30. Dezember 2009

Versager

Obama watscht Geheimdienste ab

BILD

Obama: „Es gab katastrophale Sicherheitsmängel“

„Es gab eine Mischung aus menschlichem und systemischem Versagen“, „katastrophale Sicherheitslücken", „völlig inakzeptabel“.


Das ist ja sehr schön, daß die Qualitäts- und Bezahlmedien auch schon drauf gekommen sind, daß das alles Versager sind.

Euer eigenes Versagen sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, denn tagelang habt ihr die nachrichtenarme Zeit mit euren Terrormärchen gefüllt, statt euer ureigensten Aufgabe, der kritischen Hinterfragung der Angelegenheit, nachzukommen. Eure Kollegen aus der Wochensparte haben da übrigens fleißig mit orakelt und im Trüben gefischt.

Aber ganz vom Märchenerzählen könnt ihr wohl doch nicht lassen.

Das Aufspüren der Sauerland-Bomber war einer der spektakulärsten Fahndungs-Erfolge der vergangenen Jahre.

Da hätte man nur den Führungsoffizier des Verfassungsschutzes fragen müssen, wie weit seine Züchtung denn nun gediehen sei, dann hätte man auch jederzeit den Sachstand der Angelegenheit gehabt.

Merkel tief empört

Mit tiefer Empörung hat der deutsche Bundeskanzler, Frau Merkel, auf die Verhaftung des israelischen Atomwissenschaftlers Mordechai Vanunu reagiert. Die Bundesregierung, so heißt es, forderte das israelische Regime auf, den international geachteten Bürgerrechtler und Forscher für friedlichen Atome umgehend freizulassen. Es kann nicht angehen, daß man jetzt schon wegen Kontakten zu einer Freundin verdächtig erscheint, so das Bundeskanzleramt.

29. Dezember 2009

der Staat will uns nackt sehen

Was datentechnisch keine Problem mehr und per Finanzgesetzgebung, Vorratsdatenspeicherung usw. bereits Alltag ist, soll nun in einem zweiten Anlauf auch bildlich untermauert werden.

Jede Wette, daß die Nacktscanner eingeführt und mißbraucht werden.

Nebenbei sei erwähnt, daß ich kürzlich zweimal nicht kontrolliert wurde, als ich die Sicherheitsschleuse durchschritten hatte.

27. Dezember 2009

Märchenstunde

The Sun

The father warned US authorities last month about his son's extreme views, say officials.

Man kann sich die ganzen Praktikantenmärchen ausdrucken und damit das Klopapier auffüllen. Was nützt all das Gesülze, Terrorlisten usw., wenn ausnahmsweise mal jemand sagt, da kommt einer, der ist gefährlich, und der kommt dann auch noch bis zum Schluß. Fast.

Alles andere sind Feiertagsmärchen, um die nachrichtenarme Zeit aufzuwerten.

Orca - der Killerwal

Im Loro-Parque zu Teneriffa habe ein Killerwal (Schwertwal), oder wie es in den Prospekten immer heißt, ein Orca, seinen Dompteur getötet. Man vermeidet nämlich den Besuchern zuliebe die mordrünstigen Bezeichner für dieses Tier.

Es sollte erst mal klar sein, daß sich ein Orca nicht dompteuren läßt. Das glauben nur die Dompteure selber. Und die Medien, die derartigen Blödsinn aufschreiben.

Zweitens hätten die Qualitätsmedien das ganze ja auch illustrieren können. Die Sueddeutsche macht das auch, allerdings vollkommen falsch. Das süße Fischlein tötet doch keinen Menschen, denkt sich der geneigte Leser.



Wesentlich aussagekräftiger wären da die nachfolgenden Bilder aus dem Loro Parque, denn sie vermitteln wenigstens ungefähr eine Vorstellung darüber, um was für ein Tier es sich eigentlich handelt.

26. Dezember 2009

Sammlung Ludwig

Ich hatte die Gelegenheit, wieder mal das Museum Ludwig in Köln zu beäugen. War auch etwas Glück dabei, denn zur Zeit liefen die Fotoausstellungen "Russische Fotografie von 1918-1941" und "Lenin on Tour". Da waren schon beeindruckende Bildchen bei.

Der Rest, der auf den 4 Etagen verteilten materiellen Güter, war eher durchwachsen. Über russische Avantgardemalerei, deutsche, italienische usw., darf ich mich im öffentlichen Raum nicht äußern, da ich sonst in die Nähe der... gerückt werde. Ihr wißt schon.

"Violettrot auf Leinwand. Ölfarbe." Das war eine Ausstellungsstück, das einfach aus 2 qm schwarzer Fläche bestand. Man hätte auch zwei qm Wand aus einem Kohlebunker ausbauen und dort ausstellen können. Käme auf das Gleiche raus.

Da fällt mir gerade eine Behauptung von Hugh Grant ein:

Andererseits ist ein nicht unerheblicher Teil dessen, was man so Kunst nennt, doch faktisch: Bullshit.

Lustiges zum Fest

Die Feiertagspraktikanten in den Qualitätsmedien dürfen diesmal frei von vorgesetzter Kontrolle formulieren, wie es ihnen gerade in den Sinn kommt.

So dachte sich Herr dpa für heise den folgenden Spruch aus:

Innenminister wollen Internetkriminalität stärker bekämpfen

Dem steht der praktikantische Formulierer amz/dpa/Reuters/AFP/APD beim Spiegel in nichts nach, hat jedoch einen der Weihnachtsabmurksfilme zu viel gesehen.

Strafe für chinesischen Dissidenten empört Merkel

Das ist doch mal was, ein in Gram versunkener und empörter deutscher Kanzler, Frau Merkel, unterm Dännchen.

25. Dezember 2009

alle Jahre wieder - Das Weihnachtsekel (ARD)

Mord und Totschlag zum Fest der Liebe, inneren Einkehr und Besinnlichkeit
(eine Auswahl)

Maigret und sein größter Fall (ARD)
Der Clown - Tag der Vergeltung (RTL)
The Specialist (SAT.1)
Verflucht (PRO7)
Taboo (Kabel Eins)
Tödliche Weihnachten (VOX)
Stirb langsam 1,2,3,4,5,6,7,8,9 (SAT.1)
Mission Impossible (PRO7)
Der Killer im System (SAT.1)

... und einer der Klassiker schlechthin

Spiel mir das Lied vom Tod (Kabel Eins)

usw. usf.

Nicht zu vergessen die ganzen Western, in denen Rothäute und böse Buben zuhauf von ihren Pferden fallen.

Weihnachten in Familie

Die Toten Hosen am 22.12.2009 im ISS-Dome Düsseldorf

Ein berauschendes Musikfest mit erstaunlich guter Klanqualität nach dem 3. Titel in einer akustisch eigentlich kaum zu bewältigenden Eishockeyhalle.

Der für mich knackigste Titel liegt in einer Version vom 22.12. vor.



Etwas anders war es am 20.12.

Version 1
Version 2

Die Stimmung war super, die Weihnachtslieder kamen artgerecht daher und den download des Konzerts läßt sich die Band diesmal fürstlich löhnen. Den gibt es nur, wenn man den höchst edlen USB-Stick in Vollmetallausführung bestellt. Arrghh.



1. Bild - in froher Erwartung
2. Bild - Opener
3. Bild - DTH spielen für die VIPs, derweil Campino in der Menge badet
4. Bild - Konfettikanone

ganz großes Kino

Wer sich ausnahmsweise mal um die Konsumtion der Rezensionen aktueller Kinofilme drückt und zufälligerweise in der Nähe eines Kinos ist, der sollte sich Avatar antun. Ganz großes Kino. Für solche Filme sind Leinwände gemacht.

Der Film bringt nichts Neues in die Geschichte des Kinofilms ein, klaut überall und zermanscht es in einer science fiction Story mit zum Teil atemberaubenden und über große Teile ruhigen Bildern.

Kinopommesfilm vom Feinsten, während dem man kaum das Flaschennuckeln und Popcornkracken der Nachbarn wahrnimmt, weil die gar keine Zeit für die Nahrungsaufnahme haben.

Kleiner Tip am Rande. Rasierloge zwingend vermeiden, da es um große Leinwandgemälde geht.

Aus meiner Sicht war der Film eine Verbeugung vor Sigourney Weavers Alien. Sie spielt ja die (gute) Hauptrolle auch selbst. Die Bösen sind diesmal die Menschen.

Jüngelchen

Am 2. Oktober hieß es in einem geheimen Blog:

Die Sauerland-Gruppe wird vom Geheimdienst selbst ins Leben gerufen, am Leben gehalten und ums Leben gebracht, als die Verantwortlichen vor lauter Terrorruhe endlich Erfolge sehen wollten.

Ab und zu wird uns ein Jüngelchen präsentiert, der in einem Rechtsstaat maximal wegen notorischer Verblödung rangekriegt werden würde. In einem Unrechtsstaat wird daraus massenmedial ein staatsgefährdender Terrorkomplott herbeigeschrieben und geredet.


Und nun wurde die Katze aus dem sack gelassen. Am Gericht zugelassene Psychologen mit langjähriger Ausbildung und Kauderwelscherfahrung haben für viel Geld öffentlich gemacht, was oben zitierter Geheimdienstblog längst wieder zu den Akten gelegt hatte. Wir haben es hier noch am ehesten mit frustrierten Pubertierenden zu tun, die sich sehr leicht von der Machmaleineterrorgruppe des Verfassungsschutzes steuern ließen.

Die deutschen Qualitätsmedien machen daraus jedoch unisono in goebbelscher Manier, alle Reichszeitungen haben das Selbe zu berichten, exakt die gleiche Schlagzeile:

Gutachter halten Mitglieder der Sauerland-Gruppe für schuldfähig

Der Anführer der Gruppe, Fritz Gelowicz (30), wirke wie ein "narzisstisch geprägter Mensch" mit einem Hang zur Großspurigkeit. Bei dem Deutschtürken Adem Yilmaz, der sich im Laufe des Prozesses immer wieder mit dem Vorsitzenden Richter und Justizbeamten anlegte, machten die Gutachter ein "pubertär-trotziges Verhalten" aus, den jüngsten Angeklagten Daniel Schneider (24) wiederum schätzten die Gutachter als "eher braven Menschen" ein... Auch Yilmaz, bei dem die Gutachter einen Konflikt mit dem Vater annehmen, habe im Islam "Leitfiguren" gefunden.

Nur nebenbei, Gelowicz ist nicht der Anführer der Gruppe, sondern Handlanger. Der Anführer saß die ganze Zeit in einem gut beheizten Verfassungsschutzbüro.

Sie arbeiten also immmer noch dran, eine ordentliche Terrorgruppe in Deutschland auf die Beine zu stellen, statt mit einem SEK die nächste Dienstberatung beim Verfassungsschutz zu stürmen, wo sie alle 5 Verantwortlichen auf einen Schlag einsacken könnten.

24. Dezember 2009

rohe Weihnacht

Die alten Leutchen verstehen die Welt manchmal wirklich nicht mehr und halten sich auch nicht an das, was man ihnen referiert.

Da fahre ich also gen Berlin und stehe vor deren Hütte. Licht brennt keines, und ans Telefon geht auch niemand. Hab ich mir das erstbeste Taxi geschnappt und bin stehenden Fußes ins modernste Krankenhaus Europas gefahren und als erstes in die Rettungsstelle.

Meine Ahnung, die ich schon einige Zeit mit mir rumschleppe, hatte mich nicht betrogen. Mein Vater lag in Zimmer 4, hatte seine erste Infusion am Laufen, riesengroße Augen, als er mich sah und konnte wieder mehr als drei Worte am Stück erzählen.

Und meine Mutter war heilfroh, daß noch jemand zu ihrer Unterstützung da war.

Hab ich meine Belehrung über das vor 3 Wochen gekaufte Handy wiederholt, aber das hat sie gar nicht so richtig interessiert.

Nun kann man nur noch abwarten, was ärtzliche Kunst zu leisten vermag. Helfen kann man nicht.

Der heilige Abend ist ja (Gott sei Dank) nicht so mein Ding, heilig nur in dem Sinne, daß ich von dem ganzen Gejammere nichts wissen will. Insofern ist für mich heute auch nur ein Donnerstag wie jeder andere. Und so war es auch auf der Notaufnahme im Krankenhaus.

Aber vier Stunden am heiligen Abend in selbiger zu verbringen, davon die meiste Zeit mit Warten, ist auch nicht gerade das, was man sich an einem beliebigen Donnerstag des Jahres wünscht. Zumal ich vor 6 Jahren am gleichen Ort 3 Stunden zubringen durfte und anschließend ganz langsam und gemütlich innerhalb von 5 Wochen wieder auf die Beine gestellt wurde. Es ist also ein Ort unseliger Erinnerung.

Shit happens. Auch an Weihnachten.

19. Dezember 2009

Hartz IV muß weg

meint Heinrich Alt von der Bundesagentur für keine Arbeit. Und so einfach stellt er sich das vor.

Die Armutsbekämpfung braucht eine neue, positiv besetzte und unverbrauchte Überschrift.

Korrekt sagt:
13:04

Ich finde den Namen Hartz IV sehr passend. Edelprostituierte und Luxusfeten für die Eliten, Brosamen und Minieinkommen (1 Euro Jobs) für den Bürgerpöbel. Peter Hartz hat das schon richtig dargestellt - gelle?

Klimawandel - sofort

Mit Vollgas ins Treibhaus, titelt das Klimamagazin Spiegel und macht uns darauf aufmerksam, daß es jetzt losgeht mit dem Klimawandel.

Hab's auch sofort gemerkt. Seit ganz vielen tagen ist die Sonne mal wieder zu sehen und der Himmel strahlend blau. Und es sind minus 11 arschkalte Grad mitten in dieser schönen Sonne.

Ansonsten setzen wir uns ganz gemütlich auf die UNO-Tribüne und beobachten mal, ob sich das Klima auch an diesen Vollgasbeschluß hält.

18. Dezember 2009

Twitter nicht gehackt

Der vorweihnachtliche Praktikant beim Boulevardmagazin Spiegel hatte keine Zeit und Ahnung, denn Sinngehalt seiner Abschreibübung zu prüfen, deswegen rutschte vermittels des Kopierbefehls folgende Falschmeldung auf den Internetserver des Spiegel:

SPIEGEL ONLINE 18. Dezember 2009, 10:55 Uhr
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,druck-667836,00.html
Internet-Attacke
"Iranian Cyber Army" hackt Twitter-Website


Hierzu stelle ich fest, gehackt wurde der DNS-Eintrag (Adreßzuordnung) des Twitter-Dienstes. Das ist etwas ganz anderes als die Webseite.

Die Linke in die Tonne treten?

Daß der linke Abgeordnete Nescovic nicht im Geheimdienstausschuß mitspielen darf, ist gestern umfänglich durch alle Medien abgeschrieben worden. Der Tagesspiegel ergänzt zum Sachverhalt:

Allerdings hätte die Linkspartei genügend Stimmen für Neskovic aufbringen können, wenn ihre Abgeordneten vollständig an der Wahl teilgenommen hätten. Bei der Abstimmung fehlten laut Bundestagsprotokoll 21 der 76 Links-Parlamentarier. Für Neskovic votierten insgesamt nur 294 Abgeordnete, 312 Stimmen wären nötig gewesen.

Dann kann man die Linke auch in die Tonne treten. Wer die Wahl seiner eigenen Leute verkackt, der ist keinerlei Beachtung wert.

17. Dezember 2009

plötzlicher Wintereinbruch

Heute Mittag dachte ich noch, der Frühling lauert hinter der Hausecke, so warm war das, doch der abendliche Praktikant des Boulevardmagazins Spiegel reißt mich jäh aus meinen Träumen.

Hat der doch glattweg die Pressemitteilungen der führenden Wettererklärer des Landes umgelogen.

Ein plötzlicher Wintereinbruch hat in Teilen Europas für Chaos und zahlreiche Unfälle gesorgt.

Damit war nun überhaupt nicht zu rechnen, daß jetzt einfach mal so der Winter einbricht.

Siehe auch die Katastrophentouristen, andere ungewöhnliche Wetterphänomene, russischer Winter, eine aktuelle Wettermeldung vom vorigen Jahr, eine sensationelle Wettermeldung und eine zwei Jahre alte Prozedur.

Es erstaunt mich immer wieder, daß der Winter, trotz vollkommen anders lautender Prognosen, im Winter kommt.

die nackte Nonne



Auch BILD bescheißt uns, wo und wie es nur geht. Die Dame war heute nicht nackich in München zu sehen, das nur nebenbei. Und die Bilder bei BILD sind auch nur schnöde Promofotos. Ich weiß, die BILD-Redakteure waren in Eile, hatten diesen Hinweis deswegen vergessen.

Wer schöne gigantisch großer Bilder einer nackten Nonne sehen will, muß sich auf der Seite der Produktionsfirma die Promos downloaden.

45 MB nackte Nonne

15 MB Trailer zum Film

Deutschland abgewatscht

Erst attestieren OSZE-Wahlbeobachter dem deutschen Staat, daß er ein ähnliches Wahlsystem wie Afghanistan praktiziert und fordern deswegen umfassende Reformen.

Und nun meint der Europäische Gerichtshof, die in Deutschland praktizierte Schutzhaft sei nicht erlaubt, weil dies gegen das Grundrecht auf Freiheit verstößt.

War da nicht mal die Rede von einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat? Genau diese drei Attribute wurde binnen weniger Tage als äußerst mangelhaft zertifiziert.

Oha. Das läßt die Vermutung aufkommen, in einer Diktatur zu leben.

Was machen die Taliban eigentlich in ihrer Freizeit?

Sie kucken Drohnen-TV.

Und wenn die Sendung zu Ende ist, ziehen sie wieder los und klauen Tanklaster.