SPIEGEL ONLINE 26. Januar 2019, 19:19 UhrDa das Trackingsystem der USPS schon seit Tagen keinen Mucks mehr von sich gab, hatte ich den Verkäufer fern der Heimat informiert, er möge bitte eine Suchanfrage anleiern, denn laut Auskunft des Sprachcomputers der DHL darf nur der das. Und Prompt regte sich am nächsten Tag etwas. Die gleiche Meldung wie immer. Das Paket liegt beim Zoll. Liegt immmer noch beim Zoll. Wird vom Zoll bearbeitet. Und dann machte es dingdong dingdong.
Brexit-Folgen
Tausende Zöllner dringend gesucht
Europa bereitet sich auf einen harten Brexit ohne Abkommen vor. Zollverwaltungen stellen jetzt Tausende Beamte ein, um ein mögliches Chaos im Waren- und Reiseverkehr zu verhindern.
Achso? Und wieso bekomme ich das aus Hongkong in den Briefkasten geworfen?
China ist eigentlich noch teurer wie die USA, vielleicht war das unter der Bagatellgrenze. Das finden sie alles im Internet, was sie einführen dürfen und was das kostet.
Die hat sie bekommen und ich endlich meine Sockwa G4. Und dann habe ich auch verstanden, denn es steht wirklich im Internet. Der Jackshibo war deswegen im Briefkasten, weil genau keine Zollgebühren angefallen waren. Dabei war der Spruch im Trackingsystem der gleiche. Der Zöllner Charles de Gaulle hatte sich in Paris tagelang mein Paket unter den Nagel gerissen, nur um festzustellen, daß bei dem armen Schlucker nichts zu holen ist. Chinesischer Billigkram.
Die Sockwa sind schweineteuer, erst recht, wenn es ein kleiner Vorrat für die nächsten Jahre ist, ergo fallen Einfuhrgebühren an. Und die zuständigen Mitarbeiter des Zoll befriedigen erstmal ihre Neugier. Die haben die Tüte aufgerupft, statt der Deklaration zu vertrauen, die Innereien kopiert, sauber eingeheftet und das alles neu vertütet.
Tja, wer gut rechnen kann und ein Mobiltelefon für S-ID by VISA hat, der sollte sich diese Schuhe in England bei minimal kaufen. Solange die noch EU sind. Denn da fällt all dieser Scheiß aus. Oder er findet einen Amazon hausinternen Verkäufer. Dann geht das auf deren Kappe.
Der Jackshibo ist richtig edel, preiswert und für das Hallenturnen möglicherweise bestens geeignet. Im Außendienst nicht, da die Gummimischung wohl heftigern Abrieb verzeichnen würde. Die ABS-Sohle ist super. Damit stellt sich die gleiche Frage wie bei den ramponierten Sockwa. Wie lange hält der Stemmschritt und Drehungen auf dem Vorderfuß aus, ehe er über den Jordan geht? Die letzten haben in den letzten anderthalb Jahren jede Woche 1 bis 2 Mal Hallenturnen überstanden.
Das rätsel kann ich momentan auch nicht lösen. Entweder Billigballerinas, den Jackshibo, der im Tragegefühl deutlich besser ist, oder doch wieder der Sockwa, der einigermaßen robust und von der Sohle her jeden Terrain gewachsen ist.
Der Sockwa G4 scheint zweite Generation zu sein, eigentlich dritte. Aber so stand es auf der Plastiktüte, G2. Die erste Generation hatte den Schriftzug Sockwa in großen Lettern auf dem Neopren stehen. Bei der zweiten ist es nur noch ein kleiner Aufnäher. Und meine neuer hat eine geänderte Innensohle, so scheint mir, denn die Dämpfung ist schon mächtig gewaltig. Aber vielleicht zerlatscht sich das ja nach einigem Gebrauch. Außerdem haben sie das Größensystem geändert. Da muß man sich sachkundig machen, wieviel Zentimeter welcher Schuhgröße zugeordnet werden. Das war vorher z.B. eine ganze Nummer kleiner. Auch der Engländer hat im Auswahlmenü die Zentimeterangaben für die Größenorientierung.