Posts für Suchanfrage teneriffa werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage teneriffa werden nach Relevanz sortiert angezeigt. Nach Datum sortieren Alle Posts anzeigen

1. Februar 2018

Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 1/2

Ich wurde ja im Dezember gebeten, diesen NSU sausen zu lassen und mich um die Aufklärung der kanarischen Schweinereien zu kümmern, woraufhin ich meinte, daß das kaum ginge, da sich meine Spanischkennt­nisse auf die Aussage "uno americano por farvor", ersatzweise cafe solo beschränken und die Akten nicht zu Verfügung stehen. Und wenn sie zu Verfügung stünden, dann müßte ich ja auch erst mal das spanische Aktendeutsch verstehen, was mir womöglich sehr spanisch vorkommen täte.

Das Scheitern eines solchen Unterfangens ist vorhersehbar, was mich aber nicht davor zurückschrecken läßt, mal einen kleinen Überblick zu geben, was da so abgeht, auf Teneriffa, denn unterm Strich ist die Insel auch nur ein Landstrich, in dem Korruption und Gier fröhliche Urständ feiern. Der Überblick hat den Nachteil, daß er sich ausschließlich auf deutschspra­chige Quellen bezieht, die spanischen mangels Verständnis außen vor bleiben müssen.


Erdöl, wohin man schaut. Oben im Hafen von und auf Reede vor Santa Cruz. Unten die eiserne Frischware nach Eröffnung (Nov. 2017) des Hafens Granadilla. Fotos unten aus Dezember.

Das in Santa Cruz schön fotografierte Problem.

Es geht um das schwarze Geld vor Marokko, also Schwarzgeld aus Erdöl oder dem, was mit Öl zu tun hat.
Ne Bohrinsel vor Teneriffa lag,
s´ war ein wirklich langweiliger Tag,
und aus Langeweile geboren,
fing die Bohrinsel an mit dem Bohren,
vor Teneriffa und nicht vor´n Azoren.
Jeder Besucher der Insel kennt die seit Jahren vor Santa Cruz liegenden Bohrinseln und Schiffe, die lecker Broterwerb für einige Arbeiter und lukrative Geldquelle für die Bestimmer auf der Insel sind. Irgendwann hatte grüne Pfeifen durchgesetzt, daß Bohrinseln nicht mehr im Meer versenkt werden dürfen, wie es die New Yorker z.B. mit ihren U-Bahnen machen. Das hat sich als großer Erfolg im Küstenschutz und der Besied­lung des Küstenvorfeldes mit neuen und wieder angeschwemmten alten Arten erweisen.

Vor bald 6 Jahren erteilte der Fan des Petroeuros, José Manuel Soria, Gran Canaria, in seiner Eigenschaft als Tourismusminister Spaniens die Erlaubnis, zwischen den Inseln und Marokko auf Erdölschürf zu gehen und das schwarze Gold zu finden. Heute ist von dem ambitionierten Vorhaben nur noch die Gischt übrig, die von den ausgemusterten Erdölplattformen hoch spritzt.

Was tun, wenn das Kerngeschäft marode ist und kaum noch Gewinn abwirft? Man denkt sich wie in der BRD einen Schildbürgerstreich nach dem anderen aus und verkauft das dem depperten Canario als Zukunftsvision, die Arbeitsplätze schafft.

Ergo kam man auf die Idee, das Geschäft mit den Förderanlagen aus Santa Cruz zu verbannen, weil die Giftschleudern die großen Kreuzfahrt­reedereien davon abhält, ihre Sardinenbüchsen gen Teneriffa touren zu lassen, um im Tagestakt 5.000 Touris an Land zu spülen. Wenn jeder von denen 20 Euro auf der Insel abdrückt, sind das jeden Tag 100.000 Euro in den diversen Kassen der Hauptstadt und des Loro Parks. Erdölplattformen sind Gift für eine lustige Seefahrt.


Drohnenflug über dem Hafen von Granadilla de Abona.

Was lag da näher, als die inzwischen mißliebige Umweltsünde auf ein zweites Korruptionsprojekt abzuwerfen? Und die ist der Hafen Granadilla de Abona, ein Projekt, das von Anbeginn so sinnlos war wie der Blue Trail. Nur für ganz wenige zu schaffen und lukrativ. Die Masse der Menschen bleibt außen vor und wird übern Tisch gezogen.
Verschwendung von EU-Geldern
Finanzspritzen für Geisterhäfen

Die EU-Kommission finanziert Seehäfen, in denen kein einziges Schiff anlegt. Der Europäische Rechnungshof moniert die gigantische Verschwendung von Steuergeldern – und das nicht zum ersten Mal.

Die EU-Kommission gebe Geld aus, ohne vorher gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten festzustellen, ob für die Häfen überhaupt Bedarf besteht. So komme es zu massiven Überkapazitäten. In Südspanien und Nordmarokko etwa fördert die EU insgesamt zwölf Seehäfen, die allesamt nicht ausgelastet sind und sich gegenseitig die Kunden abjagen.
Der Hafen Granadilla gehört zu diesen Schwarzgeldprojekten der EU und hat das Geschmäckle von Stuttgart21 oder BER, es stinkt aus allen Ecken und Enden nach Korruption, Mafia, Gier und übelster Mischpoke, also politischem Gesindel.

Um zu verdeutlichen, um was für Summen es dabei geht, sei aus einer Petition an das Eu-Parlament zitiert.
Dem am 11. Mai 2009 eingereichten Antrag für ein Großprojekt und einem am 27. Dezember 2010 eingegangenen geänderten Antrag zufolge belaufen sich die förderfähigen Gesamtkosten auf 113 299 864 EUR, von denen 83 750 000 EUR in den Finanzhilfebeschluss aufgenommen würden. Der Anteil der Kofinanzierung beläuft sich auf 80%; sofern eine Genehmigung erfolgt, würden demnach 67 000 000 EUR an EU-Mitteln fließen.
Die Eu verklappt einfach mal so 67 Millionen Eeuro in den Atlantischen Ozean, die fleißiger Bürgermeister und Grundstückseigner aus Granadilla näcshtens wieder aus dem Wasser fischen.

Das schmierige Geschäft ist aktenkundig und bei der EU bekannt.
Der Europäische Ombudsmann, P. Nikiforos Diamandouros , hat die Europäische Kommission aufgefordert, Dokumente über den Bau eines Industriehafens in Granadilla (Teneriffa) zu veröffentlichen. Das Europäische Umweltbüro (EEB), ein Umweltverband, hatte sich zuvor über die Weigerung der Kommission beschwert, Zugang zu den Dokumenten zu gewähren.

Der Kommission zufolge wehrten sich die spanischen Behörden gegen die Herausgabe von Dokumenten, die von ihnen stammten. Bei den anderen Dokumenten handelte es sich um interne Dokumente, in denen es um die Zustimmung der Kommission zum Granadilla-Projekt ging. Die Kommission erklärte, eine Veröffentlichung würde ihre Entscheidungsprozesse ernsthaft beeinträchtigen.

Umstrittener Bau eines Industriehafens in Granadilla (Teneriffa)

Die Europäische Kommission genehmigte im Jahre 2006 die Pläne der spanischen Behörden, in Granadilla (Teneriffa) einen Industriehafen zu bauen. Das Projekt liegt im Moment wegen eines Gerichtsverfahrens zum Schutz einer Algensorte auf Eis.
Die gleiche Meldung gab es 2010 noch einmal. Es hat nichts genutzt, denn die Mafia ist stärker, auch wenn in der EU von Anfang an erhebliche Zweifel am Nutzen dieses Hafens geäußert wurden. Die EU knickte eine und genehmigte das Projekt. Die Einschränkungen sind Politifolklore.
IX. STELLUNGNAHME DER KOMMISSION

Auf der Grundlage der oben dargelegten Ausführungen vertritt die Kommission die Auffassung, dass der geplante Bau eines neuen Hafens in Granadilla, wie in den der Kommission von den spanischen Behörden vorgelegten Dokumenten beschrieben, aus zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses unter der Bedingung gebaut werden kann, dass alle notwendigen Ausgleichsmaßnahmen zum Schutz der globalen Kohärenz des Natura 2000-Netzes, wie in Punkt V III festgestellt, rechtzeitig ergriffen werden.
Von Anbeginn ist das Projekt unbeliebt, und wurde nur deswegen durchgeboxt, weil sich damit trefflich Geld abgreifen ließ, wie diese Meldung aus dem Sommer 2009 zeigt.
Teneriffa – Baustopp Granadilla

Das Hafenprojekt von Granadilla auf Teneriffa ist bis auf weiteres still gelegt. Der Grund dafür ist grün und heißt auf Lateinisch Cymodocea nodosa, zu deutsch „kleines Neptun Gras.“ Umweltschützer hatten dieses Argument als letzte Hoffnung gegen den Hafenbau bei Gericht vorgelegt. Mit Erfolg. Bis auf weiteres darf am Hafenprojekt von Granadilla nicht weitergebaut werden. Dort wo der Hafen gebaut werden soll wächst das unter Naturschutz stehende kleine Neptun Gras. Die einzige Möglichkeit um das Projekt doch noch an dieser Stelle zu realisieren, ist den Schutz der Pflanze aufzuheben.
Der Flughafen Süd und der Süden der Insel sowieso benötigen unbedingt einen Hafen, damit die Anfahrten der LKW zu den Lieferzielen nicht mehr die Autopista zuklei­stern. Ein Hafen in Flugplatznähe würde das Problem der verstopften Autobahn und Unfallträchtigkeit erheblich mildern. Und er schafft Arbeitsplätze für die gebeutelte Region.
Aus diesem Grund sollen rund 200 Öl-Bohreinheiten verschrottet werden. Dabei handelt es sich nach aktueller Betrachtung um 109 Öl-Bohrinseln und diverse Öl-Bohrschiffe. Die Einheiten sollen teilweise im Hafen von Santa Cruz de Tenerife verschrottet werden.


Das ist inzwischen obsolet, denn um das Image der Inselhauptstadt aufzupolieren und mehr Kreuzfahrer anzulocken, wird das schmutzige Geschäft in den Hafen Granadilla verlegt. Das bringt Probleme mit sich.

Die Surfer werden sich über diesen Anblick ärgern, denn Surfen heißt Wind, und solche Monster aus Stahl klauen den Surfern den Wind.

Und es gibt weitere Probleme, die aus anderen Regionen der Welt längst bekannt sind und nun hier zuschlagen, weil sich die Natur aus prinzi­piellen Gründen nicht überlisten läßt. Schon gar nicht von Menschen.
Das die Oelplattform dort liegt wird seinen Grund wahrscheinlich in günstigen Liegegebühren haben. Damit wird Granadilla ein Ausweichhafen für "Langzeitlieger" werden, denen Santa Cruz zu teuer ist.

Der interessanteste Punkt des Hafens, der ziemlich weit ins Meer hinaus reicht, werden die möglichen Aenderungen der Sandanspuelungen in Richtung El Medano sein. Die Meeresströmung kommt meiner Meinung nach dort grob gesagt aus Richtung Santa Cruz und strömt in Richtung Los Cristianos.der Beleg für diese Annahme der Strömungsrichtung ist, das die ertrunkenen Surfer aus El Medano kurz vor Los Cristianos aus dem Wasser gezogen werden) Der Hafen wird, wenn er wie eine Buhne in einem Fluss betrachtet wird, dazu führen, das ab dem Hafen beginnend in Richtung El Medano der im Wasser schwebende Sand angespuelt wird, was extrem positiv für den Ort ist. Der Hafen hat dann die gleiche Wirkung wie der Montana Roja für den Tejita Strand hat.

Der Unsicherheitsfaktor bei der Prognose ist allerdings, das eine Meeresströmung etwas komplizierter ist als ein fliessender Fluss....
Der Blogger Gerhard hat sich ausführlich mit der veränderten Strömung beschäftigt, die sich möglicherweise auf den gesamten Süden auswirkt, bis um die Kurve nach Los Cristianos hin.
Wird der beliebte Surfer-Strand ein Opfer des Hafens? Welche lokalen Auswirkungen sind zu befürchten, wenn wegen des fehlenden Sands auch irgendwann die Touristen ausbleiben? Ist es technisch überhaupt möglich, den Sand richtig einzubringen?
Auch die veränderte Sandbewegung ist der EU bekannt, interessiert aber niemanden.
Environmentalist organisations and residents’ movements complain that construction of the port has already caused loss of sand from El Médano’s beaches.

However, Granadilla Environmental Observatory (OAG) denies any link between the works and sand loss. That is not surprising, given that the independence of the OAG is questionable, at best; for example, the vice-chair of its board is also the current Chair of the Santa Cruz de Tenerife Port Authority, former Chair of Tenerife Island Council, and is a staunch advocate of the project.
Und es gibt eine zweites Problem, das auch einen Teil der Beweggründe erklärt, dem doofen tenerifferischen Küstenstreifenvolk die Bohrtürme überzuhelfen.
Santa Cruz bittet Hafenbehörde um Verlegung der Bohrinseln

Schon mehrmals haben sich insbesondere die Einwohner der Stadtviertel María Jiménez (zwischen Valleseco und Cueva Bermeja) oder Igueste de San Andrés über die von den Bohrinseln ausgehende Ruhestörung beschwert. Insbesondere die lauten Stromgeneratoren der vor der Küste ankernden Kolosse bringen die Bewohner der in der Nähe gelegenen Viertel häufig um ihren Schlaf.
Ende Teil 1 von 2
Es gibt nun auch einen Bonusteil

6. März 2023

Danisch nicht auf Teneriffa

Symbolfoto mit alles für haarscharf im Nebel am Teide vorbeischrammen.

In einem langen Schriftstück begründet der Zyperndeutsche, warum er nicht gen Teneriffa ausgewandert ist, wo doch dort im Süden im Winter auch um die 23 Grad sind, Sonne und kaum Regen.

Ja schon, aber wenn der Lampion am Abend heruntergeleiert wird, dann ist arschekalt. Und wenn jemand den Lampion verdunkelt, dann sind definitiv keine 23 Grad.

Im großen und Ganzen stimmt das allerdings, was Danisch schreibt. Außer das hier.

Nachtrag: Und weil ich die Landung auf Teneriffa in äußerst schlechter Erinnerung habe. War ja als Kind mal da. Der Pilot hat im dichten Nebel drei, vier, fünf Mal versucht zu landen, und ich habe aus dem Fenster, aus man in den Wolken nur „weiß“ sah, urplötzlich in einem Wolkenloch gesehen, wie nahe an der Flügelspitze der Teide vorbeigerauscht ist, was ich überhaupt nicht lustig fand. Schließlich hat man die Landeversuche abgebrochen, ist auf Gran Canaria gelandet, eine Nacht in Behelfsunterkunft, und am nächsten Tag nach Teneriffa. Wo ich übrigens noch die Wracks der beiden Jumbos direkt neben der Startbahn habe liegen sehen, größtes Flugzeugunglück der Geschichte, gerade drei oder vier Wochen her gewesen, die im Nebel zusammengestoßen sind. Sowas brauche ich auch nicht unbedingt.
Das Unglück war auf Teneriffa Nord. Das kann dort auch heute noch genauso passieren, da der Flughafen im Einzugbereich der Passatwolken liegt und somit nebelsicher ist, oft genug jedenfalls. Deswegen wurde ja auch Teneriffa Süd gebaut. Da kann das nur passieren, wenn sich eine Nebelbank von der Meeresoberfläche an Land schiebt, was ab und zu vorkommt. Ansonsten ist dort lecker Wind, was sportliche Landungen ermöglicht, wobei ich selber noch nie solch einen touch down erlebt habe.

Wenn man nach Tenriffa Nord will, rauscht man eigentlich überhaupt nicht nahe am Teide vorbei, im Grunde nur in der dramatisierten Erinnerung 50 Jahre später. Die reicht aber, sich für Zypern zu entscheiden.

10. Februar 2018

Teneriffa: nun offiziell - keine Korruption auf den Kanaren


“La corrupción es inexistente en Canarias”
So, wie ich es in einer mehrteiligen Serie geschlußfolgert hatte, ist es auch. Auf den Kanaren gibt es keine Korruption. Korrupt sind immer nur die anderen. Sagt der Präsident der Kanarischen Inseln, Fernando Clavijo.

Und das mit den Erdbeben im Küstenvorfeld von Granadilla ist ebenfalls nur Pillepalle. (siehe unten, Teil 2)
Registrado un terremoto de magnitud 2,6 entre Tenerife y Gran Canaria

El sismo se produjo a 31 kilómetros de profundidad bajo las aguas del Atlántico, en las proximidades a la costa de Granadilla
Zwischen Teneriffa und Gran Canaria wurde ein Erdebeben der Stärke 2.8 registriert. Es fand in einer Tiefe von 31 km nahe der Küste von Granadilla statt.

Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 1
Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 2
Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Bonus
wenn Auswanderer scheitern

2. Februar 2018

Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 2/2


Erdölplattformen im Hafen von Granadilla bei unterschiedlichem Wetter und Licht.

Hier haben wir das Problem, das den nächstgelegenen Ort und seine Bedeutung betrifft, El Medano, ein Hotspot für Surfer schlechthin, Zweitwohnsitz und Wochenendrefugium gestreßter Hauptstädter und Herberge für ruhebedürftige Europäer, die abseits des Urlaubsstresses in Puerto de al Cruz und Las Americas eher die Abgeschiedenheit von den großen europäischen Touristenströmen suchen.

Kein Wind, kein Sand und Krawall sind der Tod des Tourismus. Zumindest in dieser Region.



Ich konstruiere ich mal ein am Dischdascha herbeigezogenes Beispiel. Angenommen, dieser Schlingel von Putin hat eines Tages von diesen undankbaren Amerikanern die Schnauze voll und sagt sich, sein Flüssiggas muß er nicht bis Baltimore verschiffen und den frierenden Amis in die Heizkessel pumpen. Auch auf der Sonneninsel Teneriffa ist es im Winter kalt, zumindest nach 18 Uhr, wenn sie dort die Sonne abschalten. In höheren Lagen sowieso. Dann verkaufe ich das Zeug eben an die Kanaren, ist nur ein Viertel des Weges und dankbare Abnehmer sind sie auch. Damit es aber nicht so auffällt, verkleide ich unsere Emissäre in der traditionellen Kluft der Araber, also z.B. als Katarischen Erdgasscheich.


Der spanische Fernleitungsnetzbetreiber Enagás rechnet bis Jahresende 2016 mit der Genehmigung, um im Hafen von Granadilla mit dem Bau des geplanten LNG-Terminals zu beginnen.

Diese rund 300 Millionen Euro teure Anlage zur Regasifizierung von Flüssiggas (LNG steht für engl. Liquefied Natural Gas) wird im Industriegebiet des Hafens auf einer 12 Hektar großen Fläche als erstes Anlandeterminal für LNG auf den Kanarischen Inseln gebaut werden. Im Hafen wird ein Anlegebereich für Flüssiggastanker mit einem Fassungsvermögen bis zu 145.000 Kubikmetern abgegrenzt.
Den schicke ich dann nach Granadilla und verklicker dem Bürgermeister, den Hafen zu verdelen und ihn in ein Flüssigasterminal zu wandeln, auf daß es fürderhin auf ganz Teneriffa fürderhin kuschelig warm ist. Auch im Winter nach 18 Uhr.

Jau, denken die sich, das klingt gut, das schafft noch mehr Arbeitsplätze und spült noch mehr Geld in die Kassen.



Dann kann man die nächsten Petitionen schon ahnen. Die Kanaren sind tektonisch aktives Gebiet. Der Teide müffelt Schwefelgase aus. Im Küstenvorfeld von El Hiero blubbern Unterwasservulkane ihr Gestänk an die Wasseroberfläche. Und ab und zu bebt auch die Erde und läßt die Inseln nebst ihren Einwohnern in gruseligen Schauern erzittern.

Und wann eines dieser Naturereignisse auch mal gnadenlos zuschlägt, das läßt sich kaum vorhersagen. Per se schon umweltschädliche Technologie dann ausgerechnet in den tektonisch brisanten Regionen im Süden der Insel anzusiedeln, naja, dazu gehört schon einiges. An Bestechungsgeld.



Was, wenn so eine Gasleitung mal leckt, nach einem Erdbeben? Gibt es nicht? Oh doch.
Kaleika 19.01.2018, 19:28

Versorgungs Leitung der Raffinerie Sta Cruz bis zum Flughafen. Irgendwo auf dem Weg ist das Leck. Das Kerosin laeuft ungehindert von der Raffinerie Richtung Teresita Strand < Atlantik Weiss jemand ob man das Leck schon gefunden hat?
--
Achined 19.01.2018, 20:14 Es gab ein Leck am La Tejita Strand bei El Medano, da war ein Verschluss der Versorgungsleitung, mit der die Schiffe dort Kerosin zum Flughafen pumpen, nicht richtig geschlossen, zwei Tage Badeverbot, aber das Problem wurde durch Taucher gelöst, die Leitung ist wieder dicht.
--
macnetz 20.01.2018, 08:45 Am Las Teresitas Strand gibt es höchstens eine Ölleitung für die Frittenbuden ;)

Kerosindampfer am Strand von La Tejita, der die Tanks des Flughafen TFS randvoll abfüllt. Da, wo Conde steht, da werden die Leichen der im Teil 1 besprochenen ertrunkenen Surfer aus dem Wasser gefischt, denn dahinter liegt Los Cristianos.

Das ist erklärungsbedürftig. Las Teresitas, das ist der Franco-Strand, den der General den gebeutelten Canarios spendierte, indem er Sand einschiffen ließ. Der Strand liegt nördlich der Hauptstadt Santa Cruz. La Tejita ist auch Strand, aber direkt östlich vom Flughafen gelegen, vom Terminal aus sichtbar. Und hier wird das Kerosin unterirdisch direkt vom Wasser aus hochgepumpt.
Ein echter Geheimtipp. Kurz vor dem Strand ist ein Telegrafenhaus zu sehen, welches einmal eine Verbindung ins 1600 Kilometer entfernte Senegal hatte.
Wenn man dann weiß, daß es Überlegungen gibt, aus Ontario Kentucky Orlando ein Trockendock einschiffen zu lassen, damit endlich auch die 250 Meter hohen Bohrplattformen repariert werden können, dann versteht man den Frust des Volkes in dieser kleinen Inselregion.
Verschiedene Vereine und Plattformen aus dem Süden Teneriffas haben sich in Granadilla de Abona gegen die Ölplattformen versammelt, die im neuen Industriehafen, in der Nähe der Bucht von El Médano, angedockt haben.

Während einer ordentlichen Plenarsitzung des Ayuntamientos protestierten nach Medienberichten auf dem Platz etwa 60 Menschen, die mit Töpfen und Pfannen Lärm schlugen. Die Teilnehmer haben ein Manifest von neun Gründen gelesen, warum sie anderer Meinung seien. Sie forderten vor allem mehr Informationen.
Annabel Espinos, Sprecherin von „Sí se puede“ in Teneriffa, verweist in einer Stellungnahme auf die sozioökonomischen und ökologischen Schäden, die ihrer Meinung nach durch eine unnötige Infrastruktur verursacht werden, die Ergebnis des Engagements von Politikern sei, die sich nicht auf den Kanarischen Inseln engagieren, sondern geschäftliche Interessen verfolgen würden, die oft auch persönlich seien.
Und weil sie sich lautstark und unüberhörbar gegen diese korrupten Mißstände geäußert haben, sollen sie enteignet werden.


Die Dirección General de Sostenibilidad de la Costa y del Mar hat ein Verfahren zur Wiedererlangung des Besitzes des maritim-terrestrischen Gemeingutes auf der Strecke zwischen Punta del Médano (Mole des Dorfes) und dem Strand La Pelada an der Grenze zum Industriegebiet Granadilla eingeleitet.

Der Küstendienst der Provinz Teneriffa veröffentlicht heute (Seite 19 dieser Ausgabe von EL DIA) die Eröffnung des Anhörungsverfahrens in der Akte für die Eigentümer der 92 betroffenen Grundstücke, da sie sich innerhalb des öffentlichen Raumes befinden, der sich in den 3.208 Laufmetern dieser Küste Granadillas befindet.
Korrupt allerdings sind immer nur die anderen.

Korruptions- und Spekulationsaffäre „Las Teresitas“
Keine U-Haft für Ex-Bürgermeister von Santa Cruz
Bürgermeister verurteilt
-----
Beide Teile als PDF mit klickbaren Links zum download.
Es gibt nun auch einen Bonusteil

5. Februar 2018

Teneriffa: Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Bonus

In den beiden Teilen über den Hafen in Granadilla de Abona habe ich die These angerissen, daß Korruption immer woanders stattfindet, nur nicht hier. Beim BER läuft alles prima. Demnächst ist die Eröffnung. Und Stuttgart21 ist ein Projekt lauterer Menschen, denen ausschließlich glückliche Fahrgäste und Bahnhofsmall-Betreiber am Herzen liegen.

Zu jeder Präsentation gehört Bonusmaterial. Es sei hiermit dargeboten und dient der Einnordung der Problematik.

Mich erreichte sachte Kritik, ich möge meine Phantasie nicht gar zu sehr überschießen lassen. Einiges an dem Text wäre etwas überwürzt, und ich habe eine gewisse Art Sensationsjournalismus bedient.

Das Thema sei noch einmal kurz und prägnant zusammengefaßt.
  • Vor über einem Jahrzehnt wurden die Arbeiten an einem Hafen in der Gemeinde Granadilla de Abona begonnen. Der Hafen war damals wirtschaftlich sinnlos und ist es im Grunde immer noch. Er ist wesentlich eine Zapfmaschine für Fördergelder.
  • Der Hafen der Hauptstadt Santa Cruz soll eine besseres Image bekommen, um mehr Kreuzfahrer an Land zu locken. Deswegen müssen die dort seit vielen Jahren gewarteten Ölplattformen weg, sollen aber trotzdem irgendwie hier, auf der Insel, bleiben.
  • Die Diskussionen und Entwicklungen sind längst nicht alle ausge­standen, denn Energiegewinnung der Zukunft ist für alle ein Thema. Es gibt Überlegungen, im Industriegebiet Granadilla eine Flüssiggasterminal zu bauen, aus dem die jeweiligen Verbraucher ihren Stoff für's Überleben zapfen können.
  • Das eigentliche Problem, die Unvorhersehbarkeit von Naturkata­strophen, läßt sich nicht beheben. Die Kanaren sind tektonisch aktives Gebiet. Ist vulkanische Aktivität noch ganz gut relativ vorher­sagbar, so ist es bei Erdbeben Ebbe.
Nun zur Einnordung.




Zum Beispiel das mit dem Putin. Das der seine Finger da mit drin hat.

Nun. Dem Putin ist eben alles zuzutrauen. Immerhin ist er immer noch einer der Hauptverdächtigen in einem bis heute ungelösten Mordfall und hat Eingang in die Fahndungsakten nach den Mördern von Michelle Kiesewetter gefunden. Insofern kann ich mir schon mal ein Geschichte ausdenken, die so ging wie beschrieben. Putin schleicht als Erdgasscheich auf der Erdscheibe herum, um sein preiswertes Flüssiggas unter die Leute zu jubeln.

Oder zu deutsch. Auf dem Energiemarkt gibt es einen erbitterten Kampf. Die Weltmarktpreise sind im Keller, der Einsatz energiesparender Produkte ist state of the art, den Anbietern von Öl, Gas und Kohle, die auf dem Weltmarkt mitspielen, bleiben die Bestände im Lager liegen. Niemand will ihr Gammelöl. Lieber schabt der Amerikaner die Erdkruste auf seinem eigenen Territorium ab und gewinnt daraus Öl, als es weit entfernt einzukaufen und herankarren zu lassen. Fracking ist der neue Reichtum. Und wo das nicht mehr geht, da bekommt man die Lizenz zum Bohren, wie in der Lausitz unweit Berlins.



Im Küstenvorfeld des Libanon, oder Israels, gibt es Lose, die auf ergiebige Förderung hoffen lassen, so daß der Streit zwischen Libanon und Israel um den exakten Verlauf der Seegrenze nur allzu verständlich ist.
"They [Lebanon] are announcing a tender on the gas field, including Block 9, which is ours by any definition," Lieberman said at a conference in Tel Aviv.
Wer zuerst bohrt hat mehr davon. Weiß jeder Zahnarzt. Der leidgeprüfte Patient sowieso. Und es erinnert an die alte DDR-Weisheit aus den wenigen Bohrlöchern um Stendal herum. Die Blase ward angezapft, der Westen hatte Neese.

Der Iran sitzt auf einem großen Berg Gas, die Golfstaaten ebenso. Es ist ein hartes Geschäft, in dem es viele Verlierer, aber nur einen Gewinner geben wird, den, der das Geschäft macht.

Putin war also nur der Platzhalter, so wie er im Mordfall Kiesewetter und Mordversuch Arnold ein Platzhalter ist, bis die Mörder gefunden sind.

Auch auf Teneriffa geht es nur um das ganz große Geschäft, so von Öl die Rede geht, denn wie alle Inseln ist sie auf fossile Energieträger angewie­sen, um den Energiebedarf der Insel zu decken. Wie sich das in den nächsten Jahren entwickeln wird, sei dahingestellt. Wind und Sonne reichen dazu nicht aus.


Ja, einen halben Liter Wasser sollte man auf den Kanaren immer dabei haben ... Und wenn es nur zu Werbezwecken ist. Man beachte die Erdölplattform links im Bild.

Wie stellt sich das Problem Hafen Granadilla und Erdölplattformen aus Sicht des dicksten Männermagazins Deutschlands dar? Abgesehen davon, daß früher mehr dicker war.
Im Hintergrund stehen so'n paar Ölplattformen, die da gewartet werden, ähm, das war ganz lustig, weil also ... Die alte Technik trifft die neue Technik.
Sven Hansen durfte eine Elektromobil testen und aus der Wand Strom ziehen. Leider geht aus seiner Rede nicht hervor, was er unter alter und neuer Technik versteht, was ziemlich egal ist, denn egal wie man es dreht, sein Strom kommt aus Öl. Oder Gas. Später mal. Mit einer Einschrän­kung. Dazu schauen wir uns mal an, wo er sein Dienstreisedomizil aufgeschlagen hat und suchen uns im unteren Foto das Gebäude, das diesen markanten braunen Dachaufbau hat. Es befindet sich rechts in der Bildmitte, vor dem Windrad. Ja, ich kann mich für gewöhnlich immer gut an Orte erinnern, die ich mal selber fotografiert habe, denn nur dort bin ich wirklich gewesen.




Da er offenbar in der kleinen Siedlung am Montana Pelada, gegenüber dem Hafen, hauste, kann es auch sein, daß er direkt Wind oder Sonne in seinen Akku tankte. Die Anlagen dafür gibt es dort in Hülle und Fülle. Wind und Sonne meistens auch. Sehr oft jedenfalls. Aber. Teneriffa verkündet für Januar 2018 mit 8% die bisher beste Rate an Windstromer­zeugung in der Geschichte. In der BRD liegt diese bei etwas über 12% am Gesamtaufkommen aller Energieträger. Das ist insofern erklärbar, daß auf Teneriffa bei Windrädern kaum noch was geht. Die Fläche dafür ist im Grunde aufgebraucht.

Der dienstreisende Eletroauto-Tester schwitzt aus jeder Pore pure Zufriedenheit über sein kanarisches Erdendasein aus. Das würde mir exakt genauso gehen.

Liebe Fahrradproduzenten. Wenn ihr das hier mitlest, dann geht in euch. Sucht euch eure letzte Inkarnation an elektrischer Radelei raus und expediert diese in das kleine Bio-Öko-Musterdorf am Hafen von Granadilla de Abona. Dann schickt ihr mir die Spesen für Unterkunft und Verpflegung, auf daß ich mich gen TFS in Marsch setze, um das Elektro-Rad einem ausgiebigen Test zu unterziehen. So zwei Wochen sollten da drin sein. Vier wären natürlich deutlich besser. Vier Wochen verbessern auch das Testurteil. Versprochen.


Auch auf Teneriffa gibt es schönes Panama. Mit einem E-Bike ist das leicht erradelt.

Dann setz ich mich auch jeden Tag mit einer von Agua sin gesponsorten Wasserflasche vor die Kamera und erzähle, wie schweinisch gut euer neues Rad ist.

All das ist im Grunde völlig unwichtig. Wichtig ist nur der Satz: Im Hintergrund stehen so'n paar Ölplattformen, die da gewartet werden.

So sieht das der Dienstreisende, der Urlauber, der nicht vom Problem Betroffene. Es ist völlig normal, daß hier Ölplattformen gewartet werden. Und umgekehrt interessiert es auf Teneriffa niemanden, was und warum der NSU ist.

Was das angeleierte Enteignungsverfahren betrifft, so war im verlinkten Forum ersichtlich, daß es den Anwohnern vorerst keine Kopfzerbrechen berietet, da derlei Unfug auch in Spanien durch alle Instanzen muß und sich somit Jahre hinziehen kann. Ob 50, wie vermutet, muß offen bleiben. In Berlin gibt es solche Begehrs ja zuhauf, aber die ziehen sich aus diversen Gründen alle in die Länge. Am Schluß gewinnt allerdings immer das Geld, egal wie lange das Enteignungsverfahren dauert. Noch mag also Frieden sein, doch Augen auf beim Häuserkauf.

Am interessantesten jedoch waren noch die Ölleitungen für die Frittenbuden an Las Teresitas. Schnell gesprochen und hingenuschelt hört sich das oft wie La Tejita an, und wird dann von Aliens in einen Topf geworfen. Oberhalb von Santa Cruz ist der Flughafen Norte, der auch jede Menge Kerosin benötigt. Ob das aber von ganz unten bis da hoch gepumpt wird, das darf bezweifelt werden.

Wenn das Frittenöl also per Leitung an den Strand gepumpt wird, dann nur, weil die dort einen solchen Publikumsansturm haben, daß sie mit dem händischen Ölwechsel überfordert sind. Das wird in Zukunft anders sein. Hightech naht. Da wird viel Geld in die Hand genommen, um den Strand-, Bade- und Frittensüchtigen ein exklusives Ölbad angedeihen zu lassen.
Kaution für die Lizenzen der Las Teresitas Kioske 100.000 Euro

Der Stadtrat von Santa Cruz genehmigte am Montag die Ausschreibungstexte für acht Kioske in Las Teresitas, Einrichtungen, die diejenigen ersetzen, die vor mehr als einem Jahr wegen Nichteinhaltung der geltenden Vorschriften geschlossen wurden. Nach der Überprüfung seitens der alten Kioskbesitzer äußerten sie ihre Empörung aufgrund der Bedingungen für eine Lizenz zur Eröffnung eines der neuen Kioske, da sie eine Bürgschaft in Höhe von 100.000 Euro leisten müssen, um an der Ausschreibung teilzunehmen. Darüber hinaus wird in den Spezifikationen festgelegt, dass der Bau der neuen Kioske auf Kosten des Bieters gehen muss und nach den ungefähren Kosten eines Grundstücks, bestehend aus Kiosk, Terrasse und Hängematten, fast 70.000 Euro beträgt. ...

Was das Essen betrifft, so können die Kioske nichts kochen. Alles, was serviert wird, muss vorverpackt oder gegrillt werden. "Wir können nicht mal ein paar Tintenfische servieren", beschweren sich die Kioskbetreiber. Windschutzvorhänge auf den Terrassen, Werbung jeglicher Art oder Fernseher an den Kiosken sind ebenfalls nicht erlaubt.
Korrupt sind immer nur die anderen.
-----
Diesen Text als PDF zum Download.

25. Dezember 2018

Perlen der Arbeiterfotografie: Anflug Teneriffa

Seit fast 20 Jahren fliege ich regel- und manchmal auch mäßig gen Kanaren. Diesmal waren jedoch erstmalig alle Umstände günstig, ein paar Fotos anzufertigen. Mehrere der hinteren Reihen im Flugzeug waren nicht besetzt, so daß kurz vor der Angst entschieden werden konnte, auf welcher Seite ich mich für die Landung anschnallen muß.



Die Flugroute war wie immer. Berlin, Nancy, Lissabon, Madeira und dann irgendwie Teneriffa. Manchmal geht sie auch via Madrid und Tarifa in die Richtung, wahlweise via Madeira oder die anderen Inseln, also Gran Canaria.

Oder man macht es wie die im August. Der Hinflug ging über die Alpen, am spanischen Teil des Mittelmeeres entlang über Marokko und Fuerteventura und Gran Canaria über die Südseite zur Insel, wobei Gran Canaria im Norden oder Süden umflogen wird.

So einen Rückflug hatte ich auch erstmalig. Normaler Start gen Osten, alos Gran Canaria, dann aber eine scharfe Kurve zurück nach Teneriffa, über San Andres dann das Anaga-Gebirge überflogen, dann wieder eine scharfe Kurve, um nach Norden einzuschwenken. Gut, daß der Fotoapparat in der Ablage lag, denn über dem Anaga waren Wolken aufgezogen, so daß die Bilder nichts sehenswertes enthalten hätten. Die Insel als solche war wolkenfrei.

Das ist alles egal. Ich sitze fast immer rechts, habe aber diesmal zum ersten Mal Madeira gesehen, den Ostteil mit dem Flughafen Funchal. Der Rest der Insel blieb unter Wolken verborgen. Als ich dann die beiden Huckel von La Palma sah, enterte ich noch schnell die linke Seite des Flugzeugs, da klar war, daß der Anflug über die Nordseite und den Westen erfolgen würde.

Und schon tauchte eine Reihe vor mir der Teide auf.



Fotografische Perlen sind das alles nicht, da die Reinigungscrew vor dem Abflug vergessen hatte, die Bullaugen blitzeblank zu putzen. Aber! Ich habe die Bilder, die ich schon immer mal haben wollte, doch wegen der Umstände nie bekam. Für den Deutschen Fotopreis in der Kategorie Luftbildfotografie reichen sie somit allemal.



Hier sehen wir den Norden der Insel mit dem Orotava-Tal, links, das Humboldt vor Entzücken jauchzen ließ, und weiter im Nordwesten, rechts im Bild, die letzten vereinzelten Gehöfte und Gemeinden, wie Los Realejos, Garachico und Los Silos.



Das Flugzeug wäre fast umgekippt, als es eine scharfe Kurfe gen Süden flog. Das war die beste Gelegenheit, den westlichsten Punkt der Insel zu fotografieren, da ich vorhatte, eines Tages genau dorthin zu wandern, was auch auf den letzten Drücker geklappt hat. Der Muskelkater ist seit gestern Abend rausgeeitert.



Sekunden später eine andere Sicht auf das Wanderziel. Diese beiden Fotos benötige ich, um in einem der nächsten Teile diese Wanderung zu besprechen.



Dann ging es am Teno-Gebirge vorbei. Auch dieses Foto wird noch einmal besprochen. Mittig ist die Masca-Schlucht zu sehen, die für den Besucher­verkehr immer noch gesperrt ist. Zitat: Eine Frechheit, was man sich hier erlaubt und die Öffentlichkeit völlig im Unklaren läßt, was passiert oder geplant ist.

Der Montana Gala, die Arenas Negras und der Guergues-Steig sind ebenfalls zu sehen.



Seine Majestät, der Teide. Unten, in der Bildmitte, das müßte Costa Adeje sein bzw. das Winglet.



Und so endete der Einmarsch auf der Insel. Über ganz Teneriffa blauer Himmel. Daran sollte sich in den nächsten drei Wochen auch nichts ändern, zumindest im Süden, von den Schüben des Calima mal abgesehen, der die Sahara gen Brasilien transportierte und einen hauchzarten ockergelbbraunen Farbfilm in der Luft hinterließ.

Diese wolkenfreie Sicht auf den Teide-Nationalpark hat man für gewöhnlich mal zwei oder drei Tage, aber nie mehrere Wochen am Stück. Im Gegenzug gab es einen vorzüglichen Sommerurlaub bei Temepratruen um die 22-24 Grad. Das Wasser umschwallte einen bei lauschigen 20 bis 22 Grad.

25. Februar 2016

Teneriffa - ein gutes Land zum Leben

Janosch wird 85

Bajorek: Ist Teneriffa ein gutes Land zum ruhigen Leben?

Janosch: Es ist ein gutes Land zum Leben. Aber für einen Buddhisten wäre auch die Hölle erträglich. Das Leben findet im Kopf statt. Es gibt keine Bedrohung durch den Staat. In Deutschland finden beliebig Steuerprüfungen statt. Morgens um 5 Uhr wird das Haus umzingelt. Alles wird auseinandergerissen, das passierte z. B. bei Boris Becker. Er wohnt jetzt in Monaco. Auf Teneriffa ist so etwas nicht möglich.


Das walte Hugo.

26. April 2011

Zahnarzt-Tipps für Teneriffa

Na dann kann ich ja erst mal nach Teneriffa fahren, wenn jetzt erst mal nichts weiter ist.

Das können sie. Machen sie erst mal die Wurzelbehandlung fertig. Dann kommen sie wieder und können mir ja ein paar Tipps geben.

Ich bin keine Zahnarzt und kann ihnen keine Tipps geben.

Nein, für Teneriffa, wir fahren da im Juli hin.


Habe ich, weil für 8 Wochen von Zahnarztsorgen erlöst, ihr schon vier Stück dagelassen. Ordentliche Wanderstiefel, Profirucksack, Windjacke, Fleece-Jacke/-pullover.

Wie weit kommt man denn auf dem Teide mit Turnschuhen? Ich habe keine Wanderschuhe.

Bis ca. 2700 Meter auf der Standardroute, dann ist aber defintiv Schluß. Oder man ist jung und mutig, dann geht es auch bis ganz nach oben. Habe ich selber erlebt.

1. Februar 2014

terroristische Schnellboot-Autofähre


Foto: Einfahrt einer Schnellfähre in den Hafen Agaete (Gran Canaria), mit der flugs gen Teneriffa übergesetzt wurde. Im Hintergrund der Teide, 93 km vom Fotostandort entfernt.

Die Welt: Bei Ausbruch der Mali-Krise fragten sich die meisten deutschen Politiker: Wo ist das überhaupt? Wieso ist diese Wüste wichtig?

Ischinger: Weil es mit dem Auto nur ein paar Stunden dauert, bis ein Terrorist oder Flüchtling die Fähre nach Europa erreicht.


Die Fahrzeit der Schnellfähre zwischen Teneriffa und Gran Canaria beträgt ca. 80 Minuten, kostet drei Delphinen das Leben und verschafft bei ent­sprechen­dem Wellengang etlichen Passagieren Magen-Darm-Beschwerden. Davon abgesehen gibt es großen Ärger mit der Schnellverbindung, denn die Zahl der Überfahrten wurde mangels Auslastung gekürzt. Wie weit eine Tankfüllung eines solchen Katamarans reicht, das wissen wir nicht, insofern können wir die Reichweite ohne Nachtanken nicht an Eides statt bezeugen, es könnten an die 1.000 Kilometer sein. Bei einer Spitzengeschwindigkeit von 75 km/h wäre das Schiff etwa 13 Stunden unterwegs. Von Teneriffa nach Gibraltar sind es Luft­linie 1.372 Kilometer, macht 18 Stunden Fahrzeit. Jetzt muß man nur noch in ein paar Stunden von Mali zu einem Fähranleger an der afrikanischen Küste gelangen, dort eine abfahrtbereite Schnellfähre kapern, nach Gibraltar und die Europäer terrorisieren.

Das Wehrersatzkommando des Blogs würde da einen genügend großen Zeit­puffer ausgemacht haben wollen, der vollkommen ausreicht, sogar deutsche Kindersoldaten soweit zu drillen, daß sie den terroristischen Ansturm aus Mali abwehren. Von den Frauen in der Bundeswehr wollen wir gar nicht erst reden. Die machen das zwischen Kinderbetreuung und Schießtraining.

6. März 2018

die Schattenseiten von Teneriffa - Teil 1

Nein, heute geht es nicht um die Diskriminierung von EU-Bürgern, die fürderhin auf den Inseln Kanariens ihr Butterbrot verdienen wollen, und das alles auch noch, ohne ein Wort Spanisch zu beherrschen, oder höchstens die sieben, die ich fließend und fehlerfrei benutzen kann.

- holla
- buenos (dias)
- uno americano (por favor)
Kanarisches Aktiv-Tourismus-Gesetz betrifft praktisch alle Urlaubsaktivitäten

Am 21.02.2018 ist auf den Kanarischen Inseln ein neues Gesetz zur Regulierung des „Aktiv-Tourismus“ in Kraft getreten. Davon betroffen sind praktisch alle touristischen Aktivitäten, die ein gewisses Risiko mit sich bringen. Dazu gehören allgemein als Risikosportarten bekannte Aktivitäten wie Tauchen, Klettern und Fallschirmspringen. Aber auch Vogelbeobachtung, Wandern und Sterne Beobachten hat die Kanarische Regierung auf die lange Liste der regulierten Aktivitäten gesetzt, genauso wie Segeln, Surfen, Kiten, Windsurfen, Schnorcheln, Kayak, Quadtouren, Buggytouren, Motorradtouren, Segway, Jetski, Reiten und vieles mehr.

Das Thema ist nicht der korruptionsfrei, dafür aber auch ohne Nutzen gebaute Hafen von Granadilla de Abona, der zu einem Großteil des Jahres wegen zu viel Wind nicht benutzbar ist, weil die Gastanker nicht sicher manövriert werden können.



Es geht auch nicht um das mitten in der Hurricansaison in einem Hurrican gesunkene Trockendock, daß von Amerika nach Afrika überführt werden sollte, um die ganz dicken Erdölbohrer wieder flott zu kriegen und so hunderte tausende Kanarios in Lohn und Brot zu bringen. Es geht um eine einfache Frage, den Schatten des Teide.
Welcher Berg wirft den längsten Schatten?

Mir wurde auf den Kanaren von einem Wanderführer gesagt, dass der Teide den längsten Schatten wirft. Der ist ca 3700 Meter hoch und sehr steil.

Andere Vulkane sind höher....Kilimascharo, die auf Hawai über 4000 Meter.... Konkrete Frage welcher Berg wirft den längsten Schatten???
Die hilfreichste Antwort, die nicht hilfreich ist, weil sie die Frage nicht beantwortet, kommt von mineralixx.
Das entscheidet nicht allein die Höhe des Berges sondern auch -und vor allem- dessen Lage im Gradnetz der Erde - wenn die Schatten bei Sonnenauf- bzw. -untergang nicht zählen, sondern der Schattenwurf am Mittag. Außerdem müssen sie isoliert stehen und die flache Umgebung überragen. Die längsten Schatten werfen dann die Berge, die rel. hoch sind und nahe an den Polarkreisen liegen. Anbei ein Foto des Schattens vom Mauna Kea.

Zwei der 9 Icons zeigen den Blick gen Nordost Richtung Sonnenobservatorium, das zentrale und unten links. Oben rechts und unten rechts der Blick vom Gifel mit Krater des Pico Viejo.

Susanne Sollich hat während ihrer Gipfeltour mit Übernachtung auf der Hütte die Gelegenheit genutzt, den Schatten der Abendsonne abzulichten, dessen Spüitze genau auf Gran Canaria zeigt. Je nachdem, um welche Uhrzeit man zu welcher Jahreszeit in der Nähe der Hütte Altavista ist, gelingt das mal schräger, mal gerader. Sonnenobser­vatorium (links) und Guajara (rechts) sind auch noch sehr schön zu erkennen.

Für gewöhnlich zeigen die Fotos in der Bildersuche nämlich jenen bei Sonnenaufgang, also den Blick gen Westen via La Gomera und Pico Viejo. Der andere, der bei Sonnenuntergang wird nur spärlich gewürdigt. Abgesehen davon habe ich keine Ahnung, ob es überhaupt erlaubt ist, des Abends zur Sonnenuntergangszeit noch auf dem Gipfel rumzukraxeln und Fotos gen Osten zu amchen, da es auch dort oben kurz darauf stockduster ist. Wobei Zeit als auch angelegter Weg ausreichend sind, noch bis zur Seilbahn oder zurück zum Refugio zu kommen.

[update 11.03.2018, 13 Uhr]

die Schattenseiten von Teneriffa - Teil 2
die Schattenseiten von Teneriffa - Teil 3

15. Oktober 2012

Waldbrand auf Teneriffa

Ich gebrauche den Titel des posts noch einmal, da ein kleiner Nachtrag zu machen ist. Es machte mich schon damals stutzig, daß immer die Rede davon ging, das Feuer auf Teneriffa drohe auf den Teide-Nationalpark überzugreifen blablabla. Ich hatte ja kürzlich Gelegenheit, gleich zweimal an einem der beiden großen Brandherde vorbeizufahren und habe mal die Kamera aus dem Autofenster gehalten.

Die Bilder sind alle in der Gegend um die Einfahrt in die Caldera entstanden, ungefähr auf ca. 2000 Metern Höhe und darunter.

Da brennt übrigens nix mehr, das sind nur Wolken im ersten Foto. Zu sehen sind auch La Gomera (2.) bzw. La Palma (4.), das noch zu den excellenten Sichtverhältnissen an den jeweiligen Tagen.

Nun jedoch das Entscheidende. Die Brände konnten gar nicht auf den Nationalpark übergreifen, da sich das Futter, sprich Material, erschöpft hatte. Auf 2000 Meter Höhe gibt es selbst auf Teneriffa nicht mehr so viel Brennbares, daß es ein Brand bis über den Rand der Caldera schafft. Mithin, die deutschen Nachrichtengeber haben ein klein wenig geschummelt, als sie damals die Nachricht verbreiteten, der Teide-Nationalpark drohe in Flammen aufzugehen.

Davon abgesehen, sollte es dort irgendwann mal regnen, dann erholen sich die Bestände binnen weniger Jahre wieder.




9. Dezember 2016

antifaschistische Aktion auf Teneriffa

Ja, der Anmerker ist der faschistischen Antifa ein Dorn im Auge. Das weiß er. Aber sowas wie hier, das hat er lange nicht mehr erlebt.

Da schlendert man energie- und lustlos durch die hiesigen Gemeinden, weil Energie und Lust momentan nicht gebraucht werden, da überflüssig, keinen Mehrwert bringend, auf einmal kommt einem der Killer der Antifa entgegengeschlendert. Verrätererisch seine warme Jacke, die ebenfalls nicht erforderlich ist, da es oft windstillwindarm ist und die Luft gut durchtemperiert bei 23 Grad vor sich hin wabert. Oder 24. Arschkalt wird es erst nach 19 Uhr, wenn die Temperatur auf 19 Grad absackt.

Der Brustkorb des Buben hingegen, der wird in der Hitze des Dezembers dem nicht vorhandenen Wind präsentiert und zeigt auf schwarzem Grund das Logo der antifaschistischen Aktion.

Ein Revolutionär und wahrer Antifaschist muß unterscheiden können, wann die Zeit des Schießgewehrs und wann die Zeit des Badetuches ist. Im zweiteren Fall muß die Revolution warten. Es gibt wichtigere Dinge als Merkel vom Thron zu stürzen. Das klappt sowieso erst, wenn BILD ein Foto von ihr hat, das sie beim Koksen zeigt, und dieses Foto auch ver­öffentlicht. Mit dem vorhandenen christlichem Personal ist eine Wende zum Guten hin ausgeschlossen.

So, wie die Weltrevolution ausfällt, solange Volldeppen die antifa­schistische Aktion auf Teneriffa spazieren tragen. Da muß er aufpassen, daß er nicht aus Versehen Bachmanns Schergen über den Weg läuft, die ja ihr Hauptquartier inzwischen an der Costa Adeje haben sollen. Noch schlimmer aber sind die englischen Prolls. Teneriffa ist immer noch und zuerst eine Insel der Engländer. Und wenn die so einen grenzdebilen Deutschen in die Finger kriegen, dann bleibt von dem nur noch das T-Shirt übrig. Als Trophäe.

Der strunzdummen Antifa deswegen in ihr Gesangsbuch die Anleitung, wie man die Weltrevolution richtig vorbereitet, wenn es zu heiß ist. Konspirativ und im Sand am Strand. Kann man jederzeit die Spuren verwischen.


30. März 2014

Stefan Raab langweilig

Selten war „Schlag den Raab“ so langweilig, faßt die sonntägliche Fernseh­zei­tung zusammen. Und wir dachten bisher, das ist immer so, daß der einen langweilt.

Da wir schon mal bei dem Blatt sind, sind wir auch bei den Langweilern der Online-Medien, jener species, der Hal Faber heute seine Kolumne mit vielen Leviten gewidmet hat, mit dem schönen Wort Drohfie, das sich wohl auf anderes species bezieht, also Steinmeier und artverwandte Lebewesen, die mit ihren Selfies und Fremdies Drohfies machen. Oder wollte Hal Faber uns mitteilen, es gebe auch Drohvieh? Frei nach dem Motto, Drohvieh macht auch Mist?

Wir wissen es nicht, wir wissen nur, daß der Plöchinger von der Sueddeutschen alles mögliche ist, allerdings von zwei Gebieten keinerlei Ahnung hat, dem Journalismus und dem Internet, was ausreichende Qualifikation ist, um neben Prantl und Leyendecker den Ritterschlag des bayerischen Bildungsblattes zu erhalten und in die Chefredaktion implementiert zu werden.

Doch das ist nicht das Thema. Am 28.03. meldeten die kanarischen Foren einen Vorfall, der es zwei Tage später in die deutschen Qualitätsmagazine schafft, ohne daß sich jemand darum kümmert, welch grandioser journa­listischer Schrott wieder mal verklappt wird.

SIE HAUSTEN OHNE TAGESLICHT
Polizei rettet deutsche Mädchen (7, 10) aus Höhle auf Teneriffa


Es geht hier um das Tageslicht, das sich auf Teneriffa aus schlichten astro­nomischen Gründen anders verhält als in der Bild-Redaktion. Dem Bild nach zu urteilen, hatten sie genügend Tageslicht, da die Campingausrüstung gleich am Eingang der Höhle abgelichtet wurde, sie ansonsten aber bis kurz vor eben noch regelmäßig die Schule besuchten. An Tageslicht mangelte es denen definitiv nicht. Die Bild ist etwas unterbelichtet.

Der Berg Guaza (428 Meter) ist nicht nur ein Vogelparadies, sondern auch beliebtes Ausflugsziel im Süden, da er von Los Cristianos aus (O Meter bis 100 Meter) binnen erklecklicher Zeit erklommen werden kann und so ein will­kommenes Training für höher Ambitionierte darstellt.

Das ist noch nicht alles. Dem Aussehen nach haben Andreas Klinger und die Bild-Redaktion der Bild das Bild aus der englischen Wikipedia geklaut, ohne den Nachweis dafür unterzubringen. Auch die fürchterliche Verschlimmerung, um ihm das Aussehen eines Handy-Fotos zu verleihen, hilft nicht, da die Schattenwürfe auf beiden Fotos identisch sind.

Noch schlimmer sind die besten Praktikanten Deutschlands beim Warte­zim­mer-Magazin, denn die bebildern den schröcklichen Bericht mit einem Foto aus dem Nationalpark, nicht größer als eine Briefmarke für 3 Cent, das von den Los Roques aus aufgenommen wurde, mit der Medlung also nur den ungefähren Ort des Geschehens gemein hat, die Insel Teneriffa.

Es sind die Medien und Journalisten, die Hoodie tragen und sich in Chef­redak­tionen heimisch fühlen, jene, die uns gemeinhin erklären wollen, wie diese Welt funktioniert.

1. Dezember 2018

Radeln auf Teneriffa



Horst Lüning erklärt in aller Ausführlichkeit die physikalischen Hintergründe für das Radeln auf Teneriffa. Sage ich mal, von Costa Adeje bis hoch zum Parador. Er ist von diesen jungen Burschen begeistert, wobei ich da selber auch schön ältere Semester hab radeln sehen.

2010 bin ich ja mit einem jungen Paar zum Teide raufgemacht. Er war oben, sie an der Seilbahn hocken geblieben, ich auf 3.000 wieder zurück nach 2.000 Meter. Die beiden haben es aber eines Urlaubstages wenigstens bis Vilaflor geschafft, also satte 1.500 Höhenmeter.

Aber, so kann ich mich noch erinnern. Voriges Jahr machte ich nach der Los-Roques-Tour gegen 14:30 Uhr wieder runter, da kamen uns solche Figuren mit schwerzverzerrten Gesichtern, zähneklappernd und bibbernd entgegen. Es waren so maximal 5 Grad. Mitleid und Hochachtung hatte ich da keine.

Radeln auf Teneriffa, da muß man schon sehr leidensfähig sein, um es durchzuziehen. Fällt also aus, auch wenn der Horst meint, mit einem Elektrorad wäre man binnen zwei Stunden von der Küste am Parador. Ist man nicht.

15. Februar 2018

Teneriffa: Webcams



Webcam am Sonnenobservatorium - oben Konserve, unten Livebild

Es gibt jede Menge Webcams auf Teneriffa.

Die schönste ist wohl die am Hotel Parador, denn die liefert den Touri­blick auf Pico Viejo, Teide und Montana Blanca (von links nach rechts).


oben Konserve unten Livebild


Desweiteren ist an der Seilbahn zum Teide hoch auch ein Beobachtungs­system installiert. Das gen nördlichen Rand der Caldera ist hier von Interesse, denn bei schönem Wetter sieht man auch Gran Canaria.


oben Konserve unten Livebild


Noch mehr Teneriffa aus jüngster Zeit:

Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 1
Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Teil 2
Schwarzgeld mit schwarzem Gold - Bonus
wenn Auswanderer scheitern
nun offiziell - keine Korruption auf den Kanaren

[update 16.02.2018]

Die Livebilder werden nicht korrekt angezeigt, da die via Google ausgeliefert werden und der Server bei den Webcam-Anbietern für *.googleusercontent.com/proxy/* nicht korrekt konfiguriert ist. Aber man kann ja drauf klicken, dann geht es. Shit happens ziemlich often in the web. Oder man installiert sich eine Hover-Erweiterung, die die Bilder beim rüberfahren mit der Maus auch korrekt abholt.

firefox: Hover-Zoom+
chrome: Hover-Zoom

[update 28.03.2019]

Sehr schöner Zoom auf den Teide vom Parador aus.

8. August 2018

Teneriffa: fliegender Holländer beim Windsurfen




Nein, eine Holländerin. 20 Jahre alt. Wenige Meter neben mir stand ein Mann und fotografierte mit einer 70-400er Tüte. Natürlich bekommt der die besseren Bilder. Er war Niederländer und begleitete seine Tochter zum PWA-Worldcup auf Teneriffa. Das sind bei den jungen Frauen so um die 25 Events pro Jahr, jedes eine Woche, das allerdings in den windigsten Ecken des Planten. Sie ist ungefähr siebtbeste der Welt, schätzte er. Genau wußter er es nicht. Und sie bettelt Papi immer an, damit er sie in dem Sport unterstützt. Und Papi zahlt, weil es ein sehr teurer Sport ist, der seine Tochter (?) via Brasilien, Kalifornien, Japan, Australien usw. bis nach Teneriffa führt.

Wenn Profis über die Wellen knattern, dann ist das eine gänzlich andere Hausnummer als bei den vergnüglich für sich hin surfenden Hobby­seglern. Die Profis haben vor Wind keine Angst.

Das da oben ist nur eine Screenshot der Voransicht, nicht im RAW-Entwickler behandelt. Meine schweineguten Bilder kriege ich schon noch.

20. August 2023

Waldbrand auf Teneriffa

Die Auswirkungen des Brandes im Südosten der Insel reichen bis in den Teide Nationalpark, hier beispielsweise das Sonnenobservatorium auf etwa 2.400 Metern Höhe.

Was die Ursache des in der Nacht zum Mittwoch nahe Arafo ausgebrochenen Feuers ist, ist weiterhin offen.

So dichtet der Spiegel. Nein, die Ursachen bei Waldbränden sind zu 99% entweder Brandstiftung oder Brandstiftung durch weggeworfene Zigarette bzw. Brandstiftung durch unbeaufsichtigt gelassenes Grillfeuer im Wald. Letztere Ursache kann auf Teneriffa zutreffen, da sich viele beliebte Grillplätze im Wald befinden.

[update 21.08.2023, 08:45 Uhr]

welt

Polizei geht von Brandstiftung auf Teneriffa aus

Sagte ich so. Nix Klimawandel, sondern schnödes Interesse an z.B. Bauland.

7. Mai 2012

FDGB-Urlaub auf Teneriffa

Es wird wohl noch dauern, bis die Erfahrung wächst, daß so manches Urlaubsdomizil auf Teneriffa dem Standard aus FDGB-Zeiten betrüblich nahe kommt. Mehr Frust als Lust, damals wie heute.

Ich lieg am Strand vor einem FDGB-Ferienheim auf Teneriffa und schau mir beim Wachsen der Erfahrung zu. Das Wachsen selbiger kann dauern. Lange. Sehr lange sogar. Denn hier wächst nix.
-----
Quelle

Jürgen Zweigert
Die Ferienheime erweisen sich als "Schwarzer Peter"
Der Tagesspiegel, 03.05.1992, S. 31
--
Der Artikel handelte die zukünftige Situation auf Usedom ab, also das, was nie eintrat.

8. Februar 2018

Teneriffa: wenn Auswanderer scheitern

Ich wurde gegen Ende Dezember gefragt, ob ich nie daran gedacht hätte, nach Teneriffa auszuwandern, wenn mir Land, Luft und Leute dort so gut tun. "Nie" war die Antwort. Vielleicht mal geträumt oder so, aber nicht einen einzigen ernsthaften Gedanken drauf verschwendet. Man muß dieses Blut in den Adern haben, das einem diese Lebensart ermöglicht, sonst geht es schief.

Man muß, das halte ich für zwingend, die Sprache lernen, wenn man in der Fremde seßhaft werden will. Da führt kein Weg dran vorbei. Ich habe über den Satz "uno cafe solo" oder "uno americano por favor" hinaus nie das Bedürfnis verspürt, mich des Spanischen zu befleißigen. Man mag es auf den Kopfkissen der Landesdamen lernen. Da lernt man was für's Leben. Das reicht aber nicht, denn im Ernstfall muß man in der Fremde überleben. Das zwingt regelrecht dazu, sich die Sprache im harten Alltag anzueignen. Nur so geht es.

Und man braucht ein paar Sicherheiten, etwas, auf das man zurückgreifen kann, das hundertpro funktioniert, wenn man es braucht. Ob das Gesundheitssytem auf der Insel genau so funktioniert, wie ich es bräuchte, da habe ich keine Ahnung. Insofern fällt auswandern für mich aus. Schlecht ist es nicht auf der Insel, aber dauerhaft dort leben, das ist eine ganz andere Baustelle.

Wenn man mit offenen Augen und Ohren durch die heißen Orte der Insel latscht, bleiben einem die gescheiterten Gestalten, die sich bestenfalls als Gaukler, typischerweise als Alkohol- und Drogenjunkie geben, nicht verborgen. Dann hat man dieses Bild auch von Anfang an als Warnung vor Augen. Zwei oder drei Jahre schaffen einige, aber dann ist das gescheiterte Personal ausgetauscht.



So sah es vor vier Jahren aus. Ein Schild verwies auf Öffnungszeiten des Ladengeschäftes mit ausreichend Pausenzeiten für Strandbesuche. Und es zeigte im Grunde die Philosophie des Ladenbetreibers.



Ein deutscher Fernsehsender hatte so gut über sein Leben fernab der deutschen Geburtsstätte berichtet, daß er sich ein Ladengeschäft leisten konnte, um sich auch artig für die knackige Promo zu bedanken.
Unser Shop auf Teneriffa: Leider für immer geschlossen!!!


Ein letzter Blick auf den alten Arbeitsplatz, das ist alles, was vom Schmuckladen übrig ist.

Vox ist zum wiederholten Male bei André Sicking und Nina Unrau zu Gast und begleitet sie auf ihrem harten Überlebenskampf auf der Insel. Die Werbung im Fernsehen hat nichts geholfen. Das Projekt Gebrauchs­schmuck von der Sonneninsel scheiterte. Nicht ganz, aber das Laden­geschäft. 25.000 Euro Schulden hatte er aufgehäufelt, ehe er die Reißleine zog und neue Weg beschritt, um sich weiter auf der Insel halten zu können. Inzwischen waren nämlich auch Frau und Kinder nachgereist, so daß nicht nur der Hund, sondern auch diese ernährt sein wollen.


Die Tränke und Futterkrippe Flashpoint eingerahmt von Surfcentern.

Die Frau hatte Glück und ist in einem Klamottenladen untergekommen, der vor einigen Jahren von Tamina Kallert als Deutschen gehörig bezeichnet wurde, die auch schon Jahrzehnte dort auf dem Buckel hatten, aber alt genug waren, sich aus dem Geschäft zurückzuziehen. Auf dem Foto sind die beiden wichtigsten Locations vor Ort abgebildet, Surfschulen und -lager und der Flashpoint als Abfüllstation für erschöpfte Surfer und Strandbesucher.



Nun war das Werbeteam wieder mal zu Besuch, um den Weg des Scheiterns bis zum jetzigen Punkt ein wenig nachzufilmen. Es ist der Weg des immer wieder Scheiterns, Aufstehens und Neuanfangens. Das muß man können. Oder erkennen, daß man es nicht kann. Dann weiß man auch, daß man nicht auswandert.



Das Haus in La Tejita wurde umgebaut oder sogar neu gekauft, da dessen Untergeschoß die neue Geldquelle werden soll, indem es an sonnen­hungrige Urlauber vermietet wird.

Gut, daß es ein wenig Handgeld gibt, wenn man sich öffentlich im Fernsehen zelebriert. Falls jemand klickt, die wichtigsten Filmaufnahmen kommen im Teil 2. Ein anderer Teil der aktuellen Folge Goodbye Deutschland behandelte einen Bonbonfabrikanten, der mit der Kreation von süßer Lutschware seinen Lebensunterhalt vor Ort verdienen wollte. Auch er und schwangere Frau sind vorerst gescheitert. Neuanlauf nicht ausgeschlossen.
-----
screenshots aus der am 5.2.2018 gesendeten Folge

27. September 2018

ein Hauch von Teneriffa auf Sylt



Wer Zeit und Lust hat, kann sich ja den Saisonabschluß der Windsurfer vor Westerland reinziehen. So eine knackige Musikbegleitung wie auf Teneriffa gibt es da nicht. In kurzen Hosen und T-Shirt machen es sicher auch nur die ganz Harten. Eher sind Fleece, Windjoppe, Tschapka, Filzstifel und Skihosen angesagt, um bei dem ekligen Wetter dem bunten Treiben beizuwohnen.

Morgen geht es los. Wenn der Wind gut steht, können die Cracks von Westerland bis Kampen knattern und alle 100 Meter über eine Buhne stolpern, wenn nicht, geht es gen Windpark auf hoher See. Dafür mußten keine 12.000 Jahre alten Bäume (Katja Kipping) ersäuft werden.

Fakt ist, daß es wohl deutlich mehr Zuschauer gibt als auf Teneriffa. Dafür war ich da mit noch zwei drei anderen Enthusiasten beim Fotografieren alleine.

Aber Achtung. Wo Surfer draufsteht ist Wind drin, denn ohne geht es nicht. Es sei denn, es handelt sich um eine Freiluftmesse für Surferbedarf. Wind jedoch, so er als Betriebsstoff für den Sport Voraussetzung ist, Wind kann richtig eklig sein.