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6. Dezember 2014

Polizei beim Sturm der Moschee in Puschen

Polizei stürmt IS-Moschee mit Puschen an den Füßen

Puschen hatten wir ja auch schon mal im Blog. Rote Puschen. Die Gesangslehrerin trägt sie immer noch, weil ihr schnell kalt wird. Ansonsten hat sie hin und wieder eine formidable Performance drauf. Die Frau kann es auch ohne Handauflegen, wie ich kürzlich feststellte, was sie hocherfreut zur Kenntnis nahm.

Das ist wie immer, nur mit ohne anfassen. Aber mit Anfassen ist besser.

Belobigung ist immer noch nicht ihr Ding, aber mittlerweile hat sie sich an meine spontanen Huldigungen gewöhnt. Einfach raushauen, meinte die Vorzimmerdame. Die Chefin freut sich sehr wohl da rüber.

So, fertig. Wunderbar.

Da schließe ich mich ganz der Meinung von Madame an. Wo kann ich das unterschreiben?


Abgesehen davon, die Puschen, die in Wirklichkeit wohl Gummiüberzieher sind, damit die Polizisten am Tatort keine Spuren hinterlassen, spielten ja auch gestern eine Rolle.

7. Oktober 2013

Die Anmerkung in Lederlosen

Barfußshuhe / barefoot shoes
Foto: oben Joe Nibmle Trekking-Shuh, unten Merrell Laufschuh

Durchs Gebirge, durch die Steppe zog Die Anmerkung mit den in den Bildern abgebildeten Tretern und kann nur positives berichten. Für Veganer geeignet, wurden sie beworben. Also nichts wie umgeschnürt, denn Veganer sind halt besser drauf, erst recht im Hochleistungssport. Außerdem geziemt es sich, um des grünen Frieden willens, eine Tag mehr die Woche auf vegetarisch oder gleich ganz vegan zu machen, das alles auich noch barfuß, denn die beiden Tretmobile gehören zur Klasse der Barfußschuhe.

Man kann, muß aber nicht, barfuß drin laufen. Einlegesohlen und Socken sind erlaubt. Der Clou der Latschen besteht darin daß sie einem das Gefühl natürlichen Laufens und Gehens vermitteln, der Fuß ist wieder selbst gefordert. Auf eine Fußreflexzonenmassage kann fürderhin verzichtet werden. Die Termine bei der Fußsohlenkitzlerin seiner Wahl kann man canceln oder anderweitig umbuchen.

Der Merrell ist eine leichter Sommerschuh, eigentlich nur für flachländiges Geläuf geeignet, und hat eine sehr dünne Vibram-Sohle. Der Joe Nimble läßt 6 Millimeter Abstand zwischen Untergrund und Fuß. Genau den habe ich für die Bergtouren auf Teneriffa besorgt, da ein ähnlich veganes Oberleder wie Goretex verwendet wird und leichte Profilierung der Vibram-Sohle vorhanden ist, die besseren halt auf vulkanischem Untergrund bieten soll. Da gedanklich vorab auf eine Teide-Tour verzichtet wurde, bleiben die dicken Treter zu Hause. Mit dem Trekkingschuh kommt man definitiv bis auf 3.000 Meter, kann also in der Caldera oder am Montana Blanca rumkraxeln. Denke ich mal, wenn ich diesmal überhaupt da oben rummache. Ich hege mittlerweile die Vermutung, die Gesangslehrerin behält recht.

Vibram ist ja ganz gut. In den vergangenen schneereichen Wintern bin ich mit meinen Wanderstiefeln durch Schnee und über Glatteis gehirscht und habe fast alle Leute abgehängt. Auf Sylt waren es die einzig vertretbaren Treter am Strand. Aber, Vibram ist auch nicht das, was drüber gemunkelt wird. Nasses Holz ist für das Material wie Schmierseife, da hilft auch eine solche Sohle nicht mehr. Dito nasser Granit oder Marmor. In der Natur wäre das ein Flußbett, das man über die Steine hüpfend überwindet, um trockenen Fußes ans andere Ufer zu kommen. Das blockt Vibram ebenfalls nicht ab. Trotzdem ist es schon ein richtig gutes Material.

Auf ergonomisch gestrickte Socken (Bär-Schuhe) verzichte ich, es geht mich ja nichts an, unter welch barbarischen Bedingungen die asiatischen Leiharbeiter der deutsche Highteck-Laufschuhhindustrioe arbeiten müssen.

Barfußshuhe / barefoot shoes
Foto: unten Joe Nimble Trekking-Shuh, oben Merrell Laufschuh

15. Februar 2021

Probeporno für die Gesangslehrerin

Am arbeitsfreien Wochenende im Wohnungsbüro habe ich mich heftig geärgert, als ich mitbekam, daß Sport in der Turnhalle ja doch stattfindet. Jetzt muß ich erst mal sehen, wie ich da so schnell als möglich wieder mit reinrutsche. Den Frust habe ich produktiv abgebaut.

Es ist mal wieder Zeit für einen heftigen Foodporn, dirty und versaut, wie es nur geht, zumal ich der Gesangslehrerin zu angemessenem Dank ver­pflichtet* bin, für den die Worte noch nicht erfunden sind, es kostengüns­tig in verbal rüberzubringen.

Wenn jetzt Faschingszeit ist, kann ich doch Pfann­kuchen mitbringen.

Ja, aber ohne Milch.

Das war gar nicht so einfach, denn auf meine Frage beim Bäcker, ob die ohne Milch sind, bekam ich nur ein Schulterzucken und die Blicke einer Ungläubigen zugeworfen. Ergo, da eh Langeweilezeit ist, muß man selber ran. Mit ohne Milch geht auch.

Also habe ich erst mal die Zutaten geholt. Vanille steht nicht auf dem Rezept. Schaden richtet die aber auch keinen an. Mit der einen Schote werden das die teuersten Billigpfannkuchen der Welt, denn der dm-Dro­gist ruft 5 Euro für eine Schote auf. Es sieht bei Mitbewerbern nur wenig besser aus, wenn man sich nicht auf billiges Aroma einlassen will. Flüssig­vanille, auch teuer, wäre aber die bessere Wahl gewesen, kann man sie gleich in der Hefesuppe mit einrühren.

Alles in allem artet die Herstellung in eine mittelschwere Sauerei aus, weil das Gelumpe besser klebt wie Merkels Büroleim, mit dem sie die Bau­mann an sich heftet.

Die erste Ladung ist fertig. Die sind dann alle mit Pflaumenmus bestückt worden.

Weil laut Rezept gerade mal 50 Gramm Zucker Verwendung fanden, habe ich sicherheitshalber noch etwas Alibizucker als Zugabe mit dreingegeben. Besser ist.

Die zweite Ladung (links) habe ich variiert. In einem sind Mandarinen und Pecannußsplitter drin, im nächsten nur Pekannußsplitter und im drit­ten wiederum Nüsse mit Pflaumenmus. Außerdem sind die 6 Pfannku­chen zu groß geworden. 8 Stück wärte die bessere Wahl gewesen und sieht auch noch nach mehr aus. Alles in allem kostet eines dieser Monster um die 1,40 Euro. Das geht eigentlich.

Pfannkuchen mit echter Mandarine schmeckt toll, mindestens dreimal besser als die furztrockenen Dinger vom Bäcker. Nußsplitter ist diskus­sionswürdig. Muß nicht, und wenn dochm dann sehr dezent. Variante zwei wäre, die Nüsse in der Kaffeemühle zu Pulver zu schlagen und das gleich unters Mehl zu mischen.

Der Probeporno wurde desterhalb gedreht, weil ich das noch nie gemacht habe und wissen wollte, ob das lecker wird und wie die Arbeitsschritte ab nach dem Ruhen des Hefeteigs sind. Ab da wird's säuisch. Geschmacklich tolle Teile. Dann kann ich jetzt den Porno drehen, da ich weiß, was ich anders machen muß.

Außerdem habe ich der Turnlehrerin noch eine Bestechungsmail geschickt. Wenn ich beim Sport sofort wieder ran darf, bringe ich selbstgemachten Pfannkuchen mit. Da sparen die beiden Damen** Mittagessen und Abendbrot. Die Antwort war verheißend. Ich soll mal vorbeikommen, dann schaut sie, wie sie mich eintakten kann.
--
* So ein Ärger, ich hätte das Angebot, daß sie mir auf dem Internetfernseher was vorturnt, doch annehmen müssen.

Nadja: „Es ist sehr ungewohnt. Man ist von der Technik abhängig, ob das WLAN gut ist. Die ersten beiden Stunden fand ich ziemlich unangenehm. Du musst auf den Bildschirm schauen und kannst dich selbst nicht richtig sehen. Als wir zum ersten Mal gemeinsam zum Chorus getanzt haben, hat unser Team das aufgenommen. Danach habe ich mir angeschaut, wie wir alle in unseren kleinen Kästchen auf dem Bildschirm tanzen. Das war toll.“
Wobei:
Nadja: „Video-chat ist toll, aber wenn man sich wieder spüren und riechen kann, wird es noch besser.“
Habe ich doch alles richtig gemacht.

Bei der Gelegenheit habe ich auch 30 Sekunden von dem Lied gehört, das sie auf den technsichen Stand des Jahres 2020 gebracht haben. Ist scheiße, aber egal, da für mich unwichtig. Da ist das aktuelle Video von Janet Devlin - Love Song (Visualiser) - um den Faktor 1000 besser, die Visualisierung sowieso. Außerdem hat sie einen netten nativen irischen Akzent.

Also, not to make excuses (but to *totally* make excuses) - I was the director, the lighting guy, the cameraman and the editor... so aye it is what it is :)

I clearly didn’t budget for wardrobe again haha but let’s face it, I’m hardly going to bathe with clothes on now am I? I’m not a complete weirdo...... Anyways, I hope you enjoy!

Die deutsche Kulturszene ist tot. Mausetot. Das war sie schon vor dem Wohnungsbürozeitalter. Corona ht es nur in aller Deutlichkeit kenntlich gemacht. Man vergleiche die Bravheit der keinen engel mit der Verruchtheit eines droganbhängigen, alkoholsüchtigen und depressiven jungen Mädchens.

But i have never written a love song.
Die alleine wuppt das ganze Schaffen der deutschen Popszene mal ganz locker. Momentan ist sie auf einer sauberen Lebensschiene, wie ich jüngst berichtete.

Gastautor

Es waren wohl auch britische Musikjournalisten – allen voran BBC Radio 1 Kult-DJ John Peel –, die für die westdeutsche Rockmusik den liebevoll-verächtlichen Begriff „Krautrock“ geprägt haben. Im Zweiten Weltkrieg war „Krauts“ ja das Schimpfwort der britischen und amerikanischen Alliierten für die deutschen Wehrmachtssoldaten und die Deutschen über­haupt. ... (in Analogie dazu schlage ich für den gegenwärtig populären deutschen Sprechgesang den Begriff „Kartoffelrap“ vor).

** Es handelt sich um zwei Trainerinnen. Insofern ist es mir unmöglich, dort mit nur einem Pfannkuchen aufzuschlagen und den Ratschlag feil­zu­bieten, sie mögen sich das gut einteilen und nicht alles auf einmal essen.

12. Februar 2021

Impfen auf Deibel komm raus

Ich war ja gestern beim Doktor, also dem Assistenzarzt, der sich dortselbst eine neue Qualifikation erarbeitet und seinen Notarzttätigkeit mit etwas Struktur aufbessert.

Auf einmal flog die Tür auf, der Doktor, der mich seit Jahren behandelt, kommt freudestrahlend rein und fragt, was denn mit mir los sei. Er hatte meine Meßwerte an seinem Computer gesehen.

Nichts meine ich, aber just am Abend jenes Tages letzten Jahres, an dem er sich nach meinen Besuchen bei der Gesangslehrerin erkundigte, die gar nicht stattfanden, rief sie an und meinte, sie würde mir auf dem Internetfernseher gerne was vorturnen wollen, wenn ich möchte. Kostenlos. Kannse vergessen, hab ich ihr gesagt, ich komme persönlich vorbei. Das ist ihr Werk, das so glänzt.

Ich lasse mich nicht impfen, wenn, dann höchstens mit dem Sputnik-Impfstoff.

Das verstehe ich, der ist der beste bisher. Aber wir als Doktoren lassen uns impfen, und da müssen wir nehmen, was wir kriegen. Wenn wir irgend­wann mal in der Praxis selber impfen, dann ist das keine Frage, dann krie­gen sie ihr Sputnik. Ist wirklich der beste. (Es folgte ein kurzer Austausch mit dem Assistenzarzt, denn der war da noch nicht auf dem aktuellen Stand.)

Der Doktor war es hochzufrieden, daß mir so wohl als sieben Säue ist.

Dr. Campbell diskutiert die aktuellen Empfehlungen des CDC zu Masken, stellt eine Lösung vor, wie man sich den Spahnlappen noch fester auf die Nasenlöcher drückt und dichtet ein Lob des Rußland.

Man kann aber auch auf die von Herrn Rossmann erfundenen oder abge­kupferten Regeln zurückgreifen.

Folgende Verfahren bieten sich für die Wiederaufbereitung an:

Sieben Tage an der Raumluft trocknen
• FFP2-Masken möglichst fern von anderen Gegenständen im Raum aufhängen
• Sieben Tage trocknen lassen
• Den Vorgang maximal fünf Mal wiederholen

FFP2-Masken im Backofen desinfizieren
• Atemschutzmaske einen Tag lufttrocknen lassen
• Gesäuberten Ofen-Rost mit Backpapier auslegen
• Ofen auf 80 Grad vorheizen
• Maske für etwa 60 Minuten in den Backofen legen (Ober- und Unterhitze)

Den Selbstversuch mache ich ja schon lange. Im vorigen Jahr bin ich von Agust bis Ende Dezember mit einer einzigen FFP2 durchs Leben gekom­men. Die Gesamttragezeit war wohl so um die 32 Stunde, also das vierfa­che der empfohlenen Tragezeit. Da war aber immer ausreichend Pause zwischen. Für die kurzen Wege zwischendurch habe ich so eine zerknau­tschte OP-Maske in der Jackentasche. Die hält ewig, vor allem nichts mehr ab, erfüllt aber den ordnungspolitischen Zweck Einkauf nur mit Maske. Dafür kann ich damit sehr gut Luft holen.

Jetzt habe ich meine zweite FFP in Nutzung. Die hat auch schon wieder 20 Stunden auf den Filterlayern.

Außerdem schimpft Dr. Campbell über die europäische Zulassungs­be­hör­de, die zu blöd ist, den Sputnik zuzulassen, denn ruckzuck könnte ganz Westeuropa durchgeimpft werden, also der Teil, der das möchte. Insofern ist er stolz, ein Engländer zu sein, ein freier Bürger eines freien Landes, das sich entschieden hat, eine sehr enge Kooperation zwischen Oxford und Moskau zur Beschleunigung der Impfstofffortentwicklung zu errei­chen. Das wird erhebliche Synergieeffekte bringen.

Ja, Dr. Campbell hat entschieden etwas gegen diese verschissene Aasban­de in Brüssel und dem Kanzleramt. Er versteht das nicht.

Ich schon. Ich komme ja aus einer Gegend, wo der Faschismus im Blut vererbt wurde bzw. die entschiedene Ablehnung gegen selbigen. Ich habe mit den deutschen Corona-Faschisten unter Führung von Merkel und Södolf nichts am Hut.

29. Mai 2019

Wunderpillen der Medizin: Anruf vom Doktor

Spät des gestrigen Abends, es ist fast schon dunkel und ich hegte die Absicht aus den Alltagsklamotten in die Schlafhose zu schlüpfen, da schellt die Glocke des Telefons. Der Doktor ist dran.

Wir hatten vereinbart, daß ich gestern Abend nochmal zu einer Messung aufschlage, um den zerrütteten Körperzustand bei Cholera, Pest und Leprea meßtechnisch zu erfassen, um diesen mit dem der vorigen Woche zu vergleichen. Nach Abbruch der Medikamenteneinnahme war gerade mal das Wochenende Zeit, daß der Restwirkstoff ausgeschieden wird. Eventuell war auch am Montag noch was drin.

Eigentlich hat er mir ja nicht geglaubt, meinte er im Scherz, aber was da in der kurzen Zeit an Verbesserung stattfand, das ist unglaublich. Naja, sag ich, ich war ja auch am Nachmittag bei der Gesangslehrerin. Das ist ihr Verdienst. Wobei ich das bereits am Sonntag und Montag bei meinen sportlichen Aktivitäten gemerkt hatte. Die alte Lokomotive nimmt wieder Fahrt auf.

Ich solle das Geschehen sehr akribisch in allen Facetten und von Anbeginn aufschreiben, ohne meine Vermutung und Wertungen reinzuschreiben, damit der Hausarzt das dann an das Bundesinstitut für Arzneimittel als Nebenwirkung melden kann.

Er ist immer noch erstaunt, was ich da herausgefunden habe. Es ist so dramatisch, daß das mal dokumentiert und eine Diskussion in Fachkreisen angestoßen wird.

Allergieausweis DDR 1984

Anonym hat gesagt…
@ Anmerkung: Wirklich kein ASS? Wenn, dann bedauerlich - gibt es als Aspirin Complex mit Pseudoephedrin, das Kokain des Armen. Alternativ ratiogrippal von Israelpharm. Mit 200 mg Ibuprofen nebenbei.

Halbgott in Weiß
Ja. Eigentlich seit der Kindheit. Da ich aber nie Schmerzmittel benötigte, fiel das nicht weiter auf, bis Anfang der 80er Jahre in unregelmäßigen Abständen unspezifische schwere Utikaria auftrat. Während des Urlaubs in Vietnam, auch ohne Schmerzmittel, landete ich deswegen im Krankenhaus Da Nang und wurde mit Morphium stillgelegt. Zur Entlassung meinte der Doktor, ich habe eine schwere Unverträglichkeit gegen asiatische Lebensmittel, werde ab sofort auf europäische Kost gesetzt und solle mich nach Rückkehr um die Klärung kümmern. Das könne Ärger geben.

Es dauerte dann noch ein knappes Jahr. Ich war bereits in der zweiten medizinischen Einrichtung zum stationären Provokationstest. 14 Tage lang habe ich die Tinkturen auf der Haut locker weggesteckt. An einem Samstag dann die letzte Übung. Eine Acesaltablette. 4 Stunden später lief der diensthabende Stationsarzt aufgeregt und voller Stolz durch die Klinik und suchte einen Fotografen, denn mit dem Foto hätte ich jedes Casting für einen Horrorfilm gewonnen. Und ich bettelte verzweifelt um meine Cortison- und Kalziumspritze. Aber Foto ging vor.

Das Ende der Geschichte ist dann einfach. Mir wurde ein Zettel in die Hand gedrückt, auf dem die verbotenen Schmerzmittel draufstanden. Dann kam der Hammer. Der Diätzettel. Es ging um eine acytylsalicylsäure- und azofarbstofffreie ernährung nach van Neumann (Niederlande).

Das ging in der DDR nicht. Ich habe dann bis Ende der 80er immmer wieder solche Ausbrüche gehabt, die aus der Ernährung herrührten. Ergo habe ich den Diätzettel verschiedenen ausgebildeten Köchen gezeigt. Das geht nicht, war die einhellige Meinung. Salicylsäure als Verdachtsallergen war unter anderem Konservierungsmittel und ist in vielen Lebensmittel natürlich enthalten. Bei den Farbstoffen sieht es noch schlimmer aus. Zustandsverbesserung erst ab den 90ern mit den westlichen Lebensmitteln.

Wegen möglicher Kreuzallergien zu ASS und IBU, so erklärte es mir mal mein Hausarzt, darf ich nur steroidale Schmerzmittel nehmen. Mach ich aber nicht. Ergo bleibt nur Paracetamol übrig, das gelegentlich bei Kopfschmerz genommen wird. Mehr Schmerzmittel waren in meinem Leben nicht nötig. Davon abgesehen bin ich seit ca. 20 Jahren von dem Scheiß weitestgehend verschont worden. Über die Jahre der Westnahrung ist wohl eine weitestgehende Desensibilisierung erfolgt. Heute kann ich frische Ananas vertilgen und nichts passiert.

Keine Experimente. Eben. Ergo bleibt es dabei, da es für mich halbwegs gut funktioniert, wenn es mal nötig ist.

10. September 2015

Die Stille nach dem Furz

Wenn man seinen Furz wieder riechen kann, ist die Erkältung vorbei.

altes indianisches Sprichwort

Die Gesangslehrerin will immer wissen, wie sie als Tutor rüberkommt.

Und wie war's?

Ich bin im tiefsten Frieden mit mir, wissen sie doch.

Ja, habe ich schon gemerkt.

Zwischendurch ist mir ein sehr schöner Romantitel eingefallen, aber den verrate ich lieber nicht.

Ich weiß ja, daß sie auch Geschichten über Gesangs­leh­rerinnen mit roten Pantoffeln im Internet schreiben.

Das mit den roten Puschen ist doch längst Steinzeit.


Nunja, der Titel wurde wirklich nicht verraten, aber der geneigte Leser kennt ihn inzwischen, da er dem Post vorsteht.

Wessen Inhalts und welchen Spannungsbogens das dicke Buchwerk eine Tages sein wird, das ist noch unbekannt. Ein fetter Thriller ist denkbar, genauso ein historischer Brückenschlag der letzten dreißig Jahre. Oder 40, da bin ich nicht knickrig.

Das Undenkbare ist geschehen. Jemand hat gefurzt, die Mitmenschen in Schockstarre versetzt. Als Rache zieht er die sadistischen Projektionen seiner Umwelt auf sich.

Die Stille nach dem Furz, es ist jene, in der die Schrecken des Alltags für kurze Zeit in den Gesichtern der Protagonisten einfrieren und die übelsten Horrorphantasien assoziieren, wenn man die Mimik chirurgisch seziert.

In der Stille nach dem Furz offenbart sich die Seele der Menschheit.

23. Januar 2013

Testergebnis der Stiftung Nasendusche: braucht keiner

SPIEGEL-ONLINE 23. Januar 2013, 16:59 Uhr
Nasenspülung

Süchtigmachende Salzwasserspülung
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SPIEGEL-ONLINE 23. Januar 2013, 17:02 Uhr
Wir machen uns mal frei

Salzigwarm die Nase duschen


Den Kammerton A treffe ich zufälligerweise, mal besser, meistens schlechter. Die Qualität meines lang gezogenen Aaaas gibt Auskunft, wie gut Luft den Bronchien entströmt, wieviel, wie der Kraftaufwand der Atemmuskulatur ist, wie gut die Stimmbänder geölt sind, blablabla.

Ich teilte der Gesangslehrerin auch mit, daß ich keine Sopranistin bin, eher Baßbari­ton, so hoch wie sie kann ich nicht in die Tonartikulation einsteigen. Irgend­wann geben wir aber trotzdem mal ein gutes Duett ab, auch wenn es dann eventuell nur für ein I oder A, oder IA reichen sollte.

Probleme hatte ich heute bei auf- und abschwellendem Ton, denn das löste jedesmal einen Hustenanfall aus. Zum Ende der Behandlung fiel der Frau noch ein neues Hilfsmittel ein.

Ich bringe uns beide noch ganz groß raus, aber das dauert noch, bis sie bühnentauglich sind. Eine Stimmgabel, die kennen sie doch?

Klar.

Gut, die schlagen sie gegen das Knie, dann halten sie das Ende ans Brustbein und lassen sich die Bronchien durchrütteln.

Cool.

Sie haben einen Infekt und der Schleim muß raus. Am besten ist, sie inha­lie­ren.

Und was? Kamille?

Um Himmels Willen, Meersalz, alles andere trocknet die Atemwege aus, das können sie nicht gerbauchen.


Ergo ließ ich die Stimmgabel ertönen und rüttelte meine Bronchien mit dem Kammerton B durch.

Nur gut, daß es im heimatlichen Rayon keine Drogerie mehr gibt, so daß ich ohne Meersalz nach Hause kam. Stattdessen ging ich in die Apotheke, legte die Problemlage dar und wurde in Abwägung aller Umstände auf Ärzte verwiesen, die ein professionelles Inhalationsgerät verordnen dürfen.

Beim Ohrenarzt hatte ich keine 5 Minuten Wartezeit. Der hörte sich mein Be­gehr an, meinte, klar, dann kriegen sie ihr Inhalationsgerät. Ich sag ihnen was, ein gehäufter Teelöffel Salz auf einen halben Liter Wasser ergibt eine 0,9%ige Salzlösung, die sie auch benutzen können. Sie müssen kein Emser Salz in der Apotheke kaufen. Oder sie fahren nach Rügen, da habe sie das kostenfrei in der Atemluft und rund um die Uhr. Inhalation bringt eh nichts, da es aus­schließ­lich die oberen Atemwege, maximal Nasennebenhöhlen mehr schlecht als recht durchfeuchtet. An den entscheidenden Stellen, in den Tiefen der Bron­chien, wirken die Hausmittel nicht mehr. Die machen nur ein gutes Gefühl. Ich gebe ihnen noch einen Rat, wenn sie sich gut mit der Apotheke stellen wollen, dann kaufen sie denen eine Packung Emser Salz ab.

Bin ich in die Apotheke zurück, da haben die mit den Augen gerollert, wie jemand schon nach 20 Minuten mit einer Geräteverordnung aufschlagen kann.

Da müssen sie aber erst die Genehmigung der Krankenkasse einholen, ob die das bezahlen. Das dauerte, weil die Telefondame am anderen Ende nicht die zuständige Kompetenz aufwies.

Ende der Veranstaltung ist, daß ich denen heute Abend eine Packung Emser Salz abgekauft habe. Das sind 20 fertige Flüssigampullen für 10 Euro. Die erste Ampulle ist schon geschnieft. Jetzt heißt es warten, was die nächsten Tage bringen.

Beim nächsten Mal muß ich die Sangesdame loben. Ein bißchen jeden­falls. Inhalation war richtig, aber wenn, dann professionell und nicht für's gute Gewissen, mit Meersalz aus der Drogerie.

Und für die, die ihr gutes Gewissen pflegen müssen, sei erwähnt, daß die meisten Kommentatoren in o.g. Artikeln das sagen, was auch mein Doktor sagte. Normales Salz tut's auch. Trotzdem gilt, was in einem der beiden Artikel steht:

Deutsche Lungenärzte raten daher von täglichen Nasenduschen ab und empfehlen sie nur bei akuten Infekten für maximal eine Woche.

Ich war zwar beim HNO, aber dessen Empfehlung war die gleiche.

24. Dezember 2020

der kleine Trommler korrigiert

Youtube hat ein Konto gekündigt, von dem ich vor 7 Jahren den kleinen Trommler mit Dolly Parton verlinkt hatte.

Die gute Frau hatte ein Einsehen und stellte das Liedgut auf ihren eigenen Kanal zur Verfügung.

Die Gesangslehrerin hat mir zum Jahresabschluß ein anderes Lied vorge­sungen, dessen Namen ich schon längst wieder vergesssen habe. Schön war's.

Alles über The Little Drummer Boy hier im Blog.

Irish Defence Forces: Little Drummer Boy - 2013 Christmas Carol Service

Sal D'Amato: A drum cover of Bob Seegar's version of the classic Christmas song Little Drummer Boy. I was invited by DrumMan190 to join in a collaboration with 11 other drummers where a snippet of my performance was used and so this is my full cover.

Idina Menzel & Jennifer Nettles Sing "Little Drummer Boy" at CMA Country Christmas (2016)

NewSpring Church mit einer sehr heftigen Version. Alle Achtung. Ein Kirchhaus müßte man in der Wohnung haben, dann könnte man das auch so laut spielen.

15. März 2016

Nudelporno für den Ego



Ich habe keine Ahnung, ob Nudelpornos den Ego befriedigen, wie der kleine Luis behauptet. Aber wenn's der Amis sagt, wird es schon stimmen.

Vor 6 Wochen stellte ich eine inzwischen einen anderen Besitzer habende XXL-Packung Spaghetti vor, die jahrelang im Lebensmittellager rumlag, weil der Körper noch länger auf die Konsumtion von Nudeln jeder Mach­art verzichtet hatte. So dem Schätzwert nach habe ich vor 8 Jahren einfach aufgehört, Nudeln zu essen, die vorher wenigstens dreimal wöchentlich, auch wegen des regen sportlichen Treibens, auf dem Plan für Nahrungs­zufuhr standen. Nudel mit Goulasch ging schnell, schmeckte und ließe jene Körner wieder wachsen, die den Tag über verloren gingen.

Irgendwann fielen die Zwiebeln weg. Einfach so. Oder auch nicht. Die haben zu viel Salicylsäure. Goulasch ohne Zwiebeln ist aber wie Antifa ohne König. Das haut dann nicht mehr hin.

Lange nach den Zwiebeln wurden die Nudeln gestrichen, nicht bewußt, mit Absicht, sondern der Körper entschied das von alleine. Es gab in der ganzen Zeit zwei Ausnahmen. Nach dem ersten, aber abgebrochenen Versuch, auf die Spitze des Teide raufzukraxeln, wurde abends ein großer Teller Nudelgoulasch reingeschaufelt. Die nächsten 12 Stunden wurde durchgeschlafen. Das gleiche zwei drei Jahre später noch einmal. Aber welch anstrengende Tour das war, ist mir entfallen.

Seit voriger Woche ist das anders. Es gibt noch andere Nudeln als die her­kömmlichen, die wie Nudeln aussehen, ungefähr wie Nudeln schmecken, zumal die Soße vom Goulasch den Geschmack macht, und die der Körper verträgt. Ergo wurde ein große Pfanne Zwiebelgoulasch angesetzt, deren Inhalt sich nun dem Ende zuneigt. In den letzten Tagen wurde Nudel­goulasch gegessen, daß mir die Nudeln fast aus den Ohren quollen, so ein Fest der Freude war das. Da es Spiralnudeln sind, ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich.

Der nächste Ärger wurde auch schon angedroht. Zahnärztin und Gesangs­lehrerin haben unabhängig voneinander dazu geraten als auch gewettet, daß die nächste Umstellung beim Brot stattfinden wird. Ich werde zukünf­tig das Brot selber backen und viel mit Rezepten experimentieren. So wird es wohl kommen, denn die beiden Damen haben immer Recht.

22. Februar 2016

Barfußlaufen - die Gesangslehrerin schafft das


Hausschuh: Zehensocke mit ABS am Fuß des Autoren

Sie habe ja versucht, sich wenigstens Zehensocken zu besorgen, aber das ging schief. In akzeptaler Entfernung ihrer Heimat gibt es kein Geschäft, das die Mitnahme des Produkts der Begierde ermöglicht.

Das ist schade, denn sie verpassen da was.

Ich glaube ihnen das gerne, ich wollte sie ja auch wirklich kaufen, und nun diese Pleite.


Manchmal ist der Anmerker jedoch wirklich Gott, oder göttlich, sofern man fest an ihn glaubt. So kam es dazu, daß er zum Zehensocken­beauf­tragten der Gesangslehrererin ernannt und befugt wurde, ihr zu ihrem Barfußglück zu verhelfen, indem er die Socken besorgt und zu einer der nächsten Gesangsstunden mitbringt, was die Damen des Chores ebenfalls erfreut, da sie abseits der elenden Singerei immer wieder mal Kurzvorträge über die Vorteile des Barfußlaufens abfassen.

So kommt es also, daß sich ein weiterer Mensch auf den Weg back to the roots macht und mit dem Ratschlag beginnt, der zögerlichen Menschen immer als erstes erteilt wird. Fangen sie doch einfach mal mit einem paar Socken an. Die werden in ganz normalen Schuhen getragen, wenn es geht, Schuhe mit sehr dünner und flexibler Flachsohle, also Nullabsatz.

Das war ja das, was mich letztens überzeugt hat, als sie meine Schuhe ausgiebig gestestet haben und meinten, daß die Sohle zumindest sehr gut für den Versuch geeignet ist, wenn auch etwas dick.

Nun, damit sie die Vorteile des Barfußlaufens wenigstens in zwei ver­schiedenen Laufszenarien testen kann, bekommt sie fürs erste die abge­bildete Zehensocke und wird erschrecken, denn eigentlich will sie genau diese nicht, weil da Massagenoppen drauf sind.

Auch wenn es den Eindruck erweckt, es handelt sich nicht um Massagenoppen sondern um das Wohnungs-ABS (Grip Toe-Socks), so daß man in Innenräumen keine roten Puschen mehr benötigt. Abgesehen davon durfte der Sockengott noch andere Modelle freier Wahl erwerben, nämlich genau die, die er vorgeführt hat und normale ohne Extras.

Ich probier das dann mal aus. Vielleicht sind die Tage meiner roten Hausschuhe ja dann gezählt, und ich laufe hier nur noch barfuß rum.


Das abgebildete Übungsbeispiel habe ich gar nicht erst versucht.

8. Februar 2016

Barfußschuhe für die Gesangslehrerin

Es ist schon schwierig jemanden zum Wechsel der Gangart zu überzeugen. Das klappt beim Pferd schon nicht, auf daß die Peitsche ge­schwungen wird, beim Menschen somit erst recht nicht. Wegen dem Peitschen­schwing­verbot. Nur bei Maxl ist das einfach. Wenn der einen Absturz auf den Teppich hingelegt hat, knattert der los wie der kleine Muck.

Überreden geht gleich gar nicht. Dann hat man verloren. Abgesehen davon geht es nicht um Überzeugung oder Überredung, denn durch das persönliche Beispiel ist die Dame längst überzeugt, seit über einem dreiviertel Jahr. Es geht also darum, daß das Trägheitsgesetz auch beim Menschen sehr gut funktioniert.

Sind ja wirklich schicke Schuhe drin, was sie mir da neulich mal mitgegeben hatten.

Sag ich doch, für Frauen schmeißen die alles in die Entwick­lung. Schick, was die sich da ausden­ken. Männerschuhe sind funktional. Ich fahr ja nachher in so einen Laden, um mich mal über die Seite sachkundig zu machen, die ich kau­fen woll­te, wobei mich ja erst mal nur die Strümpfe interes­sieren, denn die Schuhe sehen arg danach aus, als ob die Sohle aus Radier­gummi ist. Das kriege ich im Billig­heimer für 10 Euro.

Irgendwie haben sie ja Recht, vielleicht sollte ich erst mal hier im Studio mit solchen Schuhen anfangen.

Laufen sie denn zu Hause barfuß?

Ja, sogar oft.

Dann ist das keine schlechte Idee, dann würden aber Strümpfe mit ABS-System auch erst mal ausreichen. Die hier, die ich gerade anhabe. Da zieht es nur etwas durch, denn mein Fußbo­den ist aus echtem Beton mit arschglattem Kunststoff dra­piert. Da wärmt nix. Ich mach mich mal sachkundig und berich­te dann. Man muß den Umstieg nicht übers Knie brechen. Für's erste reichen auch solche Zehensocken.


Ich hatte ja letztes Jahr den Barfußschuh (mit ß) vom Billigheimer wärm­stens empfohlen, weil man den Einstieg in eine andere Gehwelt nicht preis­werter bekommt, sofern man nicht auf Wattschuhe spekuliert. Ze­hen­socken und dieser Schuh von Norma, da liegt man noch unter dreißig Euro und hat zumindest an trockenen Tagen ein sehr angenehmes Fort­bewegungsmittel. Wenn es regnet, macht es keinen Spaß mehr, da der Schuh oben, unten, rechts und links nicht wasserdicht ist.

Bei der Gelegenheit sei den Interessierten mitgeteilt, daß ich die Fünf­fingerschuhe auch den gesamten Winter über getragen habe, sofern über Null Grad waren und es trocken und schneefrei blieb. Dann benötigt man keine Zehensocken, der Fuß erwärmt sich vom Laufen wie von selbst. Das macht den Unterschied zur Bewegungsarmut in einer Wohnung.

Ach ja, wie sich die Zeiten doch ändern. Vor einem halben Jahr war der Schuh noch ein Euro preiswerter.

19. Oktober 2012

ein irrer Duft von frischem Gas

Ja, Gas, wie es da steht. Nicht Gras. Das wäre eine andere Baustelle, die heißt Maxl, und der steht auf Gras, verweigert jedoch hin- und wieder die Hand­fütterung, auch wenn der Duft frisch gezupften Grases seine Nase umweht. Maxl hält sich an die weisen Ratschläge seiner Ärztin, frißt nur die Hälfte und zupft sich seine Federn raus, damit er alsbald fliegen kann. Mal schauen, wann er wieder anfängt, seine Wohnzimmerrunden zu drehen.

Den irren Duft von frischem Gas konnte ich genießen, als ich fast am Ende des Oktober kurzbehost das Radel unterschnallte und mich auf die Strecke machte. Dieser Duft von Benzin, Weizen (10%) und Diesel, das brauche ich. Die gut 20 Grad auch. Von mir aus kann das so bleiben.

Wenn dann der Rachen etwas heiser klingt, dann sollte man Bonbons lutschen. Richtig. Mache ich ja seit Jahren so. Doch das, was mir der Berliner Kontakt der Zauberin gestern Abend beim Erstkontakt empfahl, das ist der erste Lutschbonbon, der richtig gut funktioniert. GeloRevoice, irgendein geliertes Hol-die-Stimme-wieder. Funktioniert auf Anhieb, doch schmeckt in der Note Kirsch nicht besonders.

Ab nächste Woche beobachte ich mal, was eine Gesangslehrerin am Gestänge anrichten kann. Hat mich erst mal etwas Aufwand gekostet, eine abrechenbare Bescheinigung für eine Auffrischung der Stimme zu bekommen, ging aber erstaunlich problemfrei. In meinem Fall. Damit das Gestänge irgendwann wieder gerichtet ist.

Hatte ich schon mal erwähnt, daß mir die Pappnasen schon wieder eine teure und vollkommen unsinnige Rücken-OP vorgeschlagen haben? Inzwischen weiß ich aus eigener Erfahrung, daß auch andere Wege zu relativer Schmerzab­we­sen­heit und Beweglichkeit führen.

2. Februar 2015

fette Aule - einfach erklärt

Es gab ja kürzlich die Gelegenheit, einer schönen Gesangslehrerin, die irgendwann nach Berlin einwanderte und hier hängen blieb, das lokal verwendete Aule zu erklären, um ihre Arbeit angemessen zu würdigen.

Sie kommen doch nicht aus Berlin. Wissen sie was eine Aule ist, oder abaulen, also wenn man voller Stolz sagt, daß man seit langer Zeit wieder mal richt fett abaulen konnte?

Die Augen zeigten Interesse, signalisierten Nichtwissen, unterstützten aber auch den leichten Protest, daß einige Jahrzehnte hiesigen Lebens viel Berlinisches in sie hineinfließen ließen.

Nun, was ist es?

Also, das ist, wenn sie einen ordentlichen Klumpen Bronchialschleim mit Spucke verdünnt am Wegesrand entsorgen können und auch noch stolz drauf sind. Der geleeartige Flatschen, der da durch die Luft fliegt, das ist die Aule. Genauer wollen sie es sicher nicht wissen.

Nö, verstehe. Ich weiß ja, was ich kann.


Diese Behauptung wurde überhört, stattdessen der Ratschlag der Vorzimmerdame beherzigt und flinken Mundes erklärt, daß Handwerk goldenen Boden hätte und sie grundsolide Handwerkerarbeit abliefere, da das Tor, ihr hinterrücks eine Huldigung ihrer Leistung beizubiegen für einen kleinen Augenblick geöffnet war.

Um ehrlich zu sein, die größere Würdigung war allerdings der Zettel, der aus dem Rucksack gezogen wurde und den sie gegen Geld eintauschen kann.

Was war jetzt nochmal das Thema? Ach ja. Wiglaf Droste erklärt auf seine Art, wie schlimm es in diesen unbeständigen Witterungszeiten ist, wenn man nicht so aulen kann, wie man sollte oder möchte.

Das Wort Bronchie ist an, in und für sich schon nicht schön und wird nicht attraktiver dadurch, dass es zur Bronchitis mutiert.

6. Oktober 2015

Gespräche übers Barfußlaufen



Was da los war, hatten wir gestern berichtet. Leider ist unser exklusiv für die deutschen Krawallmedien recherchierter Beitrag nicht angenommen worden, da er den Richtlinien der einseitigen Berichterstattung zuwider­lief.

Daß der Russe einfach mal so israelische Kampfflugzeuge in die Flucht jagt, das ist für deutsche Medien keine Nachricht. Es liegt ihnen noch schwer im Magen, daß sie vom Russen übertölpelt wurden. Das mögen die nicht. Sie gnatzen also.

Zuviel Barfussschuh-Laufen ist offenbar auch nicht gut :)

Doch, das ist sogar sehr gut, gesund, das Hirn lüftend, nicht liftend usw. Das geht z.B. so.

Wenn man mal einen freien Tag braucht, muß man schwer krank sein. So wie gestern. Die schwere Krankheit war die kürzlich ergangene Mahnung, sich noch vor dem Urlaub eine Grippeschutzimpfung abzuholen. Das dauert nur wenige Minuten, da man nicht zum Doktor rein muß.

Gedauert hat es dann 30 Minuten und war mit dem Verlust von Tennisbällen im Strumpf verbunden. Das kam so.

Das ist ja lustig, ihre Strümpfe. Schauen sie mal, was ich für Schuhe anhabe.

Das ist ja interessant. Das sind richtige Schuhe?


Im weiteren Verlauf wurde dann der Vorteil von Zehenschuhen (Fivefingers) erörtert, daß die ersten Schuhe zum Wandern in den Vulkanablagerungen Teneriffas angeschafft und ohne Einlaufen in der Masca-Schlucht scharf gewandert wurden.

Die Schwester hat nach Bandscheiben-OP Probleme mit dem Rücken und sich Zehensocken zugelegt, aber immer noch Probleme, obwohl sie schon Barfußschuhe trägt, allerdings die mit dem breiten Vorderfuß.

Ergo gab es das gesamte Programm als Kurzvortrag mit Vorführung, welche Vorteile das Laufen in Zehenschuhen hat.

Irgendwann war dann auch die Spritze im Arm, ein Zettel geschrieben, wo sie recherchieren muß und welche beiden Schuhe für Damen empfeh­lens­wert wären. Der KMD und eine anderer. Die andere Kranken­schwester kam dazu und meinte, wenn es sowas in weiß gäbe, würde sie das ja auch mal probieren. Die gibt es für Frauen in allen schicken Farben und Auf­machungen, sogar in pinkähnlich, aber weiß, das weiß ich so genau nicht. Sie will nur weiß.

Später wechselten dann noch die Tennisbälle im Strumpf den Besitzer, denn die Frau kann das gut gebrauchen. Hier liegt immer noch die Styropor-Variante rum, so daß keine Not entstehen kann.

Auf dem Nachhauseweg gab es dann noch eine nette Begegnung.

Darf ich mal eine Frage stellen? Ich hatte sie schon gestern (Sonntag) mit diesen Schuhen gesehen und mich köstlich amüsiert. Ist ja ein netter Gag.

Das ist kein Gag, sondern ernst.


Hier gab es ebenfalls das volle Erklärprogramm, im Schnelldurchlauf. Dei Dame war beeindruckt und wird mit ihrer Bekannten das Gesundheits­haus Seeger in der Schönhauser aufsuchen.

Es ist schwierig, aber ich gehe jede Wette ein, daß die Krankenschwester die erste ist, die die Erklärungen für sich adaptiert und sich die Treter anschafft. Möglicherweise auch die Gesangslehrerin, denn die hat das seit Monaten angedroht. Mit den Tennisbällen im Strumpf ist sie ja auf du und du. Da durfte ich kürzlich eine Vorführung für Interessenten veranstalten und deren Funktion erklären. Mit den Schuhen dauert es halt manchmal bei farborientierten und modeverliebten Frauen, bei denen die Funktio­nalität nur mit 20% in die Gesamtwertung eingeht.

Ebensolche Vorträge erfolgten bereits im Wartezimmer des Arztes, dem Treppenaufgang, auf dem Fußweg, also immer dann, wenn Leute echtes Interesse an den Füßlingen zeigen und sich deren Funktionalität erklären lassen wollen.

Inzwischen ist auch Post von der sonnigen Insel eingetroffen. Es wurde sich artig für das eingehaltene Versprechen bedankt, auch wenn dessen Umsetzung fast ein halbes Jahr gedauert hat. Nach der Masca-Wanderung wurde nämlich auf die Hand versprochen, einen begeisterten Bericht über diese Art der Fortbewegung auszufertigen, so viel Morphium hatte der Körper ausgeschüttet. Der Titel der Serie wurde ebenfalls verraten, fünf Finger in der Mascaschlucht, die Idee für den zweiten Teil, Verhüterli für's Barfußlaufen, war ebenfalls auf der Insel angedacht, denn die schnelle und überzeugende Antwort auf die Frage, ob man denn nicht auch solche Strümpfe brauche, lautete "Nein".

Die Anmerkung macht keine Versprechen, niemanden gegenüber. Wenn denn mal eines voreilig über die Zunge rollt und nicht mehr aufgehalten werden kann, dann wird es auch eingehalten. Es kann nur etwas dauern.

16. Oktober 2013

Kraxel-Maxl auf Abwegen

Nun, einen Tag später, ist auch klar, wie der Regelverstoß verlaufen ist.

Auf Höhe des Parador wurde die eine Stimme überstimmt, die zum Pico Viejo hochlatschen wollte. Also wurde mit der Teleferico die Höhenmarke 3.550 Meter geentert, um von dort aus rund 1.300 abwärts zu staksen. Bei wieder excellenter fotografischer Beleuchtung, was am Ende der Höllen­tour über 300 Fotos einbrachte, reichlich wenig, was dem Umstand ge­schuldet ist, daß der Blick auf den Weg wichtiger als der in die Landschaft oder Luft war. Nun ist auch klar, daß die Gesangslehrerin eine bessere Ahnung hatte, als der Berg­wanderer. Der Weg läßt sich erahnen. Kurz unterhalb des Gipfels vom Teide ging es Richtung Krater des Pico Viejo, rechts im Foto, und dann dessen Rücken immer die schwarze Lavalinie entlang. Das war falsch, denn haben wir uns verlaufen und sind das fal­sche Barranco über AA-Lava runter, was zwar die Sohle der Joe-Nimble-Schuhe in erwarteter Qualität mit hoher Trittsicherheit mitmachten. Die enormen Kräfte auf die Fersen haben aber das Obermaterial reißen lassen. Insofern war es ein totaler Fehlkauf. Andererseits waren sie für solch eine Hardcore-Wanderung gar nicht vorgesehen.

Igendwann, am Kraterrand des Pico Viejo, machte ich drei Verbeugungen vor der Wanderführerin und sagte:

Wenn ich das bis unten überstehe, habe ich eine ganz edle Wanderung hinter mir, trotz der Strapazen. Außer­dem bin ich etwas schadenfreudig, weil die Hochleis­tungs­wanderin wie ein Rohrspatz flucht.

Das Ende des Verlaufens war dann hochdramatisch, denn nachdem die Dunkelheit über den Teide-Nationalpark eingebrochen war, wurde die Bergrettung geordert, um im Dustern, also Dreiviertel-Mond und wol­ken­loser Himmel nach einer vermißten Person zu suchen, die irgendwann erschöpft und gut gelaunt bei den entnervten Rettern eintraf.

Denen wiederum fiel ein Stein in Größe eines Teide-Eis vom Herzen.

Mir geht's gut, vier oder fünf Stürze haben zwar für Blessuren gesorgt, aber das heilt wieder.

Am Abend macht die Zauberin eine Sonderschicht und lädt mir den Akku wieder auf. Dann geht es weiter.

Noch ein Hinweis zum Verständnis der Tour. Die Genossen und Kämpfer von NVA, Grenztruppen und Wachregiment Felix Edmundowitsch haben ja zuweilen einen Härtetest absolvieren müssen, der nichts weiter als ein langer Marsch, immer an der physischen Lastgrenze entlang war. Der gestern früh, mittag, abend und nacht war härter. Ein Wurstbrötchen zum Frühstück, eines zum Picknik, nebst Äpfeln und Paprika und zweieinhalb Liter Wasser waren die energetische Basis für den 11-Stunden-Ritt durch die Pampa des Teide-Nationalparks.

13. März 2015

Gesangslehrerin konfisziert Faszienrollen


Blende 5.6, 1/10 sec. mit Bildstabilisator, Brennweite 46.0 mm, ISO 3200 an Crop
drei Heimwerker-Faszienrollen: Tennisbälle (grau) für 5 Euro, Styropor für 1 (dunkelblau) bzw. 1,60 (hellblau) Euro


Nein, das hat sie natürlich nicht. Der Anmerkung geht ja schon jedes Basteltalent ab, ihr aber erst recht, insofern waberte eine Ahnung, daß zumindest die kleinen Styroporbälle genauso wie die Tennisballkreation bei ihr verbleiben werden. Sie hat interessiert mit den Augen gerollt und mit lüsternem Augenaufschlag die Besitzübernahme eingeleitet. Außerdem wurden die beiden Styroporvarinaten gleich ausprobiert. Die kleinere ist generell für den Rücken gut, die große eher für Schulter, Nacken und Hals.

Da ja auch die Tennisball-Variante als Solibastelei bei ihr verblieb, hat sie nun drei Möglichkeiten, die Geradlinigkeit des Rückens herbeizuführen, denn Gesang bedarf einer ausreichenden Menge Luft, eines soliden Resonanzraums und eines großen Vorratsbehälters für beides, einen großzügig geformten Brustkorb und kein eingefallenes Rippengeflecht. So kann jeder dem aufrechten Gesang frönen.

Die Anmerkung hatte nachgesorgt. Die oben abgebildeten Gegenstände sind in hiesigem Besitztum.

15. November 2019

Frauen in Sackleinen

Hadmut Danisch
Mir persönlich gefällt eine hübsche Frau ohnehin in gut geschnittenen Jeans, wie man sie im letzten Jahrtausend trug, und einem T-Shirt oder Pulli am besten. Bei diesem ganzen Modescheiß geht mir das meiste auf die Nerven, ich finde nur sehr wenig, was mir da gefällt.
Ich hatte meine Hochgebirgswanderklamotten angezogen, um der Ge­sangs­lehrerin mit praktischem Beispiel zu imponieren, sprich ihr zu zei­gen, wie ich bei Temperaturen unter 10 Grad im Hochgebirge wan­derte, allerdings nur Tagestouren. Das kann ich auch jederzeit in der Über­gangs­zeit hier anziehen. Das hat sie schon überzeugt. Der Einstieg in die private Modenschau ging so.

Man sagt ja Frauen ein sehr gutes Verständnis für Klei­dung und so nach. Bei ihnen habe ich da überhaupt keine Zweifel. ... Allerdings möchte ich das gleich wieder einschränken. Wenn ich mich bei mir für zwei Stunden an ein Einkaufszentrum setze, sind das auf einmal nur noch 5% und davon 97% junge Frauen, die ansehnlich gekleidet sind. Der Rest rennt in Sacklei­nen rum, als wenn sie noch in Höhlen wohnen. Das ist zwar immer noch besser als die Männer, die zu 99,9% wie auf Jagdausflug aussehen.

Daraufhin meinte sie.

Das ist aber nur in Berlin so. Die Stadt ist prollig. Unvorstellbar z.B., daß Frauen in Polen so häßlich gekleidet rumlaufen.

Recht hattse.

23. Dezember 2016

Egotrip am Parador: Los Roques de Garcia



Es steht noch die Erklärung für eine schicke Idee aus, die ich auch umgesetzt habe. Die ging ganz einfach. Seit 10 Jahren wollte ich schon immer mal einen ganzen Tag, Wandertag, genauer gesagt, am Parador verbringen und mich ohne Zeitdruck in der Gegend rumtreiben, um einfach mal zu kucken. Und zu fotografieren.

Nix da mit Fotostopp Los Roques, zackzack rein in den Bus, wir essen zeitig, oder einmal um die Steine rumdüsen, um dann auch recht schnell wieder zu verschwinden. Oder auf den Guajara rauf und von 700 Meter höher ablichten. Nö. Mein Tempo, meine Neugier, meine Fotobedürfnis, ohne daß mir irgendjemand reinquatscht. das hat eh noch nie jemand gemacht, könnt aber passieren. Niemand im Rücken, der die Peitsche schwingt, kein Fanclub, der mit seinen Anfeuerungsrufen Höchstleistungen fordert, keine Agenda. Nichts. Ein schnöder Trip für das Ego sollte es sein.

Ich war ja etliche Male da oben, habe die Los Roques auch etliche Male umkreist. Da aber Schluß mit all dieser Krawallwanderei ist, durfte es auch ein würdiger Schlußpunkt sein.

Jetzt hat das geklappt. Ich bekam spitz, daß eine Truppe von Powerkraxlern auch da hoch wollten und nutzte deren Transport als Taxi ins Vergnügen. 5 Grad waren es, als wir gegen 10:30 eintrafen. Gottlob war wenig Wind. Die Triathleten und (ehemaligen) Leistungssportler machten winke winke und knatterten in zweieinhalb Stunden auf den Guajara, hatten mich allerdings beauflagt, um 16 Uhr am Parador einen Tisch zu blockieren, denn Kaffee und Powerriegel (ekelhafte Nahrung) sind nach so einer Wanderung Pflicht.


Wegstrecke: vom Parador zum Ende der Los Roques und zurück, ca, 5 km. Mittagpause. Dann über den Acker auf den Weg Nr. 4 in Richtung nördlicher Einstieg in den Guajara (im Bild nicht zu sehen) und zurück zur Kaffeeschenke. Auch nochmal um die 5 Kilometer.

Ich hatte also selber 5 und eine halbe Stunde Zeit, meine Neugier zu stillen. Das war der reine Genuß. Erstmal gemütlich zur schönen Aussicht, dann im Spaziergängertempo zum letzten Fels, an dem es ins Llano Ucanca runtergeht. Wegen des Bildwinkels mußte ich ein paar Meter runter.

Etwas zügiger ging es zurück ans Parador. Das Pausenbrot war rechtschaffen verdient. Da der Zeitfond noch nicht mal zur Hälfte aufgebraucht war, machte ich das, was ich der Gruppe angekündigt hatte, ohne sie aber zu treffen. Ich ging querbeet zum Fuß des Guajara und ihnen dann auf dem Weg Nr. 4 entgegen, da sie über die Nordseite absteigen wollten.

Da schraubte ich dann auch den 50 mm Plasteknubbel auf die Kamera. Und siehe da. Schon wurde das Wetter besser, die Wolken verzogen sich. So wurde es an diesem Tag doch noch was mit den himmelblauen Kitschbildern vom Teide, denn zumindest in dessen Richtung verschwand das Wolkenmeer teilweise vollständig. Ansonsten gab es den ganzen Tag wollken satt, denn die hatten es bis auf die lichte Höhe von wenigstens 3.000 Metern geschafft. Das geht voll in Ordnung, da so Dramatik in den Bildern ist, die ein strahlend blauer Himmel nie und nimmer vermitteln kann.

Außerdem gab es den tiefsten Sonnenstand des Jahres. Fast. Für das Licht und die Fotografie eine sehr wesentliche Änderung gegenüber früheren Fototouren, da die Lichtreflexionen völlig andere sind. Schaumerma.

So ein Wunschwandertag mit sich selbst, der macht ein sonniges Gemüt.

Die Gesangslehrerin meinte, sie mache das ähnlich, wenn sie auf der Insel ist. Sie knattert mit einem Auto da hoch und setzt sich 2 Stunden an die schöne Aussicht zum Llano Ucanca. Nach dem Steine ankucken ist die Welt wieder in Ordnung. Außerdem will sie sich jetzt keine Zehenschuhe mehr kaufen, weil ich ihr meine gezeigt habe. Die haben sich nach wenigen Wanderungen im Lavaurgestein als Ingenieursmurks zu erkennen gegeben.

29. Februar 2016

Dankgottesdienst der Gesangslehrerin für den Sockengott



Auch der Sockengott bedarf ab und zu der Ruhe und befinde sich im Tief­schlaf. Da schellt das Telefon und verkündet mit blecherner Stimme, daß man Post habe. Die diversen Zehensocken, die der Gott der Socken befugt zu besorgen war, haben im Haushalt der Dame großen Anklang gefunden, nachdem sie auf dem hochgelegten Perserteppich bar jeder Schuhe getra­gen wurden. Inwiefern das zum überwiegenden Dauer­zu­stand wird, ist jedem selbst überlassen. Der Marsch durchs Wohnzimmer muß in etwa so überwältigend gewesen sein, wie jener durch die Masca-Schlucht. Anders ist der oben dargestellte Dankgottesdienst nicht erklärbar.

Für den Anmerker ist das zum Beispiel bis dato ein Problem gewesen. Ganz barfuß in der Wohnung funktioniert mangels ordentlicher Haft­rei­bung der oberen Hautschicht auf dem glitschigen Fußboden nicht. Noch schlimmer ist die Kälte, die der Beton in den nackten Fuß reinschiebt. Mit Socken sieht das anders aus, sofern sie das Vollbremssystem an der Fuß­soh­le eingebaut haben. Ein Paar ist allerdings zu wenig, denn es soll ja als Hausschuh mißbraucht werden.

Ergo wurde eine zweite Version getestet, die empfehlenswert ist. In den preiswerten Drogerieketten hängen ABS-Socken zu akzeptablem Preis in der Auslage, haben aber nur einen einzigen Zeh. Wenn man allerdings dünne Zehensocken anzieht und mit diesen in die billigen ABS-Socken schlüpft, dann ergibt das eine sehr angenehme Barfußlauferfahrung auf Beton und warme Füße, allerdings mit leichter Dämpfung, da viel Wolle zwischen Haut und Beton steckt.

Eine andere Variante läßt sich Basteln. In Bastelläden gibt es Noppen­la­tex, eine klebrige Masse, die in ungefähr 10 bis 12 Stunden in der Wolle aushärtet und für den nötigen Grip auf der heimischen Eisbahn sorgt.



Man stopft den Strumpf mit Pappe aus, die dadurch gewonnen wurde, daß man sich selber Maß genommen hat. Noch besser wäre, mit Schneider­krei­de, Schulmalkreide, Wachsmalstift oder in der Art die Umrisse von Ferse, Ballen und Zehen auf den Strumpf zu malen und dann die Pappe einzulegen, einschließlich jeder einzelnen Zehe. Dann kleckst man das zähflüssige Gelumpe auf den Strumpf und kann 12 Stunden später die funktionierende Strumpfbremse ausprobieren, die auch einige Wäschen locker übersteht.

Man hat alles richtig gemacht, wenn man in den Zehen den Greifreflex spürt, also das Laufen in der Wohnung an die gute alte Zeit erinnert, in der man noch Schimpanse oder Gorilla war. Spürt man das, dann kann man ja mal versuchen, ein runtergefallenes Taschen-, Hand- oder Ge­schirr­tuch mit den Zehen aufzuheben. Funktioniert auch wie bei den Kum­pels aus dem Urwald, sofern alle Zehen noch in Ordnung sind.

Die bisher mit Abstand beste für die Bastelei geeignete und schon ge­tes­te­te Zehensocke ist aus Merinowolle. Im Wanderstiefel produziert sie wegen der Einzelaufhängung der Zehen und dem Merino eine angenehme Wär­me, die deutlich über jener von normalen Socken liegt.

Falls hier Jogger mitlesen, dann sei ihnen empfohlen, so ein ABS mal im Laufschuh der Wahl zu testen. Es ist sehr angenehm, wenn man nicht mehr wie auf einem Ozeandampfer im Schuh hin und her wankt.

Damit keine Unklarheit herrscht. Bei Null Grad und trockenem Unter­grund werden die Fivefingers natürlich ohne Socken durch die Gegend getragen. Dafür ist zur Zeit in Berlin reichlich Gelegenheit, denn dieser Tage war es arschekalt. Warum das so ist, steht im großen Einmaleins der Zehensocken.

21. Februar 2021

Regelbruch

Janet Devlin hat noch nie ein Liebeslied geschrieben. Lotte schon. Abseits der deutschen Systempopper gibt es noch Hoffnung auf ein besseres Leben nach dem Tod. Wobei, leben ist vielleicht doch besser als tot sein.*

Wenn Liebe kommt
--
Stefan Wiesner

Wenn man Regeln brechen will, wenn du Rebell bist, dann mußt du diese Regeln natürlich erst mal kennen. Und, man muß sich nicht dran halten, aber es hilft, wenn man sie kennt.
Frank Schöbel hatte die Regeln gebrochen und über das deutsche Shithole Fernsehen gesungen. Im Shithole MDR versteht man bei Kunst ("Wir brauchen keine Lügen mehr") des deutschen Schlagerrecken keinen Spaß und zensiert ihn in Grund und Boden. --

* Die Gesangslehrerin meinte, ich solle das so in meinen Blog schreiben, als wir uns kurz über Roland Kaiser, seinen Gesang vor der Lungentrans­plantation, mit Beatmungskonsole hinter der Bühne, sein jetziges Leben auf Sylt und die Gesichter glückseliger Frauen, in die der MDR immer reinhält, unterhielten. Ist unser beider Fall nicht, aber der Spruch, der sich so auf Roland Kaiser bezog, der hat ihr dann doch gefallen. Und sicher gefällt er auch Roland Kaiser.

Außerdem habe ich eine Huldigung für meine wohlschmeckenden und nährwertreichen Pfannkuchen bekommen. Die haben vier Menschen glücklich gemacht.