr vermißte. Er besprach sich mit sinnverwandte. Das kleine Überwachungsbesteck wurde geordert. Ab diesem Augenblick gingen Uwe und Uwe, so hießen die beiden, keinen Schritt mehr allein, denn der klitzekleine GPS-Sender war immer dabei. Bei jedem Autowechsel. Sie wurden rund um die Uhr überwacht.

Uwe und Uwe hatten es im Urin, überwachten zurück. Hatten aber keine Chance.

Eigentlich sollte das Finale Furioso in Arnstadt stattfinden, doch irgendwas kam dazwischen. Die Uwes waren weg, doch schnell wieder im Fokus. Die Wanze fuhr immer mit. Die nächste Chance war Eisenach.

Die einzige Frage war, wie man das möglichst unauffällig geregelt bekommt, ohne das wer Lunte riecht. Die Schnecke war ja auch noch da. Das Problem mußte einer vollständigen Lösung zugeführt werden. Sie hatten auch keine Ahnung, wie sie unauffällig an die Uwes ran kamen. Doch dafür gab es einen Diener. Er hieß auch so, Diener.

Diener war die einzige Person, dem das Trio vertraute. Er war der einzige, der dicht genug an sie rankam, ohne daß sie Verdacht schöpften. Uwe und Uwe waren nicht doof, sie schwitzten das Mißtrauen aus jeder Pore, sie hatten diese dumpfe Ahnung, daß da irgendwas in der Luft lag, weil regelmäßig irgendein Detail nicht so war, wie es hätte sein sollen.

Dann der Bankraub in Eisenach. Es war nicht ihrer. Sie sollten nur die Sore wegfahren, stellten das Fluchtfahrzeug, hatten keine Ahnung, daß sie in der Todesfalle saßen. Ihre Freundin war kurz noch mal weg. Sie wollte zum Bäcker, noch was zu knabbern holen, denn die vereinbarte Treffzeit war längst überschritten. Dann das Klopfzeichen. Uwe machte auf, Herr Diener* kam rein. Im Schlepptau zwei Herren, die die Uwes nicht kannten. Die fackelten nicht lange. Peng und tot.

Wo ist die Schnecke, die sollte doch auch hier sein?

Keine Ahnung.

Los, schnell weg hier, ehe die Fahndung greift, sonst haben sie uns am Arsch. Du kannst uns da vorne wieder auslassen. Fahr die Kiste irgendwo hin und zünd sie. Und dann verpiß dich auf Nimmerwiedersehen.

Wo war die Schnecke? Sie hatte alles mit angesehen, war nur 50 Meter entfernt, als die Schüsse fielen, ließ die Brötchentüte fallen und fiel in Schockstarre. Wie in Trance irrte sie anschließend durch das ganze Land. Sie hatte sie geliebt, die beiden Kerle, auf ihre Art. Es waren ihre Kerle, irgendwie hatte sie die gemocht.

Nach vier Tagen war sie am Ende. Fix und alle. Sie rief die Eltern des einen an und sagte es ihnen, brach in Tränen aus und ging zur Polizei.

Hier bin ich. Ich bin die, die sie suchen.

Wir suchen nicht nach ihnen. Wie kommen sie denn darauf?

Wenige Stunden nach dem Mord an den beiden Uwes wurde in einer sächsischen Stadt ein Wohnhaus gesprengt.

Sie hatten viele Fehler gemacht. Einer war fatal. Sie haben am 7.11. zu laut und zu früh über die Dienstpistole der Polizistin gejubelt. Die Nazischweine haben unsere Michelle auf dem Gewissen.

Kenner von Ermittlungsvorgängen haben gelacht, denn jetzt war klar, welcher Mord mit den beiden Brandlegungen in Wirklichkeit vertuscht werden sollte. Der Mord an der Polizistin. Eigentlich sollten bis Ende des Jahres 2011 alle Polizisten ihrer alten Diensteinheit einer ersten Vernehmung unterzogen werden.

Die Ermittlungen wurden am 4. November 2011 eingestellt.

Der Mord an der Polizistin war eine Beziehungstat, wie von Anfang an vermutet. Es war eine dienstliche Beziehung, die letztlich zu ihrem Tod führte.

Liebe Leute. Ihr werdet es kaum glauben, aber genau diese Geschichte fand die Masseurin sehr überzeugend, weil sie von Anfang bis Ende logisch ist, ohne Verrenkungen auskommt, keinen geheimnisvollen Naziuntergrund, keine Geheimdienste, keine PKK, Russen-Türken-Mafia, keine Zigeuner usw. benötigt. Sowas passiert, wenn Kriminaler selber kriminell werden. Dann funktionieren sie auch wie Kriminelle und vergessen alles, was ihnen als Kriminaler sofort ins Auge springen würde.

Der Doppelmord an Uwe und Uwe war der Mord für alle Fälle, die danach im Rauch des Wohnmobils aufgeklärt wurden.

Degeto, rückt die Kohle raus. Die Masseurin war begeistert.
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Nennen wir ihn Herrn Diener und fragen wir uns, wohin sich dieser Herr Diener weisungsgemäß verpißt hat, denn angeklagt im Mammutprozeß ist er nicht, doch abgeschirmt wird er. Was weiß er, was andere nicht wissen dürfen? Und was hat er von diesem Wissen den Bundesanwälten preisgegeben?
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Überarbeitungen

1. In der Ursprungsfassung hieß es, sie hätten die "Geständnis-DVD" vollständig vor Gericht zeigen sollen. Haben sie laut verlässlicher Auskunft. Das wurde dahingehend geändert, daß die Scheibe der allgemeinen Öffentlichkeit zwecks Meinungsbildung zugänglich gemacht werden muß.

30. August 2018

Die Toten Hosen Waldbühne: Ficken, Bumsen, Blasen



Freie Platzwahl konnte ich vergessen. Gab es nicht. Ich mußte nehmen, was noch zusammengerückt wurde.

Er wollte das Konzert nicht für politische Statements mißbrauchen, meinte Campino zwischendrin. Dann lud er alle für den Montag zu 17 Uhr an den Nüschel in Karl-Marx-Stadt ein, weil, dort mehrere Bands eine Mucke für lau geben. Da wette ich mal, daß die Schnittmenge zwischen jenen, die jetzt schon am Nüschel spazieren gehen und jenen, die erst am Montag hinzustoßen, durchaus groß ist.

Soweit die Pflichtmitteilung. Nun der gemütliche Teil. Mir deucht, ich hatte es im Juni nicht so klar ausgedrückt. Sie können es noch, die Hosen, eine richtig geile Mucke spielen, ohne die Musikdarbietungen durch nervtötendes Gequatsche kaputtzumachen. Da geht es beileibe nicht um Politik, eher um Campino, denn der war früher bekannt dafür, während der Konzerte über Gott und die Welt reden zu müssen. Und dann fiel mir eines Tages ein, daß es ja Rückläufer geben müßte, die wieder in den Verkauf gehen, da das Konzert am 8. Juni wegen Krankheit ausfallen mußte. So kam es, daß ich Die Toten Hosen zum zweiten Mal auf der Waldbühne in diesem Jahr genießen durfte, weil ich ob dieses Gedankens flugs zum Ticketverkäufer getrabt bin. Das war gut angelegtes Geld.

In diesem Jahr war alles anders. Die Band will sich über ihre Musik artikulieren und nicht über ihre Meinung zu den politischen Weltenläuften. Und das haben sie in beiden Konzerten auf der Waldbühne mit Bravour durchgezogen. Weniger Politik läßt mehr Raum für Klang. Ich drücke für das bißchen Gehabe Campinos mal beide Augen zu.

Zu "Nazis raus" ist alles gesagt, was zu sagen ist.

Was für ein fucking mind blowing shitload of Deutsche Volksmusik zum Mitsingen. Englische auch. Die war sogar noch volksliediger.

Da hatte der Sommer nochmal das Beste aus sich rausgeholt und edles Prachtwetter der Kategorie Superplus mit Stern und Schleifchen für den Besuch der Waldbühne im Angebot. Vielleicht war es auch nur eine Laune der Natur. Es hat leider nicht viel genutzt, da das Halbrund bei Eintreffen bereits rammelvoll gefüllt war. Die Vorband Royal Republic war bereits am Geldverdienen. Im Vergleich zu den Donuts im Juni würde ich sie jetzt als schwedischen Schlagernachwuchs einstufen, aber das ist eh Ansichtssache. Der letzte Titel war ganz nett.




Insofern wurde die Chance genutzt, sich zum Billigtarif für 15 Euro mit dem BzbE-T-Shirt einzudecken, das natürlich nur mit dem BzbE-Wäschezeichen und den originalen Fortuna-Konfettis echt ist. Ich denke, so ein Hemd lohnt sich, da ich als Pessimist eh der Meinung bin, daß man sein Leben bis zum bitteren Ende durchziehen muß.

Dann kam die Routine. Um 20 Uhr und 40 Minuten geht der heiße Scheiß in die Entscheidung. Die Ramones leiern den Blitzkrieg-Bop aus den Schalltürmen, der Original-Sound aus dem Stadion an der Anfield-Road folgt, ein krachiges Intro mit viel qietschbunten Bildern auf den Videoleinwänden leitet die Show ein. Die Nationalfahnen der Band werden hochgeleiert. Vom drischt zwei Mal kraftvoll auf das Bärenfell ein, und schon steht das Publikum kurz davor, durchzudrehen. Dabei ist der erste Song noch gar nicht vorbei.

Die Waldbühne ist ein Moloch, eine Arena, in der man sich nicht verstecken kann, weil sie ob ihrer Architektur alles aufsaugt, was sich innerhalb der Einzäunung befindet. Sie ist ein Moloch für eine Band, die das nicht kennt. Denn kommst du auf die Bühne, stehst du vor einer 30 Meter hohen Menschenmauer, die sich aus 25.000 Einzelteilen zusammensetzt und dir deine eigen Lieder zurückschmettert. Das mußt du als Band abkönnen. Und geil finden. Die Toten Hosen finden das geil und liefern, was niemand bestellt hat, eine Leistung die sich immer an der 100%-Marke entlang hangelte.

Die mit Abstand, also großer Lücke zum Rest, beste Nummer des Abends war Mehr davon, denn da walzte sich eine Mauer aus Klang auf dich zu, daß es nur so krachte. Oktophoner 3-D-Sound sphärischer Natur, dem man nicht entfleuchen konnte. Das erinnerte mich an das erste Mal, als ich den Song live hörte, irgendwann in den 90ern, in der Deutschland­halle. War auch damals die beste Nummer des Abends, aber in der Deutschlandhalle konnte und wollte ich mich damals verstecken, mir den Schädel durchblasen lassen, um zu vergessen, sich nicht mehr umzudrehen und nur noch nach vorne zu gehen.
Zum Abschluss gab’s noch ein paar Stargäste beim „Schrei nach Liebe“. Auf der Bühne standen die Toten Hosen gemeinsam mit Rod von „Die Ärzte“ und Arnim von den Beatsteaks.
Nein, ihr Knickhirne von der B.Z., da war noch lange nicht Schluß. Es war ein Highlight, ohne Zweifel, als Campino Mister Rod Gonzales als einen der Erfinder des wichtigen Welthits und Arnim von den Beatsteaks ankündigte. Ich glaub so heißt der auch wirklich, also im Ausweis. Gemeinsam zelebrierten dann alle Anwesenden das Lied, wo ein Arschloch drin vorkommt und schrien mit Inbrunst nach Liebe. Das Teil ist oben verlinkt. Danach nahm der Abend erst so richtig Fahrt auf.

Im Juni war alles anders. Da hatten sich Die Ärzte die Beatsteaks als Langspielzeitsupport auf die Bühne geholt, denn nach so langer Pause reichte es gerade mal für zwei Hits.



Die Hosen hatten ganz viel Spiellaune mitgebracht, dafür wenig Zeit, weswegen entscheiden wurde, die Pausen zwischen den Zugaben ganz wegfallen zu lassen und bis zum bitteren Ende durchzuziehen.

Irgendwas war im Busch, denn Campino hüpfte von Kollege zu Kollege und flüsterte ihm was ins Ohr. Jetzt kommt das in Deutschland am meisten gespielte Hochzeitslied, das auf Beerdigungen meistgespielte, das, das alle Politiker klauen, wenn sie ihre Wahlkampfsiege feiern. Und dann kam das, was die Lücke zwischen Mehr davon und dem Rest füllte.
Ficken, Bumsen, Blasen,
alles auf dem Rasen.
Ficken, Bumsen, Blasen,
auf dem schönen Rasen.
Daß ich den Hofgarten nochmal live erleben durfte, hätte ich mir nie im Leben träumen lassen.

Das Konfetti-Lied gab es selbstverständlich hintendrein.

Überzogen haben sie auch um 5 Minuten, da You'll Never Walk Alone als Pflichtnummer die 23 Uhr-Marke überschritt. Erst dann kam Wölli zu seinen Ehren und mußte als Rausschmeißer den Heimweg des Publikums einläuten.

6. September 2016

Anekdoten aus dem Tierpark Berlin


Barfußschuh Panka 2 mit integriertem "Organic Odor Control", also in etwa eine organische Müffelsteuerung.

Es steht ja noch Kunde davon aus, was ich für den Besuch bei der Ge­sangs­lehrerin in den Rucksack gepackt hatte. Feelmax. Maximalgefühl.

Und ausnahmsweise ist der Name auch Programm, denn Barfußlaufen in Schnürschuhen und mit Strümpfen hat mit Maximalgefühl nichts zu tun, da das Gesamtkonstrukt eher einem Verhüterli das natürlichen Gehge­fühls gleicht. Nimmt hingegen die Feelmax als Überzieher, sieht die Sache anders aus.

Eigentlich dachte ich, die sind pleite, waren sie ja auch. Nur noch Socken aus leeren Plastikflaschen, das konnten sie. Ergo wurde der Versuch un­ter­nommen, eine solche Thermo-Zehensocke für die kalte Jahreszeit zu ordern. Bei der Gelegenheit stellte sich heraus, daß Feelmax wieder mit Schuhen am Markt war. Da Gelegenheit zuweilen auch Triebe macht, wurde sich mit ein Paar Schuhe eingedeckt, die erst mal nur einem Schnell­test unterzogen wurden, dann in der Ecke landeten, weil es viel zu warm für derlei Fußschmuck war. Über den Sommer wurde die Chala-Sandale getragen.

Und genau das war dann in dem Rucksack. Thermosocke und Barfuß­schuhe von Feelmax, als auch die umgebasteltete Sandale. Die Gummi­sohle mit Strippe hat Wimpernzucken verursacht und Fragen provoziert. Und weil es eine Frau ist, natürlich Bewunderung ausgelöst, denn auf sowas stehen Frauen.

Im Gegenzug wurde mir dann gezeigt, was Gesangsmadame eingekauft hat. Sie war den Joe Nimble plündern und hat sich für den Arbeitsalltag den Aquaschuh, den Tag im Freien den Strandschuh und für den Herbst Winter einen Stiefel gekauft, bei dem sie sich wauhhhhh sagte, das isser. Ob die Sohle vom Aquaschuh non-marking ist, weiß ich nicht. Wird sie ja merken, wenn das schöne Parkett mit schwarzen Radiergummistriemen verziert ist.

Nun bin ich ein wenig im Zwiespalt, ob ich das so schreiben darf. Darf ich, denn mit Joe Nimble habe ich auch mal angefangen, war und bin durch­aus immer noch zufriden damit, aber als Barfußschuh sind sie aus der Liste von Empfehlungen raus. Seit ich den Feelmax einem ausgiebigen Test unterzogen hatte, zählt die Barfüßlinge von Baer-Schuhe für mich nicht mehr als Barfußschuh. Madame wird trotzdem glücklich damit wer­den, denn erstens war ich es auch deutlich über ein Jahr und zweitens unterscheidet sich ihr Lebenswandel grundsätzlich von meinem.

Der Feelmax-Schuh hat gefallen. Dann sagte ich. Den kann ich Anfängern nicht empfehlen, denn der ist Hardcore, wobei ich zugeben muß, daß ich ihn ohne großen Test gleich für einen Tagestrip anhatte. Ich war damit im Tierpark auf Fotosafari und am Abend heilfroh, die Dinger wieder aus­ziehen zu können, denn da ist der Name Programm. Er bietet das maxi­ma­le Gefühl beim Barfußlaufen, das sich nur wenig von jenem in Zehen­schuhen unterscheidet. Man spürt jeden einzelnen Muskel im Fußbereich, jeden Kieselstein. Der Schuh ist nur für Leute geeignet, die mit dem Geh­stil Erfahrung haben. Ob er zum Dauerlauf taugt, kann ich wegen Nicht­eignung für diese Art der Fortbewegung nicht mitteilen. Wahrschein­lich.

Bild unten: Der neu entwickelte Barfußschuh von Feelmax, einschließlich Zehensocken, beim gemütlichen Fotospaziergang durch den Berliner Tierpark. Ob die integrierte organische Müffelsteuerung funktioniert, hatte ich zu testen vergessen. Die Schnürsenkel sind eine eigene Bastellösung, nicht original.

5. Juli 2022

Was für'n Arsch --> Sixtus

MonaLisa Twins: Here Comes The Sun (The Beatles Cover)
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Ich hatte ja schon immer den Traum, einmal auf Usedom einen schönen Rad-Urlaub machen zu können, was mir kürzlich bei Bestwetter vergönnt war und mir zu über 530 Kilometern Strecke verhalf. Auf den Golm bin ich übrigens nicht noch einmal gefahren. Die afrikanischen Kampfmücken wollte ich keine zweites Mal niederstrecken müssen, auch weil die es mit ihrer Hartnäckigkeit bis an den Strand geschafft hatten, also auf die Strandpromenade, sprich, den schönsten Radweg im deutschen Nordosten.

Eine meiner letzten Touren, Fotoapparat hatte ich mit, habe aber nicht angehalten, da es eine Genußtour werden sollte, ging von Trassenheide bis nach Swinemünde, immer im Wald lang. Nur das kurze Stück zwischen Kölpinsee und Ückeritz bin ich auf dem Radweg an der B111 entlang, weil ich nicht wußte, ob das Rad die beiden 16%-Steigungen schafft. Der Vorderantrieb ist ja ganz gut, er zieht einen die Strecke entlang, hat aber in Verbindung mit dem Akku am Gepäckträger einen großen Nachteil. Der Schwerpunkt liegt arg weit hinten, erst Recht, wenn es bergauf geht. Und in genau dem Augenblick bockt das Fahrrad wie ein Pferd, hat keinen Gripp mehr, und das war's dann. Schieben ist angesagt.

Was ich noch so glernt habe? Otter-Socken sind bestens für das Radeln geeignet, besser als die SealSkinz, obwohl für beide die gleichen Eigenschaften besprochen werden. Die Otter tragen sich fluffiger und halten auch im Sommer schön warm. Nur mit dem Regen haperte es, so daß ich deren Wasserrückhaltevermögen immer noch nicht testen konnte.

Das war ein Damen-Rahmen mit 7-Gang Shimano und Motor im Vorderrad, ohne gefederten Sattel. Auf dem Streckenprofil war es eigentlich sehr gut, hatte einen Allerwelts-Wittkopp-Sattel drauf. Meine Giro-Sieger_Radlerhose hatte ich zwar mit, brauchte die aber gar nicht, acuh wenn der Sattel etwas zu groß war und ab 25 km dann doch iregndwie häufiger die Sitzposition hingewackelt wurde.

Im letzten Jahr hatte ich auch Gedanken zum Bike-Fitting geäußert. Eigentlich solllte ich meine eigenen erkenntnisse auch mal berücksichtigen, dann wäre die Radelei auf der Insel etwas leichter verlaufen.

Experten geben Tipps

Wer sich also an den Po wortwörtlich herantasten will, sollte langsam und mit Zustimmung des Partners vorgehen – sowie viel Gleitgel benutzen.

Die Expertin in der Poliklinik empfahl damals Zinksalbe. Sobald die Entzündug und Wunde in Schach gehalten wird, kann auch Panthenolsalbe helfen, denn die ist fluffiger und hat auch eine Komponente, die Entzündungen eindämmt, heilt, nicht aufkommen läßt oder sogar in die Flucht schlägt. Panthenol ist einer Creme ähnlicher als Zink.

Nun las ich aktuell, daß auch Sixtus für den Arsch ist.

Da fiel mir die Empfehlung jenes Radprofis ein, der mir die italienische Radhose (nur Giro-Sieger fahren die auch noch) verkaufte. Eine ordentliche Portion Nivea reicht auch, man muß nicht das teure Profizeugs nehmen, woraufhin ich meinte, ich bin aus dem Osten, da nehmen wir Florena. Den Preisvergleich kann jeder selber machen.

Man müßte mal bei der Tour de France in den Hänger mit Doping reinschauen dürfen, was die da an Eimern und Töpfen mit Arschwichse mitführen, damit die Fahrer die Tortur überstehen.

Man könnte sich für längere Strecken auch den automatic lubricator besorgen, den bigclive als absolut genius adelte.

Allzeit gut geschmierte Ärsche, das ist es, was das Rad des Lebens am Laufen hält.